Die meist vorgemerkten Filme - Berlinale 2014
- Bosteri untermRad?Dokumentarfilm von Levin Hübner.
Der Dokumentar-Kurzfilm Bosteri unterm Rad erzählt von einem Dorf und seinen Einwohnern in der kirgisischen Steppe, gelegen am Nordufer des zweitgrößten Gebirgssees der Welt namens Issyk Kul.
Bosteri ist ein Flecken mitten in der kirgisischen Steppe, am Rand des Tien-Shan-Gebirges und am Ufer des heiligen Sees, dem Issyk Kul, einem der größten Gebirgsseen der Erde. Hier scheint die Welt aus der Zeit gefallen zu sein – zumindest zehn Monate im Jahr, in denen die großen Hotels und Sanatorien geschlossen sind, zwischen den leeren Buden des Vergnügungsparks Kühe grasen und das weithin sichtbare Riesenrad am Strand steht still. Iskander ist Hirte; zusammen mit seiner Frau führt er seine Tiere schon seit jeher auf diese Weide, auf der heute der Müll der abgereisten Touristen vergammelt. Ebenfalls zu Füßen des Riesenrads steht Evgeniy am menschenleeren Ufer des Issyk Kul und wirft stoisch seine Angel aus – auch wenn er tagelang nichts fängt. Und dann ist da noch die euphorisierte Rentnerin Margarita, die trotz spätherbstlicher Kälte ihren täglichen Baderitualen nachgeht, immer darauf bedacht, dass ihr beim Schwimmen die Wollmütze nicht vom gepflegten Haupt rutscht. Eine Reihe wunderbarer Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen, die der Sommer zurückgelassen hat.
- Seaburners?4.72Drama von Melisa Önel mit Mira Furlan und Ahmet Rifat Sungar.
Eine winterlich raue Szenerie an der türkischen Schwarzmeerküste. Denise, eine Botanikerin aus dem Ausland, hat es zu Forschungszwecken hierher verschlagen. Stoisch stapft sie durch kniehohes Wasser zu dem abgelegenen Ort, an dem sie lokale Pflanzen züchtet. Genauso unbeirrt und furchtlos sucht sie nachts die einsam gelegene Hütte auf, in der sie sich mit ihrem Liebhaber Hamit trifft. Der ist ein Habenichts, den lediglich ein gescheiterter Versuch, eine Existenz im Ausland aufzubauen, in dieser desolaten Gegend hält. Und die Beziehung zu Denise. Ein Dilemma – denn Hamit muss vor ihr verbergen, dass er als Menschenschmuggler davon lebt, anderen zur Flucht nach Europa zu verhelfen; Denise jedoch ist sein rätselhaftes Verhalten leid. Als sie in ihre Heimat zurückbeordert wird und ein Auftrag Hamits aus dem Ruder läuft, trifft er eine Entscheidung, die in einer Katastrophe endet.
Elliptisch und nicht linear erzählt, belässt Melisa Önels eindringliches Debüt vieles im Dunklen – im wahrsten Sinne des Wortes. Den beeindruckenden, düsteren Bildern entspricht eine wenig hoffnungsvolle und solidarische Welt, in der ein innerer Zustand der Unbehaustheit vorherrscht.(Berlinale)
- The HonourKeeper?1Liebesfilm von Pushpendra Singh mit Sanghamitra Hitaishi und Pushpendra Singh.
Das Licht der Wüste Thar in Rajasthan lässt die Saris der Frauen auf ihrem Gang zum Brunnen noch bunter leuchten, als sie ohnehin schon sind. In dieser fast archaisch wirkenden Prozession ist Lajwanti hinter ihrem Schleier eine Unsichtbare. Bis ein Mann mit einer seltsamen Obsession für Tauben den Weg der Frauen kreuzt. Lajwantis Neugierde ist geweckt, lässt sie ihren Schleier ablegen und aus der Unsichtbarkeit heraustreten. Sie wird zu einer Frau mit einem eigenen Willen, die nicht ängstlich ihr Glück vorbeiziehen lassen will.
Der Film erzählt eine Liebesgeschichte in einer von Kargheit geprägten Kultur, die sich keine Schnörkel erlaubt. Die Geschichte, die Bilder und Dialoge, die Häuser und die Landschaften des Films gehören zu den Menschen, die ihn gemacht haben. Wie der Autor der literarischen Vorlage des Films, Vijaydan Detha, ist auch der Regisseur Pushpendra Singh in Rajasthan geboren: Er wollte mit Lajwanti keinen Film über, sondern mit den Frauen und Männern machen, die er als Schauspieler, Sänger und Musiker und als Finanziers in den Entstehungsprozess involviert hat. Das Ergebnis erlaubt die seltene Gleichzeitigkeit von filmischer Avantgarde und romantischer Tradition.(Berlinale)
- The RiceBomber?Drama von Cho Li mit Nikki Hsieh und Michael Chang.
Der Film The Rice Bomber basiert auf der wahren Geschichte um einen Mann, der gegen den Import von Agrarprodukten protestierte, nachdem Taiwan ein Mitglied der Welthandelsorganisation wurde.
- Meine Mutter, ein Krieg undich?1Dokumentarfilm von Tamara Trampe und Johann Feindt.
Johann Feindts Meine Mutter, ein Krieg und ich spürt dem 2. Weltkrieg in der Ukraine nach.
- 3 IndianTales?Drama von Robert Morin mit Érik Papatie und Shayne Brazeau.
Drei Geschichten, verteilt über vier Jahreszeiten. Érik ist ein skurriler Typ, aber genial. In seiner Behausung herrscht Chaos: überall Nippes, alte Fernseher, Antennen und Elektronikschrott. Dazwischen schnüffeln die Hunde. Doch was er auch aus dem Zeug zusammenbaut, es funktioniert. Fast immer hat Érik seine Kamera in der Hand. Er filmt sich selbst, seine Familie und den trostlosen Ort, an dem sie leben. Denn er hat einen Traum, an dem er unentwegt arbeitet: Er will einen kleinen Fernsehsender aufbauen, der sein Dorf wieder zusammenbringen soll. Shayne ist ein Einzelgänger. Immer wandert er umher und hört betörende Musik. Er scheint tief in sich versunken, die Außenwelt nimmt ihn kaum wahr. Alicia und ihre beiden Freundinnen dagegen suchen die Gemeinschaft. Zusammen lesen sie Geschichten über Schuld und Sühne. Ein verlassenes Hüttchen richten sie liebevoll als Tempel her und frönen darin der Verehrung einer Heiligen. Mit fast dokumentarischer Genauigkeit porträtiert der Spielfilm eine neue Generation in den Reservaten, aktiver und weniger resigniert, als es ihre Eltern waren. (Berlinale)
- 23rd August2008?Dokumentarfilm von Mark Lewis und Laura Mulvey.
23rd August 2008 besteht aus zwei Einstellungen. Erst eine kurze Aufnahme des berühmten Buchmarkts in der Al-Mutanabbi-Straße in Baghdad, in die Zwischentitel geschnitten sind, gefolgt von einem 18-minütigen Monolog, der in einer einzigen statischen Kameraeinstellung aufgenommen wurde. Faysal Abdullah, der Sprecher, lässt so ein Porträt seines jüngeren Bruders Kamel entstehen und gibt dabei auch einen Einblick in das Leben irakischer Linksintellektueller, die in den 1980er Jahren ins Exil getrieben wurden.
Mark Lewis ist ein in London lebender kanadischer Künstler, der mit Film arbeitet.
Laura Mulvey ist Professorin für Film und Medienwissenschaften am Birbeck College, London. Sie hat 6 Filme realisiert, in Zusammenarbeit mit Peter Wollen und Mark Lewis.Faysal Abdullah lebt als freischaffender Filmjournalist in London.(Berlinale)
- Another ColourTV?Dokumentarfilm von The Youngrrr.
Another Colour TV ist ein Dokumentarfilm, in dem wir die Interaktion einer Familie vor dem Fernsehapparat beobachten und der zeigt, wie Fernsehen zu einem maßgeblichen Faktor der Realitätsferne wird. Der Film fängt die ökonomische und kulturelle Realität einer indonesischen Vorstadtfamilie ein, in der die Mutter den (kommunikativen) Mittelpunkt darstellt, die allerdings ironischerweise mit dem Fernseher als einzigem Freund allein zu Hause gelassen wird. Diese Situation bringt sie dazu, die Werte, die sie über das Fernsehen vermittelt bekommt, auf ihre Familie zu übertragen. Die Wertevorstellungen der anderen Familienmitglieder wiederum rühren von der Außenwelt, weswegen sie die der Mutter ablehnen.
The Youngrrr ist ein Filmemacherkollektiv, bestehend aus Yovista Ahtajida und Dyantini Adeline. Sie studieren Kommunikation an der University of Indonesia. Früher vor allem in der freien Musikszene Jakartas als Videokünstler bekannt, betreiben sie mittlerweile das Web-Video-Magazin RecAGogo.
(Berlinale)
- Ausstellung: In theSimilkameen?Dokumentarfilm von Tyler Hagan.
In the Similkameen besteht aus der interaktiven Webdokumentation Similkameen Crossroads und einer begleitenden Ausstellung. Die Arbeit erkundet eine idyllische weiße Kirche im Upper Similkameen Reservat sowie das sie umgebende Land gerade lange genug, um sie zu verorten, ihre Geschichte zu erfahren und ihre Gegenwart kennenzulernen. Dies konfrontiert Hagan mit der umstrittenen Position der Kirche auf First Nations Reservaten in Kanada. Für Hagan ein sehr persönliches Unterfangen: Seit er seine Métis-Staatsbürgerschaft erhielt, ringt er damit, die schwierige Geschichte der Kirche in indigenen Gemeinschaften und seine vorstädtisch-christliche Erziehung miteinander zu versöhnen.
„Wenn man auf dem Crowsnest Highway in British Columbia, Kanada nach Osten fährt, sieht man, gleich nach dem Ortsausgang der alten Bergbaustadt Hedley, im Südwesten eine weiße Kapelle aus dem frühen 20. Jahrhundert auf einem Hügel, der vor einem Bergmassiv aufragt. Das Tal ist von Gletscherablagerungen übersäht und die Kirche glüht im klaren Sonnenlicht. Obwohl sie wie eines der vielen verlassenen Gebäude aussieht, die entlang der Landstraße stehen, wird diese Kirche noch genutzt.
Die heutige Beziehung zwischen zwischen der indigenen Bevölkerung Kanadas und der Kirche spielt eine entscheidende Rolle für den Gemütszustand des Landes. Irgendwo zwischen Assimilation, Irrelevanz und möglicher Wiedergutmachung führen die First Nations und das Christentum ihre komplexe und problembeladene Beziehung fort. Die kollektive Erinnerung an den Terror und den Schaden, der in der Beziehung zwischen den Generationen der First Nations hervorgerufen wurde, bleibt bestehen. Heute existieren viele dieser Gebäude immer noch, entweder als leere Hüllen der Vergangenheit oder als Orte der Andacht und Kommunion. Alle stehen weiterhin auf geheiligtem Boden.” (Tyler Hagan)(Berlinale)
- Bim, Bam, Boom, Las LuchasMorenas?Dokumentarfilm.
Bim bam boom, begrüßen Sie die Moreno Sisters! Drei Frauen, drei Schwestern, drei professionelle Luchadoras. Unter dem Namen Las Luchas Morenas praktizieren sie den Nationalsport Mexikos: Wrestling. Alle drei gehören zur Moreno Dynastie: Rossy, Esther und Cynthia kämpfen als Profi-Wrestlerinnen. Der Lucha Libre ist aber auch Teil ihres Lebens: Sie kämpfen mit Schweineköpfen, Blumen und Federn. Marie Losiers charakteristische tanzende Kamera umkreist die drei Frauen und schafft dabei eine fröhliche, musikalische Ode an die Fantasie, an das Kind, das in jedem Erwachsenen steckt und an die Kultur Mexikos. Letztlich ist es aber vor allem ein Tribut an die drei Frauen, die sich trotz aller Differenzen dazu entschieden haben, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Marie Losier, geboren 1972 in Frankreich, ist Filmemacherin und Kuratorin. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Berlin
(Berlinale)
- The Sheikh ImamProjectLB (2014)?von Gheith Al-Amine.
Ein audio-visueller, performativer Tribut an Sheikh Imam Issa (1918–1995), einem revolutionären ägyptischen Komponisten und Sänger, der für seinen Einsatz gegen Korruption, Unterdrückung und Ungerechtigkeit in Ägypten, der Dritten Welt und darüber hinaus 18 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Ausgehend von dem Liebeslied El Bahr Biyidhak Leh [Warum lacht das Meer], das auf einem Gedicht von Nagib Sorour (1932–1978) basiert, dem militanten ägyptischen Dichter und Theatermacher, der ebenfalls lange Jahre für seine Überzeugungen im Gefängnis verbracht hat, und in einer durchgehenden Einstellung aufgenommen, zeigt das Video ein Klavier, ein Smartphone, einen alten Röhrenfernseher und ein paar Zeilen auf zwei Kreppbandstreifen. Die einzelnen Teile des Liebeslieds werden auseinandergenommen, um dessen Schönheit unterschiedlichen Zugängen zu öffnen. Das Video zeigt außerdem, wie arabische Musik auf einem deutschen Instrument gespielt werden kann.
- SchleifenDE (2013)?von Juliane Henrich.
Kann es gelingen, einen Ort auf der Landkarte zu verschieben? Alte Dörfer werden für den Tagebau Garzweiler II geschleift, also abgetragen. An anderer Stelle werden sie neu aufgebaut und die Bewohner dorthin umgesiedelt. Die neuen Häuser erinnern nicht an die alten, aber die Straßennamen bleiben – immer mit dem Hinweis „neu“. In langsamen Fahrten durch die alten Dörfer und die neuen Siedlungen verschränkt der Film Ansichten von etwas, das „Heimat“ sein könnte.
- Rainbow'sGravityGB (2014)?von Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger.
Eine Untersuchung des im nationalsozialistischen Deutschland hergestellten Agfa-Color-Neu-Films. Entlang dessen drei Farbemulsionsschichten gräbt sich der Film tief in die eskapistische Farbbildlandschaft dieser Zeit und fragt nach materiellen Vorraussetzungen, ideologischen Einlagerungen und Kontinuitäten der Agfa-Farbpalette. In ehemalige Produktionsstätten projizierte Bilder zerlegen dabei nicht nur sich selbst, sondern auch das an Historisierung gewöhnte Auge und versuchen das sichtbar zu machen, was die Farbe nicht zeigt.
- Lot248US (2013)?von Amie Siegel.
Am 19. Oktober 2013 versteigerte Amie Siegel ihren Film Provenance (ebenfalls im Programm von Forum Expanded) bei Christie’s in London. Mit dieser performativen Geste gestaltet die Künstlerin den Film zu einem weiteren auktionierbaren Objekt um, untrennbar von dem Markt, den er abbildet. Lot 248 fängt das fieberhafte Ereignis ein und spiegelt so den ersten Film, um den Spekulationskreislauf zu vollenden.
- ProvenanceUS (2013)?von Amie Siegel.
Provenance folgt dem globalen Handel von Möbeln aus der von Le Corbusier und Pierre Jeanneret entworfenen modernistischen Stadt Chandigarh in Indien. Zu den Entwürfen gehörten eigens entwickelte Tische, Stühle, Sitzbänke und mehr, die heute in Auktionshäusern weltweit Rekordpreise erzielen. In umgekehrter Reihenfolge, ausgehend von den Wohnungen und Häusern europäischer und US-amerikanischer Sammler, bewegt sich Provenance rückwärts über den Verkauf der Möbel in der Auktion, die Vorbesichtungen und Fotodokumentationen für den Auktionskatalog hin zur Restaurierung und dem Versand nach Übersee aus Indien. Ohne Interviews, Schauspieler oder Kommentar vollführen die kontemplativen Kamerafahrten und wiederkehrende Tableaux, in denen die stummen Möbel die Protagonisten sind, eine langsame Enthüllung. Die Montage legt Schicht um Schicht die Besitzverhältnisse frei, die den sich ständig verändernden Marktwert der Objekte bestimmen.
- BrimstoneLineCA (2013)?von Chris Kennedy.
Drei gerahmte Gitter, platziert entlang des Credit River im ländlichen Ontario, bilden eine Vorrichtung, durch die eine feststehende, stromaufwärts gerichtete Kamera die Landschaft skizziert. Die Rahmen verleiten zu Zoombewegungen, die unser Bewusstsein für Kadrage und Bildausschnitt verstärken, die Sicht verengen und den Raum verflachen. Der Fluss, für den Moment eingerahmt, fließt weiter.
- Fernando Who Received A Bird From TheSea?Drama von Felipe Bragança und Helvécio Marins Jr. mit Fernando Bigodes und Ash Ashaninka.
Ein kleines portugiesisch-brasilianisches Lied. Fernando verbringt seine Zeit in Porto im Viertel Fontainhas zwischen einem kleinen Haus und einem in der Nähe gelegenen Café. Aus Brasilien erreicht ihn ein Papagei, der in seiner Fantasie das Paradies hervorruft. Es entsteht eine portugiesisch-brasilianiche Korrespondez. In dem Briefwechsel zwischen den beiden Freunden entwickelt sich ein Spiel der Spiegelungen, in dem die Vorstellungen des jeweils anderen Landes reflektiert werden.
Felipe Bragança, geboren 1980 in Rio de Janeiro, und Helvécio Marins Jr., geboren 1973 in Belo Horizonte, leben und arbeiten in Brasilien.
(Berlinale)
- Mondial2010LB (2013)?von Roy Dib.
Mondial 2010 verhandelt institutionelle Grenzen im heutigen Mittleren Osten. Video wird hier als Mittel eingesetzt, mit dem Grenzen überwunden werden können, die Menschen gegen ihren Willen aufgezwungen wurden. Es ist ein Reisefilm in einer Anordnung, die keine Reisen erlaubt, in dem zwei Liebende auftreten, an einem Ort, an dem Homosexualität als schwere Straftat geahndet wird. Gedreht mit einer kleinen Handkamera bedient sich Mondial 2010 der Ästhetik des Reisevideotagebuchs. Der Film normalisiert das Unnormale und schafft dadurch sein eigenes Möglichkeitsuniversum. Er wendet sich von der üblichen passiven Darstellung des Israel-Palästina-Konflikts ab, in der Opfer/Täter stets im Vordergrund der produzierten Bilderwelt stehen. Dieses Video lässt den Konflikt nicht das Bild bestimmen.
- TheSower?Dokumentarfilm von Julie Perron.
Ein Porträt des Künstlers und Samenerzeugers Patrice Fortier, der seine ganze Leidenschaft und Fachkenntnis der Erhaltung der Pflanzenvielfalt widmet. Patrice mag Rüben, besonders die widerstandsfähigen Sorten, die starkem Wind standhalten. An Pflanzen bewundert er deren Unabhängigkeit. Er pflegt seine Mohrrüben mit derselben Geduld und Akribie, mit der er sich der Samenernte aus seinem Riesenkürbis widmet. Manchmal träumt er von einem bestimmten Kirschbaum, dessen genetisches Erbe er erhalten und verbreiten möchte. Ganz zu schweigen von seinem Stolz auf seine polnischen Kohlrüben. Patrice Fortier ist nicht verrückt, er hat einfach eine Leidenschaft für seine Arbeit. Er lebt auf dem Bauernhof seiner Firma, La société des plantes, im Kamouraska-Tal und bewahrt und züchtet seltene und vergessene Samen, um die Vitalität und Vielfalt unseres landwirtschaftlichen Erbes wiederherzustellen. Unter der Regie von Julie Perron gibt uns Le Semeur auf ungewöhnlich elegante und zuversichtliche Weise faszinierende Einblicke in Fortiers äußerst intensives Leben.