Angelina Jolie ist zur Zeit in Ungarn unterwegs, wo sie Teile ihres Spielfilmdebüts dreht. Die Schlussszenen sollten eigentlich im November in der Region von Sarajevo und Zenica im Zentrum Bosniens gedreht werden. Nun entzog der Kulturminister der muslimisch-kroatischen Föderation Gavrilo Grahovac Angelina Jolie aber die Dreherlaubnis. Was war passiert?
Die Vereinigung “Women – war victims” hatte gegen den Film protestiert, weil es in ihm um eine junge muslimische Frau geht, die von einem serbischen Soldaten vergewaltigt wird, in den sie sich später verliebt. Die Vereinigung verwies darauf, dass es unter den tausenden Berichten von im Krieg vergewaltigten Frauen keine einzige gibt, die eine solche Geschichte erzählt hat. Der Film würde deshalb den Vegewaltigungsopfern emotionalen Schaden zufügen. Kulturminister Gavrilo Grahovac fügte hinzu, dass Angelina Jolie jederzeit wieder willkommen wäre, wenn sie das Drehbuch ändern ließe.
Laut weltonline.de, die sich auf das US-Magazin Variety bezieht, handelt das Erstlingswerk von Angelina Jolie jedoch einfach nur von einer Liebesgeschichte zwischen einem Serben und einer Bosnierin zu Beginn des Bosnienkrieges und wie der Konflikt Einfluss auf ihre Beziehung nimmt. Auch die Hauptdarstellerin Zana Marjanovic sagte in einem bosnischen Radiosender, dass sich der Film nicht auf eine Seite schlagen würde, er würde einfach eine Liebesgeschichte erzählen. Von Angelina Jolie gab es bisher noch keine Stellungnahme. Wo Angelina Jolie den Film nun fertig stellen wird, ist ebenfalls nicht bekannt.
Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Brad Pitt engagiert sich Angelina Jolie als Botschafterin der Uno-Flüchtlingsorganisation UNHCR für die Opfer des bosnischen Bürgerkriegs. Offenbar hat Angelina Jolie so die Idee für ihr Erstlingswerk bekommen, denn die Schauspielerin schrieb auch das Drehbuch für die Liebesgeschichte.