Die besten Filme von 2010 aus Deutschland
- Popular - Wer beliebt sein will, mussleiden?12Horrorfilm von Marcel Walz mit Sandra Fleckenstein und Nadin Lucia Brehm.
Auf dem internationalen Internat St. Anton geschehen merkwürdige Dinge! Eines Nachts verschwindet eine Schülerin spurlos. Ihre Freunde Maria, Natalie, JJ und Sam machen sich Sorgen; als dann auch noch die örtliche Polizei in den Fall mit involviert wird wächst die Panik unter den Schülern. Doch es soll nicht bei einem Einzelfall bleiben, nach und nach müssen Schüler ihr Leben lassen. Aber wer will diesen Leuten etwas Schlechtes? Sie waren beliebt und gern gesehen bei den Lehrern. Schnell wird klar, der Täter hat es auf die Beliebten unter ihnen Abgesehen! Doch liegt ein schreckliches Geheimnis auf St. Anton und der Grund für das Geschehen geht tiefer in die Vergangenheit. Die Semester Ferien stehen bevor und nur eine Hand voll Schüler bleibt zurück. Beschützt von der Polizei soll nun in dieser Nacht das Geheimnis gelüftet werden und das Blutbad beginnen. Mit einem cleveren Plan wollen sie den Täter stellen, doch wissen sie nicht mit wem sie es tatsächlich zu tun haben!
- Yellow Cake: Die Lüge von der sauberenEnergie7.4131Dokumentarfilm von Joachim Tschirner.
Der Anfang der nuklearen Kette ähnelt einer Terra incognita. Über dem Uranerzbergbau liegt seit fünfundsechzig Jahren ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation. Weltweit und bis heute. Selbst in den jüngsten Debatten über die Atomkraft spielen die verheerenden Folgen des Uranerzbergbaus keine Rolle. Deutschland, einst drittgrößter Uranproduzent der Welt, hätte allen Grund zur Sensibilität. Doch die Regierung beschließt, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern. In einer Zeit der neuen nuklearen Euphorie nimmt der Film den Zuschauer mit auf eine Reise, die von den ehemaligen ostdeutschen Uranprovinzen Thüringen und Sachsen zu den großen Uranminen der Welt in Namibia, Australien und Kanada führt.
- Vom Pionier zum Millionär: John JacobAstor?Biopic von Kai Christiansen mit Nicholas X. Parsons und Tim L. Smith.
Es ist die abenteuerliche Geschichte eines armen Jungen aus Deutschland, der im New York des frühen 19. Jahrhunderts zum Multimillionär wird. Geboren 1763 in Walldorf bei Heidelberg, wandert Johann Jakob Astor als junger Mann nach Amerika aus. New York ist noch ein Dorf, die Vereinigten Staaten sind gerade unabhängig geworden. Astor durchstreift das weitläufige Land und tauscht bei den Indianerstämmen billige Waren gegen kostbare Felle und Pelze. Mit skrupellosen Methoden steigt Astor bald zum wichtigsten Pelzhändler Amerikas auf. Im stetig wachsenden New York erwirbt Astor zudem Grundstücke und wird so zum größten Immobilienbesitzer Manhattans. Bei seinem Tod 1846 hinterlässt er ein Vermögen, das nach dem heutigen Wert des Geldes acht Milliarden Euro entspräche. Sein unvorstellbarer Reichtum und sein Gespür für Stil lassen Astors Namen bis heute schillern. Doch die Spurensuche zeigt eine zwiespältige Persönlichkeit, die sowohl Bewunderung als auch Verachtung provozierte. Die Dokumentation gibt Einblick in die Machtzirkel des jungen Amerika, das Netzwerk der Freimaurer und den Geldadel New Yorks. Sie zeugt aber auch von der Mitschuld Astors am Genozid an den Indianern, indem er Alkohol als Tauschmittel gegen Pelze einsetzte. Und auch für die Tausende von Hungernden in seiner Stadt hat er kein Geld übrig.
- Weihnachten imMorgenland?Komödie von Martin Gies mit Walter Sittler und Anica Dobra.
Florian Droste, Forstwirt im Sauerland, lebt ein Jahr nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen in seinem Forsthaus und widmet sich nur noch "seinem" Wald und seiner Trauer. Seine stattlichen Tannen sind so begehrt, dass Scheich Sharif Al-Carim jedes Jahr zu Weihnachten den schönsten Tannenbaum für seine arabische Heimat ordert. In diesem Jahr erscheint Milena Makowsky, die Projektmanagerin des Scheichs, persönlich bei dem Forstwirt: Florian soll als ausgewiesener Experte mit ihr in das Scheichtum reisen, um einen Tannenwald in der Wüste anzubauen. Florian Droste macht Milena unmissverständlich klar, was er von dieser Schnapsidee hält und lehnt das Angebot dankend ab. Nun naht wieder einmal Weihnachten und Florians Familie, samt Schwiegermutter und Schwägerin, sind überzeugt, dass Florian unter Depressionen leidet und beschließen, das Weihnachtsfest bei ihm zu verbringen. Zudem würde die Familie Florian am liebsten mit seiner Schwägerin "verkuppeln". Grund genug, nun doch kurz entschlossen mit Milena nach Dubai zu flüchten. Aber seine Familie spürt ihn auch dort auf. Die Tannenzucht stößt bald auf ernst zu nehmende Hindernisse und auch im Privaten türmen sich die Komplikationen schon nach einigen Tagen zu einer drohenden Katastrophe auf. Weihnachten eben. Und das mitten in der Wüste. Nur ein Unverzagter wie Florian kann das durchstehen.
- SpoiltBroth?Drama von Toby Roberts mit Megan Gay und Oliver Korittke.
Ein naiver, verzweifelter Mann versucht ausgerechtnet in dem Moment, in dem auch ein schwerbewaffneter Krimineller das selbe Ziel verfolgt, eine Podtfilliale auszurauben.
- Oshima?1Drama von Lars Henning mit Yuki Iwamoto und Nina Fog.
Der übermüdete Japaner Oshima verpasst seinen Anschlussflug nach Tokio und muss eine Nacht in einer deutschen Großstadt verbringen. Der Jetlag und die schmerzliche Erinnerung an den Verlust seiner Familie lassen ihn nicht schlafen. Er lässt sich mit einem deutschen Geschäftspartnern durch die Stadt treiben - verschwindet spurlos. Er scheint sich in der Nacht aufgelöst zu haben aus Heimweh nach einem Ort, den es nur noch in seiner Erinnerung gibt.
- Vom Pionier zum Millionär: LeviStrauss?1Biopic von Ira Beetz und Christoph Weinert mit Nicholas X. Parsons und Phillip Roebuck.
Es existieren unzählige Mythen und Legenden, die sich um die Erfindung der Bluejeans ranken und die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch von PR-Strategen des Unternehmens Levi Strauss & Co. gezielt in die Welt gesetzt wurden. Dabei ist die Lebensgeschichte des Löb Strauss, der sich in Amerika Levi nannte, auch ohne diese Legenden eine der spannendsten Geschichten der deutschen Auswanderungshistorie. Dank seines Durchsetzungswillens, seines Erfindungsreichtums und seines Gespürs für den Markt meisterte er den steilen Weg vom armen jüdischen Hausierersohn aus Franken zum einflussreichsten und auch beliebtesten Kaufmann von San Francisco. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zurück in die Vergangenheit, indem er den beschwerlichen Weg des jungen Löb Strauss aus Buttenheim über Bremerhaven und New York bis nach San Francisco verfolgt. Sie zeichnet ein spannendes Bild vom Überlebenskampf der deutsch-jüdischen Einwanderer im Amerika des 19. Jahrhunderts und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Kurzwarenhändlers Levi Strauss, der mit der Erfindung der Bluejeans zum Millionär wurde und mit seiner Levi's ein Kultobjekt des "American Way of Life" schuf.
- Rest inPeace?31Dokumentarfilm von Andrea Morgenthaler.
"Rest in Peace" - sie sollen in Frieden ruhen, unsere Toten. Was aber passiert mit der sterblichen Hülle nach dem Tod? Wie gehen wir damit um? Was wissen wir über die Welt der Toten? Wie verändert sich ein Körper nach dem Tod? In "Rest in Peace" geht es um Leichen. Um Verwesung und Verfall. Um Tote als ökologisches Problem, um Tote als menschliche Ersatzteillager. Es geht um die radikale Endgültigkeit. Um die Frage was von uns bleibt. Acht Episoden führen rund um den Globus und bieten einen manchmal verstörenden, manchmal unfreiwillig komischen Einblick in den Alltag jener Menschen, die jeden Tag mit Leichen zu tun haben. Der Tod ist das elementarste Thema der Menschheit. Unsere Haltung dazu: irrational und paradox.
- Vom Pionier zum Millionär: Henry E.Steinway?Biopic von Christoph Weinert mit Nicholas X. Parsons.
Die Konzertflügel von Steinway & Sons gelten unter Pianisten bis heute als die besten der Welt und stehen in 98 Prozent aller großen Konzertsäle. Sie werden in den Fabriken in New York und Hamburg noch immer überwiegend von Hand gefertigt - aus über 12.000 Einzelteilen. Vater dieser Erfolgsgeschichte war Heinrich Engelhard Steinweg, der Mitte des 19. Jahrhunderts von Seesen im Harz nach Amerika auswanderte und in New York zum berhmtesten Klavierbauer aller Zeiten aufstieg. Die Dokumentation zeichnet den ungewöhnlichen Lebensweg Steinwegs nach, der sich sinngemäß vom sprichwörtlichen Tellerwäscher zum Millionär hocharbeitete. Steinweg stammte aus einfachsten Verhältnissen. Im Alter von 15 Jahren hatte er bereits seine gesamte Familie verloren. Als Vollwaise meldete er sich in Braunschweig zum Militär und kämpfte in der Schlacht bei Waterloo gegen Napoleons Armee. In Seesen begann er als Möbeltischler, wurde schließlich Instrumentenbauer und ein erfolgreicher Geschäftsmann und wanderte in die Neue Welt aus. Seinen Namen amerikanisierte er in Henry E. Steinway und gründete nur wenige Jahre später gemeinsam mit seinen Söhnen die Firma Steinway & Sons. Mit Spielszenen, Archivmaterial und Interviews mit Historikern und Nachfahren Henry Steinways zeichnet der Film ein spannendes Bild vom Überlebenskampf im New York des 19. Jahrhunderts und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Familienbetriebs zur renommiertesten Pianomarke der Welt.
- Wilsberg -Bullenball632Thriller von Hans-Günther Bücking mit Leonard Lansink und Oliver Korittke.
Nach dem Besuch einer feucht-fröhlichen "Bauer-sucht-Frau-Party", dem sogenannten Bullenball, steht Ekki Talkötter nachts auf offener Straße neben Michael Klarmann, als plötzlich Schüsse fallen. Ekki wird verletzt und Michael Klarmann von der zweiten Kugel tödlich getroffen. Fortan glaubt Ekki, man hätte es eigentlich auf ihn abgesehen - als Steuerfahnder habe man ja ausreichend Feinde. Um Ekki zu beruhigen, beginnt Georg Wilsberg zu ermitteln und stößt auf ländliche Missgunst, Eifersucht und alte Familiengeheimnisse. Der Vater des Opfers, Michael Klarmanns zum Beispiel, ist völlig ungerührt über den Tod seines Sohnes. Der hatte offensichtlich die Firma und damit das Lebenswerk des Alten ruiniert. Aber nicht nur er scheint verdächtig. Der jähzornige Landwirt und Jäger Ulf Hagen, dem der alte Klarmann durch seinen Pachtvertrag seit Jahren den Zugang zum Wald und damit zur Jagd verwehrt, hätte ebenfalls ein Motiv. Er hatte dem Ermordeten sein gesamtes Vermögen anvertraut, das dieser durch riskante Finanzspekulationen verspielte. Oder Jule Köhler, die Freundin des Ermordeten. Sie träumte davon, mit dem wohlhabenden Michael Klarmann endlich der ländlichen Tristesse entfliehen zu können. Hatte sie herausgefunden, dass Michael kein Geld mehr besaß? Für die Polizei scheint die Lösung einfach: Sie geht von einem tödlicher Familienzwist aus. Als aber ein zweiter Mord passiert, sind die Karten neu verteilt und Wilsberg ist erneut herausgefordert.
- DasHemd?2Drama von Jonas Rothlaender mit Johannes Allmayer und Michael Schweighöfer.
Hochzeitfeier. Herrentoilette. Zwei Männer quetschen sich gemeinsam in eine der engen Kabinen: Markus und Walter, Sohn und Vater. Der scheue Markus hatte seinen locker aufgelegten Vater gebeten, das deutlich sichtbare Unterhemd unter dem Hemd auszuziehen. Er geniert sich für seinen Vater. Walter nimmt die Sache gelassen und folgt dem Wunsch seines Sohnes. Walter entkleidet sich, Markus versucht ihm zu assistieren. Da kommt ein anderer Klobesucher. Markus bedeutet seinem Vater, dass sie sich nicht verraten dürfen. Während sie den Pinkel-Geräuschen des Fremden lauschen, sieht Markus seinen halbnackten Vater an. Diese Form von körperlicher Nähe hat es seit Jugendtagen nicht mehr gegeben. Es ist, als würde er zum ersten Mal wirklich bemerken, wie alt sein Vater geworden ist. Markus wird die Absurdität dieser Situation, in die er seinen Vater gebracht hat, nun vollends bewusst. Aber wie sollen sie aus dieser misslichen Lage kommen, ohne dass er seinem alten Vater noch mehr zumutet?
- Der kleine Nazi - Weihnachten beiWölkels5.781Komödie von Petra Lüschow mit Christine Schorn und Oliver Stokowski.
Weihnachten steht vor der Tür, und eigentlich spricht nichts dagegen, dass es auch dieses Jahr ein besinnliches Fest für Familie Wölkel werden wird. Doch dann stellt die Familie schockiert fest, dass Oma Wölkel, geistig längst nicht mehr auf der Höhe, den Christbaum mit Nazi-Devotionalien aus ihrer Kindheit geschmückt hat. Und ausgerechnet heute ist Besuch aus Israel angekündigt!
- Molly und dasWeihnachtsmonsterCH (2010)?von Ted Sieger und Matthias Bruhn mit Stefan Fredrich und Sophie Rois.
Weihnachten im Monsterland! Die große Monsterfamilie bereitet sich auf das jährliche Lichterfest vor. Molly, die kleine Monsterin, und Edison warten auf den ersten Schnee, Papa und Mama haben es sich am Feuer gemütlich gemacht. Doch in dieser Nacht passiert es: Am nächsten Morgen entdecken Molly und Edison einen riesigen Fußabdruck im Schnee. Die Suche nach dem Weihnachtsmonster beginnt.
- Longing for Beauty - Sehnsucht nachSchönheit?2Dokumentarfilm von Julian Benedikt.
Die Trends der Schönheitsindustrie und die Machbarkeit von scheinbar allen gängigen Schönheitsmodellen haben sich weit in unserer Gesellschaft etabliert. In seinem Dokumentarfilm fragt Julian Benedikt nach dem Wesen der Schönheit und geht dem Selbstverständnis der plastischen Chirurgie jenseits von Schönheitsoperationen nach. "Sehnsucht nach Schönheit" erzählt die Geschichten von drei Menschen, für die der Anblick ihres Gesichtes nicht mehr etwas Selbstverständliches ist. Ob durch einen Unfall oder den Wunsch nach äußeren Veränderungen durch einen chirurgischen Eingriff, sie alle sehen heute nicht nur ein neues Gesicht im Spiegel, sondern auch einen neuen Menschen. Der Film vollzieht die existentielle Erfahrung dieser Menschen nach und erzählt sie als Teil ihres Lebensweges, der in zwei Teile zerfällt: die Zeit vor der plastisch-chirurgischen Behandlung und danach. Die Gegenüberstellung dieser zwei Lebensabschnitte offenbart, welchen Einschnitt die Veränderung des Gesichts für einen Menschen bedeutet, aber auch, welche Chancen sie bietet.
- Vom Pionier zum Millionär: Henry JohnHeinz?Biopic.
Mit den Rezepten seiner Mutter wird Henry John Heinz nicht nur ein erfolgreicher Lebensmittelfabrikant, sondern auch einer der besten Verkäufer der Welt: Die Geschichte eines Mannes, der mit alltäglichen Produkten außergewöhnliche Erfolge feierte. Mit alltäglichen Produkten wie Gewürzgurken, Sauerkraut und dem mittlerweile legendären Ketchup hat Henry John Heinz die Essgewohnheiten der Amerikaner, ja sogar der ganzen Welt verändert. Geboren 1844 in Pittsburgh (Pennsylvania), ist der Sohn deutscher Auswanderer aus Kallstadt in der Pfalz ein aufmerksamer Beobachter seiner Zeit. Die Eisenbahn verbindet ganz Amerika, immer mehr Menschen strömen vom Land in die Städte, wo rasch eine große Klientel für Fertiggerichte heranwächst. Heinz nutzt alle technischen Innovationen, um Märkte wie diesen zu erschließen. Er wird zu einem der eigenwilligsten Fabrikbesitzer der USA: Seine Mitarbeiterinnen werden täglich manikürt, und die Firma umsorgt ihre Angestellten mit ärztlicher Betreuung und zahlreichen Freizeitangeboten. Henry John Heinz wird zwar nicht zum reichsten, dafür aber bei seinen Arbeitern und Kunden zu einem der populärsten Unternehmer Amerikas. Der Mann, der das Ketchup zu dem machte, was es heute ist, hatte viele Begabungen. Er stand große Niederlagen durch und gründete eine Firma, die noch heute zu den großen Marken der Welt gehört.
- Wie dieRaben?1Drama von Matthias Bittner mit Ellen Gronwald und Patrick von Blume.
Bei ihrem kleinen Kaufhausdiebstahl begegnet Sarah nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder ihrem Vater Peter, der die Familie damals verlassen hat und nun als Kaufhausdetektiv arbeitet. Unter den kritischen Augen des Chefs will Peter versuchen seiner Tochter zu helfen und damit einen versöhnlichen Schritt auf sie zu zu gehen. Doch Sarah kann und will seine Hilfe nicht akzeptieren. Zu groß sind die Wunden und so einfach, wie Peter glaubt, sind diese eben nicht zu heilen.
- DieHaushaltshilfe?2Dokumentarfilm von Anna Hoffmann.
In ihrem slowakischen Heimatdorf wird Martina (29) beneidet. Sie hat einen gut bezahlten Job als Haushaltshilfe in Deutschland bekommen. Vor allem Martinas Mutter hat sich das gewünscht, auch wenn der Abschied schwer fällt. Ihre Reise endet am Bodensee, wo sie ein altes Ehepaar rund um die Uhr versorgen muss. Lore (75), Max (87) und Martina sind nun in einer Dreizimmerwohnung auf Monate eingeschlossen. Der Sommer ist heiß und die Luft brennt. Lore lässt ihre neue Haushaltshilfe nicht aus den Augen. Martina bemüht sich deutsch zu lernen und alles richtig zu machen, doch schnell wird ihr klar, worauf sie sich eingelassen hat.
- Als Hessen fliegen lernte - Die Geschichte derLuftfahrt?2Dokumentarfilm von Peter Gerhardt.
Die Faszination fürs Fliegen umspannt die Welt und ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Dass fast alle Entwicklungen der Fliegerei in Deutschland in Hessen ihren Ursprung haben, wissen nur wenige. Hessen war immer das Fliegerland Nummer eins in Deutschland. Das begann bereits 1785 mit der ersten Ballonfahrt über deutschem Boden, die Jean-Pierre Blanchard von Frankfurt nach Weilburg führte. Die erste große Luftfahrtmesse der Welt fand 1909 in Frankfurt statt. Ob Ballonfahrt, Segel- oder Motorflug, ob Freizeitsport oder Linienflug: Tüftler, Visionäre und Pioniere haben in Hessen eifrig mitgewirkt. Wenn Ralf Kremer bei der Luftschiffparade auf dem Kronenhof in Bad Homburg seinen Zeppelin aufbaut, dann bewegt er sich in historischer Mission. Genau 100 Jahre zuvor hat Kaiser Wilhelm II. auf demselben Acker die erste Luftschiffparade abgenommen, bei der die damals besten Luftschiffe präsentiert wurden. Ab den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war das zentrale Frankfurt Start- und Landeort für die großen Überseefahrten der Zeppeline - als weltweit erstes Drehkreuz im internationalen Luftverkehr. Auf der Wasserkuppe hält Josef Kurz die Tradition der Segelflieger hoch. Hessens höchster Berg gilt als Wiege des Segelfluges. Ab 1911 begannen Schüler und Studenten aus Darmstadt hier mit Segelflugversuchen, bei denen sie die Erkenntnisse von Otto Lilienthal in die Praxis umsetzten und perfektionierten. Josef Kurz fliegt seit Jahrzehnten auf der Wasserkuppe. Sein größter Traum war immer, einen "Habicht" nachzubauen - das legendäre Segelflugzeug aus den dreißiger Jahren, von dem kein einziges Exemplar erhalten blieb. In jahrelanger mühseliger Tüftelei hat sich Josef Kurz diesen Traum erfüllt. So gleitet sein detailgenauer Nachbau des "Habichts" wieder majestätisch über die Rhön. Auch im Motorflug hatten Hessen die Nase vorne. August Euler gründete in Darmstadt im Jahr 1908 den ersten Flugplatz und die erste Flugzeugfabrik in Deutschland und erwarb hier ein Jahr später die erste deutsche Pilotenlizenz für Motorflug. Auch in Kassel wurde Fluggeschichte geschrieben, denn Kunstflugweltmeister Gerhard Fieseler baute in seinem Flugzeugwerk den berühmten "Fieseler Storch", der als Sanitätsflugzeug im Zweiten Weltkrieg vielen Soldaten das Leben rettete. Überall in Hessen wird geflogen, größere Ereignisse gibt es alljährlich auf der Wasserkuppe bei den Segelfliegern, in Bad Homburg und Weilburg bei Ballon- und Luftschifffahrern und täglich auf dem Frankfurter Flughafen, der schon früh eine wichtige Rolle gespielt hat: Hier waren die großen Zeppeline stationiert, hier wurde die Lufthansa gegründet, hier starten heute noch die größten Flugzeuge. hr-Autor Peter Gerhardt hat Menschen in Hessen getroffen, die begeistert sind von der Fliegerei, die alte Flugzeuge in jahrelanger Tüftelei wieder flott machen oder einfach nur fasziniert sind, wie der Historiker John Provan, der alles rund um Zeppeline sammelt und ein begeisterter Fachmann geworden ist.
- Heute war damalsZukunft?4Dokumentarfilm von Gunther Scholz und Günther Scholz.
Ein Blick in fremde Leben zwischen erdachter Zukunft und heutiger Realität - ein Film, der auf unterhaltsame Weise und heiterem Blick auch erzählt, wie weit Ost und West schon zusammengewachsen sind. Es war eine Vertretungsstunde, die Lehrerin Bärbel Spengler, damals 24, in einer 9. Klasse in Magdeburg halten sollte. Sie war unvorbereitet und flüchtete sich in eine Idee. Sie ließ die Klasse einen Aufsatz schreiben mit dem Thema: "Wie stelle ich mir mein Leben im Jahr 2010 vor?" Dass die Lehrerin das Jahr 2010 wählte, geschah mit Bedacht: zu üblich war es in den DDR-Schulen geworden, über die Jahrtausendwende nachdenken zu müssen und relativ nah war das Jahr 2000 auch schon. Die Lehrerin hat diese Aufsätze aufbewahrt, auch über die Nachwendejahre, die das Leben der DDR-Bürger radikal veränderten. Die Aufsatzschreiber aus Magdeburg standen 1989 am Anfang ihres Berufslebens. Die meisten hatten gerade ausgelernt, einige das Abitur abgelegt. Der Dokumentarfilm "Heute war damals Zukunft" begibt sich auf die Suche nach den Aufsatzschreibern von damals. Sie sind inzwischen längst im Beruf, alle um die 40 herum. Fast alle wurden gefunden. An den Aufsatz erinnern konnte sich keiner mehr. Nun werden sie vor der Kamera mit ihren damaligen Texten konfrontiert. In Kurzporträts unterschiedlicher Länge von knapp der Hälfte der damaligen Klasse wird der Film ihr Heute erkunden - bei der Arbeit, so vorhanden, wie auch im Privaten. Wie sind sie angekommen im größer gewordenen Deutschland? Fast alle sind im Raum Sachsen-Anhalt verblieben. Nur vier leben in anderen Bundesländern, eine hat gerade von Ost nach West gewechselt. So ist der Film am Beispiel dieser eher zufälligen Gruppe auch eine interessante Momentaufnahme vom Leben in der ostdeutschen Provinz, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung: Geschichten von Menschen aus dem "Land der Frühaufsteher", wie Sachsen-Anhalt die Autobahn-Nutzer begrüßt oder verabschiedet. Zugleich ermöglicht der Rückblick auch das Bild einer schon 1985 sehr entpolitisierten, unangepassten DDR-Jugend - im Kontrast zu den Klischeebildern einer nur systemkonformen Generation im damals sozialistischen Teil Deutschlands. Die Jugendlichen wollten in die Welt reisen, der Mercedes ist das meistgenannte Auto, eine sieht sich als Sekretärin bei einem Multimillionär. Ein Blick in fremde Leben zwischen erdachter Zukunft und heutiger Realität - ein Film, der auf unterhaltsame Weise und heiterem Blick auch erzählt, wie weit Ost und West schon zusammengewachsen sind.
- Karl the Butcher vs.Axe4.832Horrorfilm von Timo Rose und Andreas Schnaas mit Eileen Daly und Eleanor James.
Nach Jahren in der Hölle schickt der Teufel persönlich Karl the Butcher auf die inzwischen durch fatale Kriege zerstörte Erde zurück. Ein Killer namens Axe spuckt dem Satan in die Suppe, indem er seine untergebenen Armeen dezimiert - und Karl soll dieses Monster stoppen und für immer vernichten! Doch nichts kommt so, wie Luzifer es befohlen hat.
- Liebe vergisst mannicht5.521Drama von Matthias Tiefenbacher mit Fritz Karl und Anna Loos.
Als Architekt hat Robert es weit gebracht. Durch die bevorstehende Heirat mit seiner attraktiven Kollegin Lotta wird er demnächst sogar Teilhaber einer großen Firma. Doch ein Verkehrsunfall wirft den Überflieger jäh aus der Bahn. Seine Knochen sind heil, aber das Gedächtnis ist weg. Robert weiß nicht mehr, wie er heißt - und merkwürdigerweise scheint niemand ihn zu vermissen. Seine hilfsbereite Unfallgegnerin Teresa, Töpferin und alleinerziehende Mutter zweier Kinder, nimmt den Mann ohne Vergangenheit bei sich auf. So sehr Robert sich auch bemüht - seine Erinnerung kehrt nicht zurück. Doch eines wird ihm an der Seite der liebenswürdigen Teresa klar: Liebe vergisst man nicht!
- Schweinevogel - Es lebe derFortschritt?2Zeichentrickfilm von Schwarwel und Thomas Meitsch.
Schweinevogel, sein Freund Iron Doof und Hausferkel Sid leben in einem gemütlichen Bauwagen. Während Iron Doof den Laden schmeißt, werkelt Schweinevogel gern an seinen Erfindungen. Seine neueste wird gleich getestet, eine Raum-Zeit-Maschine. Durch ein Wurmloch verschlägt es die drei in eine Welt, in der Fortschritt und Forscherdrang keinerlei Beachtung finden. Einzig eine vernunftbegabte Schlammpfütze nutzt die Gelegenheit, um die drei Freunde verschlingen zu wollen. Nach der Flucht zurück in ihre Heimatwelt stellen Schweinevogel und seine Freunde fest, dass die Pfütze Swampie heißt, immer Hunger hat, Bier mag und eigentlich auch ein dufter Kumpel für Schweinevogel wäre. Blöd nur, dass sie auf ihrem Trip auch das Böse in ihre Welt geholt haben.
- WadansWelt5.77.892Dokumentarfilm von Dieter Schumann.
Wismar, 120 km östlich von Hamburg, 45.000 Einwohner, das Einkommen jeder dritten Familie hängt von der Wadan Werft, dem einzigen Großbetrieb in der Region ab. Willkommen in Wadans Welt: Im August 2008 übernimmt ein russischer Investor den Traditionsbetrieb, die Zukunft der Werft scheint gesichert. Kurz danach trifft die Finanz- und Wirtschaftskrise, irgendwo im fernen Amerika begonnen, die alte Hansestadt mitten ins Herz, 5.000 Arbeitsplätze sind bedroht.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Wir begleiten in Wadans Welt eine Gruppe von Schweißern durch die turbulenten Monate und erfahren ganz unmittelbar, dass der Verlust des Arbeitsplatzes viel mehr bedeutet als Einkommensverlust. „Zum Schiffbauer musst man geboren sein“, sagt einer der Protagonisten und trifft das, was in der Region seit Jahrzehnten gilt: Schiffbauer ist ein stolzer Beruf, der oft über Generationen weiter gegeben wird, er hat mit Würde und Qualität zu tun und prägt die Identität der ganzen Küstenregion.
Wir begleiten die Arbeiter, die Eigner und den Insolvenzverwalter beim Ringen um den Erhalt der Werft, erleben deren Auf und Ab zwischen Ohnmacht, Wut, Trauer und Hoffnung.
18 Monate Drehzeit, 120 Stunden Material, in denen die persönlichen Erschütterungen einer für viele abstrakt gebliebenen Krise erlebbar werden. Die Wadan-Werft geht unter und wird mit neuem Besitzer und Namen wieder aufgemacht. Einige unserer Protagonisten kommen zurück in ihren Betrieb, allerdings zu deutlich schlechteren Bedingungen.
Wir waren bei der letzten Schicht vor der Insolvenz dabei und bei der ersten nach dem Neubeginn.
Wadans Welt geht dem nach, was diese Krise hinterlässt. Der Verlust trifft das Wertgefüge, teilt Menschen in scheinbar Überlegene und Verlierer, in Menschen mit Arbeit und in Menschen ohne Arbeit. „Alles ist anders“, sagt einer von ihnen und meint das Gefühl in seiner Brust. - A Lost and Found Box of HumanSensation7.78.3426Drama von Stefan Leuchtenberg und Martin Wallner.
Ein Vater stirbt – und sein Sohn bleibt allein zurück. Allein mit seiner Trauer, seinen Ängsten und seiner Wut. Die Emotionen bestimmen sein Leben und lassen ein Jahr wirken wie eine Ewigkeit. In knapp 15 Minuten spannt sich ein Bogen von der tiefen Trauer bis zu ihrer Überwindung durch das Leben selbst. “A Lost and Found Box of Human Sensation” ist ein filmisches Gedicht über Trauerarbeit – durch die Stimmen von Joseph Fiennes und Ian McKellen mit einer emotionaler Magie erfüllt, der sich niemand entziehen kann. Martin Wallner studierte an der Hochschule Augsburg und an der University of Newcastle und schloss sein Studium mit Diplomen in Informatik und Grafikdesign ab. Er besitzt außerdem einen Masterabschluss in Interactive Media Systems. Neben anderen Preisen gewann er den Silver Prize bei den PAGE International Screenwriting Awards 2008 und den First Steps Award 2010, beides in der Kategorie Kurzfilm. “A Lost and Found Box of Human Sensation” ist sein Regiedebüt.
- RockabillyRuhrpott5.15.796Dokumentarfilm von Christin Feldmann und Claudia Bach.
Jenseits von Popkultur und Mainstream hält sich im größten Ballungsgebiet Deutschlands seit Jahrzehnten beständig die Rock’n’Roll-Szene. Vereint durch die Liebe zur Musik, den Look der 50er Jahre und dem verinnerlichten Rebellentum leben und feiern die Rockabillies jenseits von gängigen Normen. Rockabilly Ruhrpott ist der erste Dokumentarfilm über diese lebendige Rockabilly-Szene im Ruhrgebiet. Durch den offenen Blick der beiden Kölnerinnen Christin Feldmann und Claudia Bach erhält der Zuschauer einen einzigartigen Einblick in eine Subkultur, die sich nach außen hin eher verschlossen gibt. Der Film geht dem Lebensgefühl Rock’n’Roll ebenso auf den Grund, wie dem Dresscode, den Helden und der Liebe zum Ruhrgebiet. Interviews, Konzertauschnitte und Aufnahmen von Land und Leuten vermischen sich zu einem Mosaik, das informiert, unterhält und verdammt viel Spaß macht – eben Rock’n’Roll!