Mit Foundation ist eine der aufregendsten und visuell eindrucksvollsten Sci-Fi-Serien unserer Zeit bei Apple TV+ in ihre 3. Staffel gestartet. Wir haben die Stars Lee Pace (The Fall) und Laura Birn (The Ones Below) vorab getroffen, um mit ihnen über herausragende Science-Fiction, Roboterfrauen und die Herrschaft über die Galaxie zu sprechen.
Foundation-Stars im Interview: Lee Pace & Laura Birn
Lee Pace spielt in der Sci-Fi-Serie Foundation, nach den Büchern von Isaac Asimov, den Herrscher des galaktischen Imperiums, Cleon (genauer gesagt: Bruder Tag, die mittelalte Version des immer wieder geklonten Regenten). Laura Birn verkörpert seine Beschützerin und treue Ratgeberin, die zuletzt als Roboter enthüllt wurde.
In Staffel 3 von Foundation bedroht ein Mann, der in die Köpfe anderer Menschen eindringen kann, das Gleichgewicht im Universum: das Maultier (Pilou Asbæk). Vor ihm sind nicht einmal die beiden scheinbar unsterbliche Figuren sicher. Lee Pace und Laura Birn sinnierten mit uns über Sci-Fi-Visionen ewigen Lebens und Nachteile beim Klonen.
Moviepilot: Es ist schön, dass ihr zwei uns in allen Staffeln von Foundation verankert, obwohl die Handlung Jahrhunderte umspannt. Würdet ihr das auch im realen Leben wollen – ewig leben und sehen, wohin sich die Geschichte entwickelt?
Lee Pace: Ja, ich würde das wollen!
Laura Birn: Mein erster Impuls ist, zu sagen: Das hört sich erdrückend an, für immer zu leben und alles zu wissen. Aber wenn ich jetzt sofort die Wahl treffen müssten, ewig zu leben oder zu sterben, würde ich wohl das ewige Leben wählen.
Lee Pace: Ich würde auf jeden Fall für immer leben wollen. Ich will nicht sterben! [lacht]
Und wenn ihr euch zwischen einem ewigen Leben als Klon oder als Roboter entscheiden müsstet?
Lee Pace: Nun, als Klon kann man strenggenommen nicht ewig leben. Das war der große Fehler von Cleon I. [dem ursprünglichen Imperator] – denn du stirbst ja trotzdem. Du hast nur viele wütende Kopien von dir. Und vielleicht war es nicht mal die Idee des ersten Cleon. Vielleicht war es die Idee des Roboters [Demerzel], der gesagt hat: Hmm, ich habe einen Einfall ...
Laura Birn: Nein, nein, nein! [Das kann ich mir nicht vorstellen.] Ich habe immer zugehört!
Ich habe mich schon immer gewundert, warum Cleons Name in Foundation ein Anagramm für "Clone" (Klon) ist – da muss doch etwas dahinterstecken?
Lee Pace: [überrascht] Oh ... ja. Das ist es tatsächlich! Hmm.
Lee, du spielst in Staffel 3 die 24. Version des galaktischen Imperators Cleon. Ist die Rolle für dich deshalb so interessant, weil du immer die gleiche Figur spielst, aber trotzdem eben auch nicht?
Lee Pace: Ja, genau das ist es. Das faszinierende Rätsel für mich ist, dass er derselbe ist ... aber anders. Andere Zeiten, andere Umstände sowie eine andere Psyche und Seele. Der Spaß für mich dabei ist, meiner Figur zu erlauben, so unterschiedlich wie möglich zu sein. In dieser Staffel spiele ich ihn als Charakter, der nichts mit Macht zu tun haben will. Er will nicht mit der Vorstellung leben, er kontrolliere die Galaxie. Er möchte mit den Idioten im Palast nichts zu tun haben, die denken, sie könnten hier und dort Gewalt anwenden, um ihren Willen durchzusetzen. Er will nur in der Sonne sitzen. Das [in Staffel 3] ist meine Lieblingsversion von ihm.
Laura, hast du als Demerzel einen Lieblingssohn unter allen Cleons?
Laura Birn: Definitiv nicht den hier! [lacht]
Lee Pace: Wirklich? Nach allem, was in dieser Staffel passiert?
Laura Birn: Okay, okay, vielleicht gegen Ende.
Lee Pace: Man kann als Klon einfach nicht gewinnen!
Laura Birn: Aber das macht es für mich auch zu einem großen Spaß. Denn Demerzel verändert sich ja überhaupt nicht. Ich liebe diese Dynamik, dass eine immer gleich bleibt, während der andere sich ständig wandelt. Für mich ist spannend, dass jeder Cleon auf andere Weise gelenkt werden muss. Das verändert Demerzels Situation, weil sie mal als Mutter, mal als Lehrerin und mal als Ehefrau auftreten muss.
Lee Pace: Ich sehe sie als Seelenverwandte. Und das ist keine gemütliche Situation. Denn wenn wir über das ewige Leben reden, wird es nicht nur sonnige Tage geben.
Laura Birn: Sie sind beide so einsam und brauchen einander! Denn sie haben nur einander, auch wenn es nicht einfach ist und sie beide gefangen sind. In diesem Sinne sind sie sich ebenbürtig.
Hinzu kommt, dass Cleon immer in drei Altersstufen existiert: als Bruder Morgen, Bruder Tag und Bruder Dämmerung. Hast du dich mit deinen Co-Stars Cassian Bilton und Terrence Mann abgesprochen, wie ihr den Imperator zusammen porträtieren wollt, Lee?
Lee Pace: Vor allem am Anfang war das ein großer Faktor. Erinnert euch zum Beispiel an die Szene beim Abendessen [in Staffel 1], wo wir gegenseitig unsere Bewegungen spiegeln. Dieses Schema haben wir versucht, durch die Staffeln hindurch mitzunehmen. Am Ende der 1. Staffel wird aber natürlich die Natur der Klone erklärt: dass sie in Wahrheit nicht alle derselbe Mann sind. Das war nur eine täuschende List, an die sie nun nicht mehr glauben.
Foundation ist eine der visuell beeindruckendsten Science-Fiction-Serien unserer Zeit. Merkt man das auch am Set oder arbeitet ihr vor allem mit Greenscreens?
Laura Birn: Nein! Wir arbeiten viel an unglaublichen Sets und reisen an echte Orte. Wir waren in eindrucksvollen Ecken Europas. Es ist häufig atemberaubend, ein neues Set zu betreten und einfach nur zu staunen, wie groß alles ist. Die Orte haben eine besondere Energie. Ohne die echten Landschaften, z.B. auf Fuerteventura, wäre das schwer vorstellbar.
Lee Pace: Ich denke auch viel an Fuerteventura. Da haben wir viel [vom Planeten] Terminus gedreht, am Ende der letzten Staffel. Wenn man all die Kostüme in dieser weiten windigen Wüste sieht, fühlt man etwas, was man vor einem Greenscreen nicht bekommt.
Verschafft euch im Foundation-Trailer einen Eindruck von der Bildgewalt von Staffel 3:
Und nicht nur Orte, auch Menschen haben mich beeindruckt: Ich war diese Staffel als Bruder Tag die meiste Zeit zugedröhnt in meinem Silo. Erst vor kurzem habe ich die 3. Staffel vollständig gesehen und all die anderen [Stars] erlebt, die ich nie getroffen habe: Pilou Asbæk ist eine Wucht als Maultier! Toran und Bayta [die Neuzugänge Cody Fern und Synnove Karlsen] bringen eine völlig neue Energie mit in die Serie. Und was Lou Llobell als Gaal Dornick auf [dem Planeten] Ingus anstellt, sehe ich jetzt auch zum ersten Mal. Trotzdem hängt alles hängt auf eine Art zusammen, von der ich beim Dreh keine Ahnung hatte und die jetzt eine ganze Galaxie eröffnet.
Ich hoffe auf jeden Fall, wir bekommen noch eine 4. Staffel Foundation.
Beide: Oh, wir auch!