Chris Weitz hat New Moon versaut

24.11.2009 - 08:50 Uhr
Chris Weitz
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Am Donnerstag ist es soweit: New Moon – Biss zur Mittagsstunde startet in unseren Kinos und damit Ihr entscheiden könnt, ob Ihr den Film sehen wollt, bieten wir Euch eine Presseübersicht. Regisseur Chris Weitz kommt dabei nicht gut weg.

New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde -Fans sowie Bewunderer von Robert Pattinson, Kristen Stewart und Taylor Lautner werden es kaum erwarten können, der Rest der Welt schaut kopfschüttelnd auf das neueste Pop-Phänomen: die Hysterie um die Jungstars und die Twilight-Reihe. Kritiker blicken immer etwas tiefer und so fällt das Urteil über New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde so gar nicht positiv aus. Die Hauptschuld muss Regisseur Chris Weitz tragen.

Harald Peters von der Welt kann nur entnervt schreiben: Nun beiß sie doch endlich! Da das aber nicht passiert, lässt der Filmkritiker kein gutes Haar am Regisseur Chris Weitz. Das größte Ärgernis von New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde “ist vor allem seine stümperhafte Machart. Gelang es Regisseurin Catherine Hardwicke im ersten Teil immerhin noch, aus der kopfschrägen Romanvorlage einen rundum stimmigen Film zu basteln, in dem sie die Handlung klug zusammenstrich, so passt in New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde im Grunde nichts mehr, weil Chris Weitz um eine werktreue Verfilmung bemüht ist. Da wird Bellas depressive Grundhaltung in der ersten Hälfte des Films stur mit trübsinniger Ereignislosigkeit bebildert. Überraschungen werden unpassend in die Erzählung gequetscht und selbst die offensichtlichsten Handlungsverläufe durch gestelzte Dialoge angekündigt, während Fragen, die man schon aus Vernunftgründen stellen müsste, stur übergangen werden.”

Barbara Petsch von der österreichischen Presse findet New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde überwältigend albern – aber psychologisch hoch interessant. Im Vergleich zu anderen Vampirfilmen ist dieser allerdings “erbärmlicher Kitsch: Kalbsäugige Youngsters, die sich die Liebe beibringen, was gibt es da für charmante Filme von Grease über American Graffiti bis High School Musical 3: Senior Year. Selbst dieser jüngste, simpel gestrickte Teenie-Hit wirkt sophisticated im Vergleich zum schweren, faden, witzlosen New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde. Anscheinend ist der New Yorker Chris Weitz ein Weltmeister in der Banalisierung erfolgreicher und im Fall von Der Goldene Kompass sogar halbwegs intelligenter Bücher. Das Schmalz trieft ungefiltert.”

Auch Dominik Kamalzadeh vom Standard gibt dem Regisseur die Schuld daran, dass ihn New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde nicht überzeugt hat. "Regisseur Chris Weitz weicht der Passivität der Vorlage nicht aus, sondern stellt sie in den Vordergrund. “Romeo und Julia” ist eine der Referenzen des Films, aber die ewig gleichen Leidensmienen, unterlegt von sanftem Folk und Rock Thom Yorkes oder Bon Ivers, genügen nicht, um hehre Leidenschaften zu beschwören. Sie lassen den Film im emotionalen Zwischenzustand schweben, ohne dass sich große erzählerische Dynamik einstellen würde. Selbst Bellas Versuche, mit selbstmörderischen Aktionen Edwards Beschützerinstinkt zu wecken, wirken mau."

Sennhauser kritisiert auf seinem Blog den latenten Rassismus, den auch der Regisseur zu verantworten hat. “Der vom Briten Robert Pattinson gespielte, europäisch bleich aristokratische Übermensch und Golden Vampire Boy Edward ist die grosse Liebe der Bella, der Indianer, Werwolf, Underdog, Bikerboy und oft auch noch animalisch halbnackte Jacob dagegen ein gefährliches Bündel erotischer Phantasien – von Chris Weitz in New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde denn auch konsequent als Plantagen-Sklave in der infamen Mandingo-Tradition inszeniert.”

Diese Kritikerstimmen lassen natürlich die große Frage aufkommen, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, Regisseurin Catherine Hardwicke nicht zu feuern und New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde inszenieren zu lassen. Was meint Ihr?

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