7 Fragen an horro

02.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Step right up and shoot the pasties off the nipples of a ten foot bull dyke!
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Fear and loathing auf moviepilot! Ein kleiner Schritt nur trennt den todesmutigen Besucher von einer Welt der Kuriositäten und schockierenden Erkenntnisse, gegossen in die Form 7 handlicher Antworten. Treten Sie ein, das Horrokabinett öffnet seine Pforten!

Hereinspaziert, meine Damen und Herren, hereinspaziert! Monster, Mutanten und Freaks erwarten Sie! Sei es der endgültige Beweis für die Existenz außerirdischen Lebens, die Frau der 1001 Krankheiten, das schockierende Bekenntnis zur zwielichtigen Liebe oder ein ohrenbetäubender Kampf, bei dem das grüne Blut nur so spritzt! Tauchen Sie ein in horros mysteriöse Welt, voller Panzermädchen und Monolithen! Und sollte unser Kabinett den ein oder anderen inspiriert haben: Nur keine falsche Bescheidenheit, schreiben Sie an Kängufant und beantworten auch Sie unsere 7 Fragen! Genug der Werbung, kommen wir zu unserer heutigen Hauptattraktion: Das Bildnis des horro !

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Die X-Files haben mein Leben für immer geprägt. Erstens wusste ich vor dieser Serienausstrahlung Jahrzehnte lang nichts mit dem Montagabend anzufangen und zudem wurde mir hier offiziell und ohne jeglichen Zweifel durch das FBI bestätigt, dass nicht nur Außerirdische höchst präsent zu jederzeit und an jedem Ort vertreten sind, sondern auch jegliche Art von Monstern, Mutanten, Freaks und andere skurrile Zeitgenossen real existieren. Endlich halte ich den Bildbeweis in Händen, um den wenigen mir verbliebenen Freunden und Bekannten zu beweisen, dass diese Phänomene nicht nur Ausgeburten meines kranken Gehirns sind.

Was ist das schönste, bzw. was ist das schlimmste Erlebnis, das du jemals in einem Kino hattest?

Immer wieder schön sind die Momente, wenn ich feststelle, dass ich in einem Kinosaal mit 500 Plätzen völlig allein bin. Privatvorstellungen haben durchaus ihren Reiz und bei meiner üblichen Kinobesuchszeit, jeweils Dienstag um 13:45 Uhr, ist die Chance in einen Pulk von Popcorn fressenden, Handy benutzenden und dauerquasselnden Kinomutanten zu geraten verschwindend gering.

Eines meiner bisher schlimmsten Kinoerlebnisse ist noch gar nicht so lang her. Hab mir den Film Contagion angeschaut, in dem ein globales Seuchendrama thematisiert wird. Bis zur Pause war ich allein im Kino, so ein kleines für 50 Leute und einer Leinwand von der Grösse meines Flatscreens. Danach hat sich dann eine Dame so ziemlich genau in den Sitz hinter mir gesetzt und angefangen zu husten. Anfangs dachte ich noch, die macht einen Scherz, aber als sich mein Nacken so langsam anfing, feucht anzufühlen und meine fast exorzistenmässige Halsdrehung mit bösem Blick auch keine Änderung brachte, musste ich doch tatsächlich den Platz wechseln. So hat sich dann die Seuchen-Thematik dank dieser viralen Spezialeinlage fast real angefühlt. Dem Film konnte ich trotzdem oder vielleicht gerade deshalb nicht allzu viel abgewinnen.

Welches Filmzitat wolltest du schon immer mal anwenden, hattest aber noch nie die Gelegenheit dazu?

„Das ist mein letzter Drink, wie viel kannst du mir leihen?“ aus Fear and Loathing in Las Vegas. Irgendwann werde ich jemandem diese Frage stellen; muss mir aber noch ganz genau überlegen, wann und wem. Ich hoffe der denkwürdige Moment erstrahlt wie die Neonschrift über dem Eingang des ‘Titty Twister’ aus From Dusk Till Dawn vor meinen Augen und die Person, die mich begleitet, ist überaus solvent. Überhaupt ist der Film Fear and Loathing in Las Vegas eine wahre Fundgrube für kultige Zitate, eines davon ziert übrigens meinen Profiltext.

Mit welchem Genre oder welcher Filmgattung kannst du überhaupt nichts anfangen?

Mit Heimatfilmen kann ich so gar nichts anfangen, da bin ich wohl aber in meiner Generation nicht der Einzige; obwohl in der Schweiz daran kein Mangel herrscht. Was vielleicht etwas spezieller anmutet, ist mein Problem mit Western. Da muss mindestens noch eine deftige Portion Splatter oder eine SciFi-Thematik beigemischt sein, damit ich mir sowas anschaue. Schon als Kind wollte ich lieber immer Enterprise vs. Klingonen spielen, als das ewig öde Cowboys gegen Indianer. Meine Spezialität dabei war der hinterhältig-brachiale klingonische Frontalangriff mit anschliessendem Langziehen der Spock-Ohren.

Gibt es ein Buch, eine Serie, die du abgöttisch liebst – und deren Verfilmung dich maßlos enttäuscht hat? Was hätte besser gemacht werden müssen?

The Picture of Dorian Gray von Oscar Wilde. Literaturbanausen bitte zur nächsten Frage springen – Die Moralität von Sinnlichkeit und Hedonismus im Viktorianismus, die Dekadenz der englischen Oberschicht und der Ästhetizismus sind unglaublich tiefschürfend und äusserst anregend für den Geist. Das Buch erzeugt Bilder wie kaum eine andere Geschichte. Etwa 17 Mal zwischen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts und Heute wurde dieser Roman mehr oder weniger originalgetreu verfilmt, dazu kommen noch zig Comic-Adaptionen und aus meiner Sicht ist keine der Produktionen, zumindest diejenigen die ich gesehen habe, wirklich gelungen. Als Ganzes ist das Thema wohl einfach zu komplex; weitere Versuche das zu verfilmen müssten sich auf einzelne Aspekte der Geschichte beschränken, also eine knisternde Mystery-Geschichte darstellen oder die Dramaturgie der Hauptfigur beschreiben. Meine Empfehlung: Lieber eine der meist gelungenen Theaterfassungen anschauen.

Guilty Pleasure – welchen ‘schrecklichen’ Film findest du insgeheim toll? Beichte, Sünder! Und vielleicht kannst du uns überzeugen…

Selbstverständlich ist mein Keller voller Leichen, die ich väterlich umsorge und denen ich von Zeit zu Zeit nette kleine Besuche abstatte. Meine Liebe zur Twilight-Saga“ oder zu Verfilmungen von Jane Austen -Romanen ist kaum der Rede wert und ich möchte meinen Filmfreunden ja auch keine Angst einjagen. Ein Film, dem aber seit langem mein Herz gehört, ist Tank Girl. So richtig gut findet den leider niemand ausser mir und trotzdem verdient der aus meiner Sicht einen Ehrenplatz unter den Klassikern. Was Lori Petty, Ice-T, Malcolm McDowell und Naomi Watts, übrigens in einer ihrer ersten Hauptrollen, in dieser Kult-Comic-Adaption zu bieten haben ist unübertroffen. Die Grenze zwischen Slapstick, Trash und Nonsens wurde nie wieder so überzeugend und konsequent umgesetzt, der Geist des Comics wurde zum Leben erweckt und für eine Endzeitfiktion ist hier alles sehr schrill und bunt. Rachel Talalay hat sich danach mehr oder weniger nur noch an TV-Serien geübt; ein würdiges Sequel zu Tank Girl wäre mir aber schon lange viel lieber gewesen.

Gibt es ein Autogramm, ein Stück Memorabilia, für das du deine Seele verkaufen würdest… oder vielleicht schon hast?

Den Monolithen aus 2001: Odyssee im Weltraum hätte ich gern in meinem Vorgarten. Wenn die Sache demnächst wieder verfilmt wird, kann ich den sicher lukrativ vermieten. Und falls dann endlich die höhere Intelligenz uns niederen Kreaturen hier auf der Erde einen Besuch abstattet, kann der Stein als Landehilfe und Bed-and-Breakfast dienen – meine Nachbarn werden staunen!

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