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Anime-Serien im Kino - Mein Abend mit Conans neuestem Fall

05.04.2018 - 17:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Kazuha
2017 GOSHO AOYAMA/DETECTIVE CONAN COMMITTEE All Rights Reserved
Kazuha
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Wir verlassen wieder die blutige Unterwelt der Ghule Tokios und schließen uns stattdessen einem kleinen Meisterdetektiv an, der einmal mehr einen kniffligen Mord aufklären muss.

Bereits im vergangenen Jahr machte Conan in seinem mittlerweile 21. Kinofilm unsere Lichtspielhäuser unsicher, zu jenem Zeitpunkt jedoch noch im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln. Am 27. März 2018 durfte der geneigte Detektiv Conan-Fan das neueste Kino-Abenteuer erstmals mit deutscher Synchronisation erleben, doch diesmal stand nicht nur ein Kriminalfall im Mittelpunkt, sondern ebenfalls ein spannender Karuta-Wettkampf!


Worum geht es in Detektiv Conan?

Conan und seine Freunde
Es gibt immer nur eine Wahrheit!


Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Oberschüler-Detektiv Shin'ichi Kudō, welcher eines Abends, als er mit seiner Freundin Ran in einem Freizeitpark unterwegs war, Zeuge eines ominösen Geschäfts wurde, ehe ihn ein mysteriöser Mann in schwarz niederschlug. Danach wurde ihm eine unbekannte Substanz verabreicht, welche ihn eigentlich umbringen sollte, doch da das Mittel noch nicht ausgereift war, sorgte es dafür, dass Shin'ichis Körper wieder auf die Größe eines Grundschülers schrumpfte. Damit niemand erfährt, was an jenem Abend wirklich geschah, nennt sich Shin'ichi fortan Conan Edogawa, um sowohl sein eigenes Leben als auch die seiner Freunde zu schützen. Er findet bei Ran sowie ihrem Vater, dem eher mäßig erfolgreichen Privatdetektiv Kogorō Mōri, ein neues Zuhause und greift diesem bei diversen Aufträgen hilfreich unter die Arme. Möglich ist dies, da das Gift keinerlei Auswirkungen auf Shin'ichis Verstand hatte und weil er ebenfalls auf die Hilfe seines Freundes Professor Agasa vertrauen kann, welcher zahlreiche nützliche Erfindungen für den kleinen Detektiv anfertigt. Conans Ziel ist es, seinen alten Körper zurückzuerlangen und die Männer in Schwarz zur Rechenschaft zu ziehen, doch dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn deren Organisation erscheint nahezu unantastbar.

Mittlerweile läuft Detektiv Conan wieder im deutschen Fernsehen, genauer beim Sender ProSieben MAXX, welcher sich nicht nur die Lizenz der TV-Serie sichern konnte, sondern ebenfalls vor geraumer Zeit damit begann, die Kinofilme des Franchise auszustrahlen. Wie bereits früher, als der Anime noch bei RTL II im Nachmittagsprogramm lief, schalte ich auch heute immer noch gerne ein, um Conan dabei zuzuschauen, wie er einen kniffligen Fall nach dem anderen löst und gerade die Charaktere sind es, weshalb ich besonders gerne in diese Welt eintauche. Vergangene Woche Dienstag war es dann endlich soweit und der 21. Detektiv Conan-Kinofilm lief endlich auf deutsch in unseren Lichtspielhäusern an - eine Gelegenheit, die sich ein guter Freund und ich uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Der Saal im CinemaxX Bremen war außerordentlich gut gefüllt und alle freuten sich auf einen spannenden Abend mit dem kleinen Meisterdetektiv :)


Mein Abend mit Detektiv Conan: Der purpurrote Liebesbrief

Manga-Plakat
Ein von Gedichten gestelltes, immer komplizierter werdendes Rätsel...


Conan reist gemeinsam mit Ran, ihrem Vater sowie seinen Schulfreunden, den Detective Boys, nach Osaka, wo sie in einem ansässigen Fernsehsender einem Interview zu einem bevorstehenden Karuta-Turnier beiwohnen wollen. Natürlich sind dort ebenfalls ihre Freunde Heiji sowie Kazuha anwesend, welche gleichsam dem Wettkampf entgegenfiebern. Die fröhliche Stimmung soll jedoch nicht lange währen, denn nur kurz nachdem eine Bombendrohung im Sender einging, ereignen sich bereits die ersten Detonationen und einige unserer Helden kommen nur um Haaresbreite mit dem Leben davon. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt ihnen allerdings nicht, denn nur unlängst später befindet sich unser kleiner Meisterdetektiv bereits in einer neuen Mordfall-Ermittlung, da kurz vor den Explosionen ein Karuta-Spieler, welcher beim Turnier antreten sollte, umgebracht wurde. Gemeinsam mit Heiji nimmt sich Conan des Falls an, doch die Ermittlungen sollen sich als weitaus kniffliger erweisen, als sie anfangs dachten. Während unsere beiden Detektive dem Mörder sowie dem Drahtzieher des Anschlags auf der Spur sind, muss sich Kazuha im Karuta-Wettkampf beweisen, denn eine Freundin von ihr, welche eigentlich daran teilnehmen sollte, wurde während einer Explosion verletzt und fällt somit aus. Zu allem Überfluss bekommt es Heijis Freundin auch noch mit Momiji Ooka zu tun, welche ebenfalls eine besondere Beziehung zum jungen Meisterdetektiv zu haben scheint, denn dieser gab ihr wohl vor vielen Jahren das Versprechen, sie eines Tages zu heiraten!

Im Laufe der Geschichte stehen somit zwei parallel zueinander verlaufende Handlungsstränge im Vordergrund: Die Ermittlungen von Conan und Heiji sowie Kazuhas Vorbereitungen auf das Turnier beziehungsweise der Karuta-Wettkampf im letzten Drittel des Films. Unsere beiden Detektive heften sich natürlich an die Fersen des Übeltäters, wobei die Macher besonders schön die Chemie zwischen ihnen herausgearbeitet haben; beide vertrauen einander bedingungslos, was in so manch halsbrecherischer Aktion münden soll, speziell gegen Ende des Films, wenn alles dem großen Finale entgegenläuft. Währenddessen ist Kazuha mit voller Hingabe dabei, ihre Karuta-Fähigkeiten zu verbessern, um beim bevorstehenden Turnier eine Chance zu haben; zusätzliche Motivation bekommt sie dabei durch eine Wette mit Momiji, denn die Gewinnerin muss anschließend Heiji ihre Liebe gestehen. Unterstützt wird Kazuha dabei von Heijis Mutter, einer ehemaligen Karuta-Queen und somit einstigen Top-Spielerin. Beide Handlungsstränge nehmen dabei parallel immer mehr an Fahrt auf, denn wenn Conan und Heiji mit ihren Ermittlungen voran kommen, macht ebenfalls Kazuha Fortschritte bei ihrem Spiel. Besonders deutlich wird dies, wenn das Turnier in seine heiße Phase geht und unsere beiden Meisterdetektive dabei sind, der Lösung des Falls immer näher zu kommen - gegen Ende gönnt einem der Film quasi keinerlei Atempause mehr und gerade dies gefiel mir persönlich unglaublich gut :)

Heiji und Kazuha
Halt aus, Kazuha! Ich beschütze dich, und wenn ich dabei draufgehe!


Nach meiner ersten Sichtung des Films war ich besonders von dessen Inszenierung angetan, besticht diese doch nicht nur auf audiovisueller Ebene, sondern ebenfalls durch eine sehr gute Mischung unterschiedlichster Facetten - von Krimi über Romanze bis hin zu einer Prise Comedy wird nahezu alles geboten, was das Fan-Herz höher schlagen lässt. Da Der purpurrote Liebesbrief meine Liebe zum Franchise erneut zu wecken vermochte, konnte ich nicht anders, als mir neben der TV-Serie ebenfalls wieder einige ältere Kinofilme anzuschauen und im direkten Vergleich schneidet der 21. Leinwand-Ableger zwar, meiner Meinung nach, immer noch wirklich gut ab, kann sich jedoch nicht mit allen vorangegangenen Beiträgen des Franchise messen (meine persönlichen Favoriten sind beispielsweise noch immer der achte (Der Magier mit den Silberschwingen) sowie zehnte Conan-Film (Das Requiem der Detektive)). Der neueste Fall erschien mir, seinen Vorgängern gegenübergestellt, nicht ganz so spannend und zwischenzeitlich auch etwas zu vorhersehbar. Dies ist jedoch Meckern auf sehr hohen Niveau, denn der Film hat definitiv seine Qualitäten: Wie bereits erwähnt, gibt es eine wirklich schöne Mischung aus wuchtiger Action, einem zum miträtseln einladenden Krimi, einer guten Portion Humor, welcher nicht selten aus der wirklich hervorragenden Chemie zwischen den Charakteren resultiert, sowie einer Prise Romantik, die zu keiner Zeit deplatziert wirkt; ehrlich gesagt fällt mir keine andere Serie ein, die einen solchen Spagat ähnlich bravourös zu meistern weiß wie Detektiv Conan. Spannend geht es dabei nicht nur bei Conans und Heijis Nachforschungen zu, sondern ebenfalls während des Karuta-Turniers, an dessen Ende sich natürlich Kazuha und Momiji gegenüberstehen. Gerade ihr finaler Showdown ist sehr spannend inszeniert und profitiert zusätzlich von ihrer Rivalität bezüglich Heiji; im Gegensatz zu Kazuha steht Momiji deutlich mehr zu ihren Gefühlen und macht keinen Hehl daraus, was sie für ihren vermeintlichen Verlobten empfindet. Wie es sich sicherlich der eine oder andere bereits denken kann, schleicht sich gerade in diesen Handlungsstrang recht viel Romantik ein - speziell im Hinblick auf Kazuha und Heiji. Dies ist zwar nicht sonderlich originell, geschweige denn überraschend, schließlich wurde ihre Beziehung zuvor bereits in der TV-Serie sowie anderen Filmen ergründet, doch ich fand es nach wie vor einfach bezaubernd anzuschauen, wie diese beiden Charaktere miteinander interagieren, schließlich weiß jeder, dass sie einander lieben (sie selbst eingeschlossen), auch wenn sie bisher nicht den Mut fanden, es laut auszusprechen.

Wie zuvor bereits angerissen, weiß ebenfalls die audiovisuelle Aufmachung zu gefallen, denn gerade die Zeichnungen wirken nochmals hochwertiger als im TV-Anime; von den kräftigeren Farben sowie den etwas feineren Animationen ganz zu schweigen. Meine optischen Highlights sind dabei nach wie vor kurze Montagen, in welche Manga-Panels eingearbeitet oder in denen Szenen des Turniers auf umherfliegenden Karuta-Karten abgespielt wurden. Der Soundtrack kann ebenfalls überzeugen und verschmilzt gekonnt bereits vertraute Melodien, die gerade während der spannenden Action-Szenen zum Einsatz kommen, mit neuen, eigens für den Film angefertigten Arrangements. Nun nochmal zurück zum Karuta: Dieses Kartenspiel nimmt eine zentrale Position innerhalb der Handlung ein, speziell natürlich im Duell von Kazuha und Momiji. Der Film setzt voraus, dass man mit den Regeln des Spiels vertraut ist, weshalb es auch mein Freund, so wie ich vergangenes Jahr, etwas schwer fand, sich vollends auf dieses Element der Geschichte einlassen zu können. Karuta konnte auf uns somit nicht seine ganze Faszination entfalten, doch dies möchte ich dem Film nach wie vor nicht allzu sehr ankreiden, denn ansonsten leistet sich die Geschichte, meiner Meinung nach, recht wenige Fehltritte, wie einige bereits bekannte Themen (Stichwort Liebesbeziehung) sowie einen im Vergleich zu anderen Conan-Filmen nicht ganz so spannenden Kriminalfall. Dieser Defizite ungeachtet, wusste der Film sehr gut zu unterhalten und präsentierte eine angenehme Mischung aus Action, Crime und Romantik sowie allen voran herrlich sympathische Charaktere.

Die Detective Boys
Ehemann?!


Kommen wir nun zu dem Punkt, der vermutlich viele hiesige Conan-Fans interessieren dürfte: Die deutsche Synchronisation. Wie bereits bei den vorherigen Filmen des Franchise wurde erneut die in Berlin ansässige TV+Synchron GmbH mit den Arbeiten an der deutschen Fassung beauftragt, doch diesmal müssen sich Fans auf einige Veränderungen gefasst machen, speziell hinsichtlich der Sprecher, denn einige Charaktere bekamen neue Stimmen verliehen. Bevor jemand nun Angst bekommen sollte, eines direkt vorneweg: Die meisten der Hauptfiguren haben noch immer ihre vertrauten Stimmen. Conan wird somit beispielsweise noch immer von Tobias Müller, Ran von Giuliana Jakobeit und Kogorō von Jörg Hengstler gesprochen, die allesamt nach wie vor hervorragend abliefern. Man merkt, wie sehr sie sich nach all diesen Jahren ihren Charakteren verbunden fühlen und zumindest ich nahm ihnen jede einzelne Emotion ab. Mit Rüdiger Evers verabschiedete sich zudem der Sprecher Professor Agasas in den wohlverdienten Ruhestand, weshalb inzwischen Frank Ciazynski in dieser Rolle zu hören ist, der seine Sache durchaus ordentlich macht. Zwei Sprecher-Wechsel sorgten indes bereits im Vorfeld des Kinostarts für großen Unmut innerhalb der Community, denn mit Heiji und Kazuha bekamen ebenfalls zwei zentrale Figuren des Films neue Stimmen verliehen, da ihre angestammten Sprecher zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht zur Verfügung standen. Oliver Bender tritt in die Fußstapfen von Oliver Feld sowie Robin Kahnmeyer, welche Heiji zuvor in der TV-Serie respektive den vorangegangenen Kinofilmen ihre Stimme liehen. Bender wirkte zwar bemüht, doch es kam zumindest mir so vor, als habe er sich nicht wirklich mit seinem Charakter identifizieren können, weshalb seine Leistung letztendlich deutlich hinter denen seiner Vorgänger zurückbleibt; es kam mir leider nie so vor, als sei er wirklich mit Herz und Seele dabei und könne sich in seiner Rolle verlieren. Mit Manja Doering kehrt für Kazuha indes eine Sprecherin zurück, welche dieser Figur bereits im Laufe der TV-Serie ihre Stimme lieh. In den letzten Filmen wurde sie jedoch von Anja Stadlober ersetzt, die bereits in den ersten zwei Staffeln der Anime-Serie Kazuha sprach. Doerings Leistung empfand ich als durchaus überzeugend und gerade im direkten Vergleich mit ihrem Partner Bender machte sie eine wirklich gute Figur. KAZÉ hatte sich im Rahmen eines Statements  im vergangenen September bereits zu diesen beiden Umbesetzungen geäußert und verwies darauf, man habe sich zwar um die alten Sprecher bemüht, konnte diese aufgrund terminlicher Gründe allerdings nicht für eine erneute Zusammenarbeit gewinnen; darüber hinaus bat man die Fans, den neuen Sprechern eine Chance zu geben. Diese Chance bekamen die neuen Sprecher von mir und wie bereits ausgeführt, konnte ich mich mit ihnen durchaus anfreunden oder zumindest arrangieren, doch ehrlich gesagt hätte ich es persönlich sehr viel lieber gesehen, wenn man den Release des Films weiter nach hinten verschoben hätte, um erneut mit den vertrauten Stimmen der Charaktere zusammenzuarbeiten, gerade auch der Kontinuität der Film-Reihe zuliebe. Kritik muss sich ebenfalls die Abmischung des Sounds gefallen lassen, denn diese wirkte leider nur selten wirklich überzeugend; mal gingen die Stimmen der Figuren unter, an anderer Stelle erlitten die Umgebungsgeräusche oder Teile des Soundtracks ein ähnliches Schicksal. Auch dass Conans Stimme, gerade im Vergleich zu einigen vorherigen Filmen, erneut ziemlich hoch gepitcht wurde, ist ärgerlich und klingt zudem recht unnatürlich. Alles in allem ist die deutsche Bearbeitung zwar durchaus in Ordnung, sie hätte jedoch sicherlich von einer Verschiebung des Films profitieren können, da man dem Studio so mehr Zeit gegeben hätte, um an der einen oder anderen Schraube noch zu drehen.

https://www.youtube.com/watch?v=xa2g1cdBaU8

Nach knapp zwei Stunden neigte sich schließlich auch dieser schöne Abend mit Detektiv Conan: Der purpurrote Liebesbrief seinem Ende entgegen: Der Mörder wurde von unseren beiden Meisterdetektiven überführt, das Turnier gipfelte in einem wahrlich hitzigen Finale und nach dem Abspann gab es, wie schon bei den vorherigen Filmen, eine schöne kleine Extra-Szene; Fall abgeschlossen. Ganz am Ende gab es außerdem noch einen Mini-Teaser zum 22. Leinwand-Abenteuer der Reihe, Detektiv Conan: Zero's Execution, welcher in Japan bereits am 13. April seine Kino-Premiere feiern wird. Bis wir mit Conan und seinen Freunden erneut im Kino einen spannenden Fall lösen dürfen, dauert es indes noch etwas länger, denn unser kleiner Held kehrt erst Ende Mai mit einem neuen Fall in unsere Lichtspielhäuser zurück.

Diesen Monat, genauer am 24. April, gehen die diesjährigen KAZÉ Anime Nights bereits in ihre dritte Runde, welche besonders magisch zu werden verspricht, denn Natsu und seine Freunde stürzen sich in Fairy Tail: Phenix Priestess in ihr erstes Kino-Abenteuer!

Habt ihr Detektiv Conan: Der purpurrote Liebesbrief ebenfalls gesehen und falls ja, wie gefiel euch der Film?

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