Ich habe mir diesen Film angeschaut, weil ich zufällig etwas darüber in einer Zeitschrift gelesen habe. Dort wurde er als spannender Psychothriller angepriesen, von dem man keine Sekunde verpassen darf und dessen überraschende Wendungen auf eine unerwartete Auflösung zusteuern.

Dazu kann ich nur sagen: Ha. Ha. Ha.

Ein Mann (Val Kilmer) verlangt vom Chefredakteur einer Zeitung, dass seine Theorien über die globale Erwärmung abgedruckt werden - wenn nicht, würden 6 Menschen sterben, die in einer Sauna zusammen eingesperrt sind. Der Chefredakteur ruft einen befreundeten Cop (Armand Assante) zur Hilfe, der herausfinden soll, ob der Mann spinnt oder die Wahrheit sagt. Dass er die Wahrheit sagt, erfährt der Zuschauer recht früh, denn die 6 Eingesperrten werden - für vermeintliche Opfer - recht gut eingeführt, nicht zu langatmig, aber auch nicht zu lieblos. Man lernt sie in der Sauna kennen, wenn sie bei guter Laune sind und noch nicht wissen, dass sie gefangen sind. Was danach passiert, ist aber offensichtlich: Die Hitze steigt ihnen zu Kopf, sie können nicht raus, bekommen Panik, drehen durch und gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Diese Szenen sind dabei durchaus stimmungsvoll, aber mitunter sehr in die Länge gezogen. Auch verhalten sich die Figuren ihrem Charakter entsprechend realistisch, aber dadurch passiert eben genau das, was der Zuschauer auch erwartet. Langeweile ist da vorprogrammiert.

Es gibt also quasi zwei Handlungsstränge: Die Geschehnisse in der Sauna und die Gespräche zwischen Val Kilmer und Armand Assante, der hier leider sehr unterfordert wirkt. Die Schnitte zwischen den beiden Szenerien sind gut gewählt und tragen so zur Erzählstruktur bei. Dennoch kann die Story einfach nicht überzeugen. Man wartet jedesmal, dass eine Wendung kommt, aber sie kommt einfach nciht. Es ist wie das Gefühl gleich niesen zu müssen, nur dass man es dann doch nicht tut. Frustrierend.

Val Kilmer als leicht übergewichtiger Irrer, der vom Weltuntergang überzeugt ist, stellt noch eines der wenigen Highlights dar. Sonst erlebt man hier einen sehr - seeehr - ruhig erzählten Film, der vielversprechend anfängt, aber im Grunde nur auf das Unvermeindliche hinausläuft. Also unterm Strich ein ziemlich überraschungsarmer Film, dessen Schluss zwar nicht unbedingt vorhersehbar, aber dennoch auch überhaupt nicht überzeugend, geschweige denn spektakulär ist.

"The Steam Experiment" kann man sich angucken, muss man aber nicht. Auf jeden Fall sollte man zumindest nicht viel erwarten.

Community-Meinung zu The Steam Experiment