Die meisten deutschen Filme, die im Verlauf eines Kinojahres erscheinen, gehen auf internationaler Ebene unter. Selbst von Titeln, die hierzulande ein Millionenpublikum anlocken, weiß man in anderen Ländern gar nichts. Mitunter wirkt es, als wäre eine Netflix-Veröffentlichung der einzige Weg, um global durchzubrechen.
Es gibt jedoch noch eine andere Startrampe: eine Festival-Premiere. Ab und an kann man beobachten, dass ein deutscher Film auf einem der drei großen Festivals (Berlin, Cannes und Venedig) Premiere feiert und durch positive Besprechungen im Weltkino die Runde macht. Zuletzt konnten wir das u.a. bei Toni Erdmann erleben.
Nun gibt es einen weiteren Film aus dieser Richtung.
In die Sonne schauen begeistert die internationale Kritik
Vor wenigen Tagen ist In die Sonne schauen regulär in den hiesigen Lichtspielhäusern gestartet. Seine Premiere feierte das außergewöhnliche Historiendrama im Mai bei den Filmfestspielen von Cannes. Seitdem fährt der zweite abendfüllende Spielfilm von Mascha Schilinski (Die Tochter) eine euphorische Rezension nach der anderen ein.
Ein Blick auf den US-amerikanischen Review-Aggregator Rotten Tomatoes fördert etwa 32 eingetragene Kritiken zutage, von denen 94 Prozent positiv ausfallen. Das ist wirklich nicht selbstverständlich bei einem zweieinhalbstündigen Epos in einer fremden Sprache, das ohne konventionelle Handlung 100 Jahre deutsche Geschichte erzählt.
Auch bei Metacritic , dem zweiten großen Review-Aggregator aus den USA, kommt In die Sonne schauen bzw. Sound of Falling, wie der Film international heißt, sehr gut weg. Bei zwölf Kritiken kommen wir aktuell auf einen Durchschnitt von 91 von 100 Punkten. Ebenfalls kein selbstverständlicher Wert für einen solchen Film.
Volle Punktzahl gibt es etwa von den führenden Branchenblättern Hollywood Reporter und Variety. Auch der britische Guardian ist begeistert, genauso wie von Filmfans geschätzte Publikationen à la IndieWire, The Playlist und The Film Stage.
Allison Wilmore schreibt bei Vulture unter dem Dach des New York Magazine:
[In die Sonne schauen ist] ein bemerkenswertes Werk, das das Leben von vier Generationen einer Familie mit einer solchen Komplexität und Intimität verwebt, dass es beinahe wie eine telepathische Verbindung wirkt.
Wendy Ide resümiert bei Screen Daily :
Sicher ist, dass In die Sonne schauen, der beeindruckende zweite Spielfilm der deutschen Regisseurin Mascha Schilinski, ein Werk von spannender Ambition ist, das durch eine selbstbewusste Regievision verwirklicht wurde.
Und Hannah Strong sieht bei Little White Lies :
Ein vielschichtiges, sinnlich aufgeladenes Puzzle – und zugleich ein klares künstlerisches Statement einer aufstrebenden Stimme im deutschen Kino.
In die Sonne schauen ist die deutsche Oscar-Hoffnung 2026
Kein Wunder, dass In die Sonne schauen bereits zur nächsten deutschen Oscar-Hoffnung avancierte. Nominiert ist der Film zwar noch nicht (die Nominierungen werden erst Anfang 2026 bekannt gegeben). Aber schon jetzt wissen wir, dass Schilinskis Werk als deutscher Oscar-Beitrag bei der Academy eingereicht wird.
Zuletzt konnte Edward Berger mit dem deutschen Netflix-Film Im Westen nichts Neues bei den Oscars triumphieren. Bei neun Nominierungen, darunter Bester Film, konnte die Literaturverfilmung vier Trophäen mit nach Hause nehmen: Bester internationaler Film, Beste Kamera, Beste Filmmusik und Bestes Szenenbild.
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In die Sonne schauen läuft seit dem 28. August 2025 im Kino. In den Hauptrollen sind Hanna Heckt, Lena Urzendowsky, Laeni Geiseler, Susanne Wuest, Luise Heyer, und Lea Drinda zu sehen.