Die besten Filme von 2010 aus Deutschland
- Frank Wolff: Mein blauesCello?1Dokumentarfilm von Wolfgang Würker.
Er ist auf den großen und kleinen Bühnen Frankfurts zuhause, spielt bei Ausstellungseröffnungen und Jubiläen, bei Hochzeiten und Todesfällen. Mit seinem Cello tanzt Frank Wolff durch Deutschland und manchmal um die halbe Welt. "Ich fühle mich als Weltmusiker. Ich suche das Weite und komme gerne zurück, um das Erlebte zu verarbeiten und etwas daraus zu machen." Frankfurt - für Frank Wolff ist es die Stadt mit den scharfen Kontrasten, hässlich und gleichzeitig schön. "Vieles, was ich mit dem Cello gefunden oder erfunden habe, wäre vielleicht anderswo so nicht entstanden."
- Nemesis5.16.3153Drama von Nicole Mosleh mit Susanne Lothar und Ulrich Mühe.
In Nemesis verdächtigt Susanne Lothar ihren Ehemann Ulrich Mühe am Mord ihrer Schwester.
- Kommissar Stolberg:Familienbande?Drama von Michael Schneider mit Melika Foroutan und Matthias Koeberlin.
Es ist Nacht, als Kommissar Stolberg im Hinterhof eines Hotels kniet. Neben ihm liegt schwer verletzt Gerd Schober, ein alter Freund und ehemaliger Zollfahnder, der aus dem Fenster seines Zimmers im dritten Stock gestürzt ist. Schober bewegt noch seine Lippen, bevor seine Augen endgültig brechen. Er hatte Stolberg verzweifelt um ein Gespräch gebeten, doch dazu ist es nicht mehr gekommen. Stolberg und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf. Ihr erster Weg führt die Kommissare zu Gerd Schobers Familie. Obwohl ihr Vater ein alter Freund Stolbergs war, zeigen sich weder dessen Söhne Ingo und Dirk noch dessen Schwiegertochter Ulrike kooperativ. Der Kommissar ahnt, dass die Familie etwas zu verbergen hat. Sogleich stellt er Schobers Laptop sicher, auf dem Videodateien gespeichert sind, die diesen zusammen mit seiner Enkelin Laura im Zollhafen zeigen. Als Catharina indes herausfindet, dass gegen Schober wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt wurde, hegt sie einen schrecklichen Verdacht. Stolberg jedoch möchte nicht wahrhaben, dass sein alter Freund möglicherweise in kriminelle Machenschaften verwickelt war. Unterdessen gelingt es Nico mit Hilfe der KTU sowohl in Schobers Wagen als auch in dessen Garage Kokain sicherzustellen. Aus den Gästelisten des Hotels geht hervor, dass ein Holländer immer zur gleichen Zeit wie Schober im Hotel untergebracht war. Hatte der ehemalige Zollfahnder etwa in dessen Auftrag Drogen geschmuggelt? Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr zweifelt Stolberg an der Integrität seines alten Freundes und früheren Kollegen. Der Fall birgt viele Rätsel. Erst die Anrufliste von Schobers Handy bringt schließlich Licht ins Dunkel des Falles.
- Mordkommission Istanbul: Die steinernenKrieger?1Kriminalfilm von Michael Kreindl mit Erol Sander und Sascha Laura Soydan.
Mordkommission Istanbul – Die steinernen Krieger entführt uns in die Halbwelt des Scmuggels antiker Hehlerware.
- Deutsche Dynastien - DieThyssens?Dokumentarfilm von Sebastian Dehnhardt und Julia Melchior.
Thyssen - der Name ist ein Mythos. Doch nicht nur Schwerindustrie, erlesene Kunst und unermesslicher Reichtum sind mit ihm verbunden. Die Dokumentation "Deutsche Dynastien: Die Thyssens" erzählt die Chronik einer der einflussreichsten Familien im Spiegel der deutschen Geschichte und begibt sich auf die Suche nach dem Vermächtnis, das drei herausragende Protagonisten der Thyssen-Saga hinterlassen haben. Nach einem Rückblick auf das Leben und Wirken des Gründervaters August Thyssen setzt die Dokumentation biographisch und zeithistorisch zwei Schwerpunkte: Der Stahlbaron Fritz Thyssen und seine tragischen Verstrickungen im Dritten Reich und der Kunstmäzen Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
- Ein Neues Wir - Ökodörfer und ökologische Gemeinschaften inEuropa?4Dokumentarfilm von Stefan Wolf.
In dieser zweistündigen Filmdokumentation bekommen sie Einblicke in die Welt von faszinierenden Öko-Gemeinschaften, die in der Öffentlichkeit noch erstaunlich wenig wahrgenommen wird. Insgesamt werden zehn Ökodörfer und Gemeinschaften aus acht europäischen Ländern vorgestellt. Fast ein Jahr lang ist Stefan Wolf quer durch Europa gereist, um diese Projekte und Menschen zu erleben und zu filmen. Sein Ziel ist es gewesen, verschiedenste ökologische Gemeinschaften und Ökodörfer kennenzulernen und zu porträtieren, um so das breite Spektrum dieser Lebensweisen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Unterstützt von seinem Team, ist er vielschichtigen Fragen nachgegangen und hat zahlreiche Interviews geführt.
- Drei Sterne - Die Köche und dieSterne?1Dokumentarfilm von Lutz Hachmeister.
Welche psychologische und ökonomische Wirkung hat der Kult um die Michelinsterne? Lutz Hachmeister stellt in seinem Dokumentarfilm verschiedene Kochtypen und Kochkonzepte vor und befragt auch den Direktor des Guide Michelin, Jean-Luc Naret. Widersprüche, Abhängigkeitsverhältnisse, Konsequenzen aber auch die Legitimierung und Sinn der Michelinsterne sind Thema des Filmes. Yannick Alléno, der im prunkvollen Restaurant "Le Meurice" gegenüber den Tuilerien in Paris Delikatessen inszeniert, wird mittlerweile als Perfektionist hymnisch gefeiert. Der in New York lebende Franzose Jean-Georges Vongerichten beschäftigt 3.500 Angestellte weltweit. Der Elsässer, der sich vom Kochlehrling zum Gastromanager hochgearbeitet hat, verfügt mittlerweile in New York über neun Restaurants, darunter das mit drei Sternen ausgezeichnete "Jean-Georges". Juan Mari Arzak (San Sebastián), einer der Urheber der Nueva Cocina Vasca und somit der spanischen Laborküche, entwickelt heute zusammen mit seiner Tochter Elena "Gerichte, die in die Geschichte eingehen". Neben Elena Arzak ist Nadia Santini (Restaurant "Il Pescatore", Canneto sull'Oglio) eine weitere weibliche Figur in dieser meist von Männern dominierten Welt: Sie ist eine von sechs mit drei Sternen ausgezeichneten Köchinnen weltweit und arbeitet landestypisch im engen Familienverbund mit Ehemann, Sohn, Schwiegermutter und Schwiegertochter auf einem pittoresken lombardischen Anwesen. Auch Sergio Herman (Restaurant "Oud Sluis", Sluis) setzt die Familientradition fort, im vormals einfachen Restaurant der Großeltern im niederländisch-belgischen Grenzgebiet. Jetzt wirkt Herman im lupenreinen Rockstarlook an der Weltspitze der Gastronomie und beschäftigt den mit 21 wohl weltweit jüngsten Sommelier in einem Drei-Sterne-Lokal. "Die Köche und die Sterne" führt den Zuschauer auch nach Japan, wo Hideki Ishikawa 2008 mit Ersterscheinung des Tokio Michelin Führers auf Anhieb drei Sterne erhielt. Er kocht traditionell japanisch, verzichtet auf schickes Interieur und liest Konfuzius, um seine Kenntnisse in Mitarbeiterführung zu vertiefen. Auch ganz in seiner Nähe fand Filmemacher Lutz Hachmeister Ambiente und Landschaften, die auf den ersten Blick mit der feinen Kunst der Haute Cuisine scheinbar nichts zu tun haben. So interviewte er Sven Elverfeld, den deutschen Vertreter in diesem internationalen Ensemble. Dort, wo man es wirklich nicht erwartet, serviert dieser die allerfeinste Küche: inmitten der VW-Autostadt Wolfsburg. Neben diesen sieben Drei-Sterne-Köchen zeigt der Film mit zwei weiteren Figuren der Gastronomie auch die widersprüchliche Seite des Michelinsystems, das oft Unbehagen auslöst. So repräsentiert René Redzepi (Restaurant "Noma", Kopenhagen) eine äußerst innovative Form der Hochküche: Kein Olivenöl, keine Tomaten, nur Produkte, die ursprünglich aus Skandinavien stammen. Warum Michelin auch wieder 2010 nur zwei Sterne vergab, während das "Noma" im Frühjahr 2010 von der ebenso hoch geachteten britischen Rankingliste "The San Pellegrino World's 50 Best" als bestes Restaurant der Welt gewählt wurde, bleibt ein Rätsel. Olivier Roellinger gab Ende 2008 aus gesundheitlichen Gründen seine drei Sterne zurück. Doch umsonst: Im März 2010 wird er für sein neues, etwas schlichteres Restaurant "Le Coquillage" erneut mit einem Stern ausgezeichnet. "Die Köche und die Sterne" verbindet Szenen von nervöser, hektischer Aktivität am Herd und an der Anrichte mit Interviewsequenzen und Aufnahmen der Protagonisten außerhalb des Lokals. In 90 Minuten öffnet der Dokumentarfilm dem Zuschauer die Tür zu einer facettenreichen Welt.
- DieKlappe?Dokumentarfilm von Stanislaw Mucha.
Vor malerischen Kirchen, vor tristen Straßenzügen und vor Interview-Partnern wird vom Filmemacher, seinen Mitarbeitern oder den Protagonisten selbst "die Klappe geschlagen". Mit einem im Bild sichtbaren Händeklatschen oder Schlagen aufs Mikrofon wird ein Synchronpunkt für die Verbindung von Filmton und Bild produziert.
- Heidschi BumBeidschi?1Musikfilm von Stefan Morawietz.
Die 50er und 60er Jahre gelten als das goldene Zeitalter des deutschen Schlagers. Die Deutschen haben gerade den Zweiten Weltkrieg mit einer totalen Niederlage beendet, darauf folgte die Aufdeckung der NS-Verbrechen. Das anschließende deutsche Wirtschaftswunder lässt die materiellen Sorgen der Kriegs- und Nachkriegsjahre zwar schnell vergessen, aber die seelischen Wunden brauchen länger. Dieses emotionale Vakuum können deutscher Schlager und die deutsche Filmindustrie der Nachkriegszeit mit ihrem Eskapismus perfekt ausfüllen. Die als unangenehm und kalt empfundene Wirklichkeit der harten Wiederaufbauarbeit der Nachkriegsjahre, die Kriegstraumata und die Verbrechen werden einfach ausgeblendet und ein Volk zieht sich nahezu kollektiv in eine heile Scheinwelt zurück. Im Schlager werden all jene Gefühle besungen, die man im Alltag so vermisst. Als die Mehrzahl der Deutschen zur Erholung bestenfalls an den nächsten Baggersee fahren konnte, träumt die Volksseele vom Urlaub am Mittelmeer. Italien - und später Spanien bzw. Mallorca - wird zum mythischen Traumziel der Deutschen. Dabei ist diese Weltflucht des deutschen Schlagers keine Erfindung der Nachkriegszeit, sondern gehört seit den ersten Gassenhauern in den 1920er Jahren zum Wesen des deutschen Schlagers. Diese Eigenschaft nutzen auch die Nationalsozialisten, um die Bevölkerung ruhig zu stellen, insbesondere als statt rascher Siege im Weltkrieg nur noch vernichtende Niederlagen zu vermelden sind. Und der Bevölkerung verschaffen die Traumwelten des Schlagers eine kleine Verschnaufpause im täglichen Bombenhagel. Dieses kollektive Bedürfnis nach einer bewussten Flucht in eine scheinbar bessere, heile Welt hat den Schlager auch bis heute überleben lassen, auch wenn er ab Mitte der 60er Jahre jahrelang harten Anfeindungen ausgesetzt war.
- Headshots?1Drama von Lawrence Tooley mit Loretta Pflaum und Samuel Finzi.
Marianne, eine Berliner Fotografin Mitte dreißig, arbeitet in einer Modelagentur und muss erkennen, dass ihr Leben in der Szene der Kreativen und Erfolgreichen an einen Endpunkt gelangt ist. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist und kurz nach einem Shooting ein Model stirbt, gerät alles aus den Fugen. Gegliedert in einzelne Kapitel, die sich langsam zu einem Gesamtbild fügen, verfolgt Headshots Mariannes Abdriften - und ihre Landung in der Wirklichkeit. Ein Film über Selbsterkenntnis, falsche Liebe und schmerzhafte Wahrheiten.
- Die Ameise derKunst?2Dokumentarfilm von Peter Sempel mit Jonathan Meese und Blixa Bargeld.
Der Film, inspiriert von Meese, der die Diktatur der Kunst bis zur Selbstschaendung proklamiert, maeandriert durch verschiedene Welten, von alten Meistern bis junge Gegenwart, mit Musiken zu einem expressionistischen Kunst-, Farben-, Musik- und Rauscherlebnis, und wirkt noch Tage nach.
- Deutsche Dynastien - DieOetkers?2Dokumentarfilm von Manfred Oldenburg mit August Oetker und Carl-Ferdinand Oetker.
Die Oetkers: Sie gehören zu den bekanntesten Familien Deutschlands. Seit den Anfängen des Familienunternehmens vor fast 120 Jahren prägen die Oetkers über Generationen die deutsche Gesellschaft. Ihre Familiengeschichte ist durch große Erfolge aber auch tragische Rückschläge zu einem Stück deutscher Geschichte geworden. Doch trotz des immens populären Markennamen Oetker, ist wenig über die Familie selbst bekannt, über das Geheimnis ihres Erfolges, ihre Motive und die Hintergründe der vielen Schicksalsschläge, welche die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte stets begleitet haben. Was es wirklich bedeutet, ein Oetker zu sein, darüber geben in diesem Film seine Kinder August und Richard Oetker sowie Rosely Schweizer, Carl-Ferdinand Oetker und Alfred Oetker ausführlich Antwort. So entsteht erstmals ein wirklichkeitstreues Bild ihres Vaters Rudolf-August Oetker und dessen tiefgründigen und widersprüchlichen Charakters. Komplettiert wird das Bild durch die Erinnerungen Maja Oetkers, die sich erstmals vor der Kamera äußert.
- ZwischenWelten?1Dokumentarfilm von Harald Rumpf und Marc Hennicke.
Was wäre, wenn man plötzlich in einen tiefen Schlaf fiele und das Leben von diesem Moment an nicht mehr wäre, wie es einmal war? "Zwischen Welten" erlaubt einen intensiven Blick auf die unbekannte Welt des Erwachens zweier Menschen. Auf ihrer tastenden Rückkehr ins Leben versuchen die Ärzte und das medizinisches Personal der Intensivstation des Zentralklinikums Augsburg mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Weder Ärzte noch Angehörige wissen, in welcher Welt sich der Patient beziehungsweise der geliebte Mensch gerade befindet. Hat er eine Vorstellung davon, wo er ist? Weiß er, wer da an seinem Bett steht? Was erlebt der Mensch, der sich im Koma befindet? Woran wird er sich erinnern? Kann man ihm seinen Weg zurück ins Leben erleichtern? Was für ein Leben erwartet ihn, wenn er aufwacht? Karins Lebensgefährte und Werners Frau sind Wanderer zwischen den Welten. Nach dem ersten Schock, den die veränderte Situation auch bei ihnen als Angehörigen ausgelöst hat, suchen sie nach immer neuen Wegen, um die Ungewissheit zu bewältigen. Es ist schwer, die gedachte Zukunft völlig neu zu ordnen, stark und für den kranken Partner da zu sein. Der Weg aus dem Koma zurück ins Leben ist bis über das Ende des Films hinaus ein Kampf mit ungewissem Ausgang.
- Kleinstheim?11Dokumentarfilm von Stefan Kolbe und Chris Wright.
Der Boden der Magdeburger Börde ist schwarz und fruchtbar. Dort steht eine Schlossburg und oben drin leben sieben Teenager und ihre Erzieher. Kleinstheim nennen sie es. Das Leben bewegt sich zwischen Schule und Chat, Liebe und Amt. Ein Jahr vergeht und die Welt wächst mit. Es geht um das Ausloten des eigenen Platzes an diesem Ort, in dieser Zeit. Nicht um die Eltern - dann doch immer. Ein Film über das Erwachsenwerden; kein Heimfilm.
- Marilyn Monroe - Ich möchte geliebt werden / Tod einerIkone?1Dokumentarfilm von Eckhart Schmidt.
Sie war einer der größten Stars, die Hollywood je hervorgebracht hat und gilt auch heute noch als die Leinwandgöttin schlechthin. Marilyn Monroe begeisterte während ihrer Karriere ein weltweites Millionenpublikum und hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Doch wer steckte hinter dem Leinwandstar, dem die Männer zu Füßen lagen? Der Hollywood-Experte und bekennende Monroe-Fan Eckhart Schmidt lässt vor allem Zeugen zu Wort kommen, die Marilyn Monroe wirklich gekannt haben, die mit ihr befreundet waren und mit ihr gearbeitet haben. Teil 1 konzentriert sich auf die Kindheit, die Karriere, die Männer-Geschichten und die Träume und Traumata von Marilyn. Teil 2 macht die Ereignisse nachvollziehbar, die zu ihrem frühen Tod geführt haben. So entstand ein einzigartiges Zeitdokument über eine der schillerndsten Persönlichkeiten Hollywoods.
- Tolstoi - Mit den Augen desFilms?2Dokumentarfilm von Artem Demenok.
Der Dokumentarfilmer und Grimme-Preisträger Artem Demenok hat Unglaubliches zutage gefördert: Vierzig Minuten hundert Jahre altes Zelluloid - bisher noch nie gezeigte Szenen von Leo Tolstoi selbst und von Kinofilmen, die er gesehen hat. "Ich denke im Ernst daran, ein Stück für die Leinwand zu schreiben. Es ist ein schreckliches blutiges Thema ... eine Story fürs Kino. Man könnte es nicht als Erzählung oder für die Bühne schreiben. Aber auf der Leinwand wäre es gut. Das könnte eine gewaltige Sache werden", soll Graf Leo Tolstoi in einem Gespräch gesagt haben. Hatte er das wirklich vor? Wie stand der "Große Alte" zum neuen Medium Film, das Anfang des 20. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen steckte? Welche Bedeutung hatte der Dichter und Geächtete für die junge Filmindustrie? "Anna Karenina", "Die Auferstehung", "Krieg und Frieden", "Die Kreutzersonate" - schon vor der Oktoberrevolution wurden Tolstois wichtigste Werke verfilmt. Bereits 1912 entstand "Der Weggang des großen Alten" über die letzten Tage im Leben des Dichters. Tolstoi als Kinoereignis: eine Dokumentation über eine unbekannte Facette des großen Schriftstellers. Sie ist auch eine Hommage an die Filmoperateure, die sich damals ins Zeug gelegt haben: Alexander Drankow und Georges Meyer alias Joseph-Louis Mundviller - ein Russe und ein Franzose, Paparazzi würde man sie heute nennen. Tolstois Gattin Sofia Andrejewna wusste sie gekonnt für ihre PR-Zwecke einzuspannen. Der Film aber beschäftigt sich nicht nur mit der Vergangenheit: Der russische Regiealtmeister Marlen Chuziew gewährt exklusive Einblicke in seinen noch nicht vollendeten Film über die Begegnungen zwischen Anton Tschechow und Tolstoi.
- DreiPatienten?3Drama von Klaus-Gregor Eichhorn mit Stefan Wancura und Claudia Kraus.
"Drei Patienten" erzählt die Geschichte des Notarztes Matthias Kurowski, der mühelos, schwerelos, teilnahmslos durch die Hektik des Medizinbetriebes und des Lebens im allgemeinen zu gleiten scheint. Für all die Dinge, die er nicht verstehen kann, die zu kompliziert und zu widersprüchlich sind, hat er eine Lösung gefunden: Er trifft keine Entscheidungen mehr. Alles, was er tut, tut er rein nach Vorschrift. Nur dadurch kann er als Arzt und Mensch funktionieren. Doch dann tritt die junge Rettungsassistentin Hannah in seine wohlorganisierte Gleichgültigkeit. Sie und drei dramatische Fälle werden Dr. Kurowski vor seine größte Herausforderung stellen.
- Schmuck derStraße?Dokumentarfilm von Rosa Baches.
Dieser Dokumentarfilm erzählt aus dem Leben und dem Alltag von venezuelanischen Transsexuellen, die in der Hamburger Schmuckstraße auf St. Pauli leben und arbeiten.
- Deutsche Dynastien - DieGuttenbergs?Dokumentarfilm von Eckhart Querner mit Enoch zu Guttenberg und Karl-Theodor zu Guttenberg.
Sie stammen aus altem, fränkischem Adelsgeschlecht. Als Ordensritter, Diplomaten oder Politiker, als Künstler, Wissenschaftler oder Widerstandskämpfer haben sie die Geschicke Deutschlands über Jahrhunderte mitgestaltet. Ihr Stammsitz ist seit Jahrhunderten das Schloss Guttenberg im Frankenwald bei Kulmbach. Bis heute zeichnen sich die Guttenbergs durch ein hohes Maß an geistiger Unabhängigkeit aus. Erhalt und Weitergabe von Familientraditionen, Werten und Besitztümern an die jeweils nächste Generation bestimmen ihr Handeln. Haltungen und Meinungen erscheinen ihnen wichtiger als Ämter und Mandate. Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (1921-1972) war CSU-Bundestagsabgeordneter. Er fädelte in Geheimverhandlungen mit Herbert Wehner die große Koalition ein. Unter Kanzler Kiesinger war er Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Er galt als entschiedener Gegner der Brandt'schen Ostpolitik, war aber über Parteigrenzen hinweg ein respektierter Konservativer. Enoch Freiherr von und zu Guttenberg, Jahrgang 1946, war ein erfolgreicher, international bekannter Dirigent, Leiter der Chorgemeinschaft Neubeuern, Intendant der Festspiele Herrenchiemsee. Ein Künstler, Intellektueller und bekennender Umweltschützer. Er musste in seiner Jugend hart ankämpfen gegen den Wunsch des Vaters, anstelle des Musiker- doch einen anständigen Beruf zu erlernen. Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Jahrgang 1971, ist der amtierende CSU-Bundesverteidigungsminister. Er ist für überraschende Meinungen gut, mit denen er mitunter auch einen Rauswurf aus dem Kabinett oder den Zorn seines Parteivorsitzenden riskiert. Vielleicht macht ihn das zum beliebtesten deutschen Politiker. Der Film stellt Sohn, Vater und Großvater als Protagonisten der Guttenberg-Dynastie vor, bezieht aber auch andere Familienmitglieder ein, wie zum Beispiel den weitgehend unbekannten Bruder des Ministers, Philipp, und Karl Ludwig zu Guttenberg, der im Widerstand um Graf von Stauffenberg gekämpft hat. Die Frage: Woher kommen das Selbstbewusstsein, das Querdenken und die Unabhängigkeit, die die Guttenbergs auszeichnen?
- Prinz &Bottel?11Drama von Karola Hattop mit Rita Feldmeier und Jürgen Heinrich.
Calvin Prinz, verwöhntes Einzelkind aus millionenschwerem Reeder-Hause, und Kevin Bottel, Kind einer vaterlosen, fünfköpfigen Familie am Rande des Existenzminimums, sind zwei 14-Jährige, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie eines gemeinsam - sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Als sie sich zufällig begegnen, beschließen sie aus einer Laune heraus, die Rollen zu tauschen. Tatsächlich merken weder Eltern, Freunde noch Geschwister den Schwindel. Dass die zunächst wie geschmiert laufende Verwechslung der beiden aber nicht ohne gravierende Folgen für alle Beteiligten bleibt, kann zunächst keiner ahnen.
- A Fucking CruelNightmare1.92413Horrorfilm von Sebastian Zeglarski mit Christian Nowak und Sebastian Zeglarski.
In einem Alptraum gefangen muss ein Mann immer wieder mit ansehen, wie ein maskierter Mörder etliche Menschen quält und tötet. Doch ist der Maskierte wirklich das Böse in diesem Traum, oder könnte etwas Anderes die Fäden in der Hand haben?
- Nydenion - Krieg derKolonien3.8129Science Fiction-Film von Jack Moik mit Jack Moik und Annette Schmiedel.
In ferner Zukunft hat die Menschheit mit Hilfe revolutionärer Raumschiff-Antriebe unbekannte Teile des Weltalls besiedelt. Eine dieser Kolonien hat sich im Laufe weniger Generationen zu einem riesigen Sternenreich entwickelt. Dieses Reich, das Sykon Imperium, liegt im Krieg mit der Konföderation Freier Welten. Die Auseinanderstzung dauert seit 57 Jahren an und hat schon Milliarden Opfer gefordert. Frieden ist seit langem vergessen und die Erde nur noch eine Legende…
Rick Walker, Ex-Kampfflieger der nun als freischaffender Pilot arbeitet, wird angeheuert um Cynthia Perkins an ein geheimnisvolles Ziel zu bringen. Auf ihrem Weg werden Walker und Perkins von einer Gruppe Raumjägern abgefangen und Walker ist gezwungen seine schwer beschädigte Maschine auf einem Mond des abgelegenen Planeten Nydenion notzulanden.
Während die beiden versuchen den feindlichen Suchtrupps zu entkommen, enthüllt Perkins Walker die Wahrheit über Ihre Mission. Walker und Perkins Weg zu den Verhandlungen wird ein Kampf gegen die Zeit und gegen einen Feind den Walker nur zu gut kennt…
Hintergrund & Infos zu Nydenion
Nydenion ist ein deutscher Indie-Sci-Fi-Langfilm, der über 15 Jahre in Marburg und Frankfurt am Main produziert wurde. Seit 2005 sind die Dreharbeiten weitgehend abgeschlossen und die Nydenion-Crew arbeitet seitdem an der Realisierung der aufwändigen Postproduktion, um den Film Ende 2010 zu veröffentlichen. - LaIsla1.89Fantasyfilm von Michael Effenberger mit Annina Braunmiller und Gabriele Grawe.
Der Tod Ihres Vaters führt die beiden Schwestern Hannah und Vanessa auf eine Insel. Unterdessen wird eine Voodoopriesterin von dunklen Visionen heimgesucht. Leichen steigen aus Ihren Gräbern, das Böse kehrt auf die Erde zurück! Ein Kampf ums Überleben beginnt! Welches schreckliche Geheimnis verbirgt sich auf dieser Insel?
- Feindberührung?31Dokumentarfilm von Heike Bachelier.
Die DDR, vor 30 Jahren. Ein Student stellt zu viele Fragen, wird exmatrikuliert und in die Produktion geschickt. Auf der Suche nach intellektueller Beschäftigung sucht er die Evangelische Studentengemeinde (ESG) in Magdeburg auf. Dort äußert er öffentlich seine Meinung. Ein anderer junger Mann glaubt an den sozialistischen Weg und begibt sich zur ESG, um dort kritisch eingestellte Jugendliche vom Sozialismus zu überzeugen. Er wird von der Staatssicherheit angeworben und berichtet als "Hans Kramer" über einen besonders aufmüpfigen jungen Mann. Das Ministerium für Staatssicherheit beordert "Hans Kramer", sich näher mit dem "Feind" anzufreunden. Mit fatalen Folgen.