V/H/S/Beyond / US / 2024

>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

1. Abduction/Adduction – Rahmenerzählung

Dieser mockumentarische Prolog, inszeniert von JAY CHEEL, dient als Gerüst für die VHS-Episoden. Ein Kanadischer Flohmarktfund führt zu UFO-Experten, die anhand älterer VHS-Tapes den angeblichen „Farrington House“-Fall untersuchen. Die Mischung aus Experteninterviews und Found-Footage wirkt ambitioniert, aber als Rahmelement zerfasert sie – und entfaltet ihre Spannung erst im Finale – insgesamt bleibt sie allerdings strukturlos und streckenweise irrelevant.

Bewertung: 5/10

2. Stork

In dieser actiongeladenen Body-Cam-Szenerie begleitet man ein SWAT-ähnliches Spezialkommando (W.A.R.D.E.N.) bei der Suche nach entführten Kleinkindern. Im Haus stoßen sie auf zombieartige „Brooder“ und in der letzten Etage auf einen monströsen, alienhaften Storch, der mithilfe eines Meteoriteneinschlags Kinder auf brutale Art „adoptiert“ . Bombastisch, absurd, mit krassem Körper-Horror – ein Highlight der Reihe.

Bewertung: 10/10

3. Dream Girl

VIRAT PAL entführt uns nach Mumbai: Zwei Paparazzi schleichen sich auf das Set einer aufstrebenden Bollywood-Diva, Tara (NAMRATA SHETH). Was harmlos beginnt, führt zu unheimlichen Entdeckungen: ein Schrein, menschliche Körperteile – und die Enthüllung, dass Tara möglicherweise kein Mensch ist . Stilistisch starker Mix aus Star-Glanz, Horror und Surrealismus.

Bewertung: 8/10

4. Live and Let Dive

Ein vermutlicher Geburtstags-Skydiving-Trip, aufgezeichnet via Body-Cam, gerät aus dem Ruder, als ein UFO das Flugzeug rammt. Die Überlebenden fliehen in einem Orangenhain und werden von außerirdischen Kreaturen gejagt. Spannend inszeniert, mit packendem POV und toller Atmosphäre – obwohl das VFX-Finale stellenweise schwächelt.

Bewertung: 7,5/10

5. Fur Babies

JUSTIN & CHRISTIAN LONG kreierten einen bizarren Tierheim-Horror: Zwei Tierschützerinnen infiltrieren eine Doggy-Daycare, nur um zu entdecken, dass die Betreiberin Menschen in Hundehybriden verwandelt. Die Satire-Groteske ist originell und makaber witzig, aber etwas unverbunden zum Sci‑Fi‑Rahmen .

Bewertung: 6,5/10

6. Stowaway

KATE SIEGEL nach einem Skript von MIKE FLANAGAN inszeniert diesen Höhepunkt fürs finale Segment: Halley, eine UFO‑Begeisterte, folgt Lichtern in der Mojave‑Wüste – steigt tatsächlich ein in ein UFO-Schiff. Das Schiff besitzt eine Art organisches Immunsystem, das sie deformiert und wieder aufbaut, bis ihre Menschlichkeit verschwindet . Intensiv, verstörend – stilistisch stark, wenn auch erzählerisch etwas schwach.

Bewertung: 7/10

Fazit: V/H/S/BEYOND ist eine abwechslungsreiche Sci‑Fi-Horror-Anthologie, die beweist, dass mehr Episoden nicht zwangsläufig Abnutzung bedeuten – sondern im Gegenteil Raum für kreative Horrorvarianten schaffen. Die Mischung aus Found‑Footage-Stil und extraterrestrischer Bedrohung funktioniert gut. „Stork“ ist der unangefochtene Höhepunkt mit 10/10, dicht gefolgt von „Dream Girl“ (8/10), „Live and Let Dive“ (7,5/10) und „Stowaway“ (7/10). „Fur Babies“ überrascht, passt aber tonal nicht ganz, und der Rahmen „Abduction/Adduction“ bleibt strukturell unausgereift.

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