7 Asia-Horror-Remakes, die Mario schaudern lassen

04.04.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
e-m-s/Sony/Splendid
Heute started Sadako 3D in den deutschen Kinos. Eine späte (und ärgerlich-miese) J-Horror Fortsetzung, der immerhin ein US-Remake erspart bleiben wird. Lasst mich diese Gelegenheit nutzen, um an Filme zu erinnern, die nicht so viel Glück hatten.

Vielleicht war die von Roland Emmerich produzierte Frechheit in Form eines Remakes des Filmklassikers Godzilla als böses Omen zu verstehen. Doch nachdem die US-Version von Ring – Das Original die Kassen klingeln ließ, gab es kein Halten mehr. Hollywood ließ vorerst von Gummimonstern und Robotern ab und wärmte ein asiatisches Horror-Franchise nach dem anderen auf. Kulturelle Signifikanz oder Verständnis des Stoffes hatten sich hinten anzustellen. Der ach so “exotische” Grusel war endlich ohne Untertitel oder ungewohnte Filmkonventionen zugänglich. Ironischerweise lasse ich mich an Neuverfilmungen aus, die von manchen mehr geschätzt werden als das Original und nehme Ring Originals 3 – Sadako 3D zum Anlass, der sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Nicht weniger ironisch als die Tatsache, dass ich hier für eine Rubrik schreibe, die nach dem Remake von Die sieben Samurai benannt ist.

Ring
Ehe Hideo Nakata sich des gleichnamigen Romans von Kôji Suzuki annahm, gab es in Japan bereits eine für das Fernsehen produzierte Adaption, aber erst Nakatas Version löste den Hype um das verfluchte Videoband im Heimatland aus. Dieser hatte eine TV-Serie, ein Videospiel, Fortsetzungen, Mangas und ein gelungenes, koreanisches Remake (The Ring Virus) zur Folge, das sich auf eigene Weise der Romanvorlage näherte. Die Neuverfilmung Ring von Gore Verbinski dürfte hingegen die wohl meist geschätzte Inkarnation dieser von mir so verschmähten US-Remakes sein, verlässt sich jedoch wie der Rest zu sehr auf Effekte und Jump-Scares mit eingebautem Violinen-Kawumm. Ein Trend, den sich das asiatische Horrorkino heute leider viel zu sehr abgeguckt hat. Der durch Ring populär gewordene Topos der Yûrei (Geisterfrauen mit langen Tentakelhaaren im weißen Gewand) ist übrigens schon sehr lange eine wiederkehrende Figur in japanischen Gespenstergeschichten und wurde in Filmform schon 1964 in Kwaidan so dargestellt, wie wir es spätestens seit Brunennmädchen Sadako gewohnt sind.

Ju-on: The Grudge
Hier wird es tückisch. Was habe ich von einem Remake zu halten, das der Regisseur des Originals selbst verbrochen hat? Takashi Shimizu, der ebenso für die fantastische Fortsetzung des Ur-Films Ju-on: The Grudge verantwortlich ist und später den wahrlich verstörenden Marebito drehte, lieferte mit der Hochglanzproduktion The Grudge – Der Fluch eine mittelmäßige und rund gelutschte Version seiner Geschichte über ein verfluchtes Haus samt Geisterdame und Geistergör. Es fehlten der rudimentäre Charme des Originals sowie das Gefühl der Unsicherheit dessen, was gerade auf dem Bildschirm passiert. Stattdessen endlose Exposition und Erklärungen, damit bloß keine Fragen ungeklärt bleiben. Je weniger ich über die beiden Sequels sage desto besser. Außerdem Sarah Michelle Gellar. Na danke.

The Eye
Nicht nur kleine Jungs mit Bruce Willis an der Hand sehen tote Menschen, auch eine junge Violinistin in The Eye, die nach einer Augentransplantation zum ersten Mal seit Jahren wieder sehen kann. Als chinesischer Horrorfilm der Brüder Oxide Pang Chun und Danny Pang funktionierte diese Prämisse wunderbar, auch wenn er zwei eher unnötige Fortsetzungen mit sich brachte, die ich genauso wenig brauchte wie den 2008er Nachzügler The Eye mit Jessica Alba. Nicht, dass jetzt der Eindruck ensteht, die fraghafte Auswahl der Schauspielerinnen sei das einzige Problem. Nein, nein. Nach dem zweifelhaften Genuss dieser nach Direct-to-DVD aussehenden Zumutung gibt es genügend andere Gründe sich die Augen waschen.

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