Von Christian Slater war in den letzten Jahren ziemlich wenig zu hören. Wenn er Rollen erhielt, dann in eher mittelmäßigen Thrillern als in anspruchsvollen Charakterdramen wie das noch 1986 bei Der Name der Rose der Fall war, mit dem Christian Slater damals bekannt wurde. Der Grund: Seine Alkoholsucht. Immer wieder geriet der Sohn der in Hollywood renommierten Casting-Agentin Mary-Jo Slater in Verruf, weil er sich im Suff auf Schlägereien einließ oder von einer Passantin verklagt wurde, die von einem betrunkenen Christian Slater auf offener Straße unsittlich berührt wurde. Auch seine Exfrau Ryan Haddon erhielt eine Haftstrafe, weil sie ihren Mann in einem Hard Rock Café mit einem Glas niederschlug.
Dabei galt Christian Slater in den 1990ern als einer der vielversprechendsten Jungstars neben River Phoenix. Als dieser 1993 im Alter von nur 23 Jahren an einer Überdosis starb, sprang Christian Slater für ihn in Interview mit einem Vampir ein. Doch seine eigene Drogensucht machte dem Nachwuchsdarsteller bald einen Strich durch die Rechnung. Fortan wurde er nur noch in einem Atemzug mit Robert Downey Jr. genannt – dessen Comeback letztes Jahr gelang. 2007 gab Christian Slater öffentlich zu, seine Karriere durch die Drogensucht verdorben zu haben (nachzulesen im Spiegel). Noch heute leidet der Schauspieler an seinem Ruf der Unzuverlässigkeit und Ausfälle, der ihm etliche Rollen versagte.
Nun aber erhält Christian Slater eine zweite Chance. In der NBC-Fernsehserie My Own Worst Enemy, die am 13. Oktober in den USA startete, spielt er neben Mädchen Amick die Hauptrolle des Henry Spivey, der eine doppelte Persönlichkeit hat: Der eine lebt ein durchschnittliches Leben, der andere ist ein knallharter Undercover-Agent, der 13 Sprachen und sämtliche Waffen beherrscht. Die Serie wurde bislang ziemlich positiv kommentiert und in den USA als zweite Chance für Slater aufgenommen. Bleibt zu hoffen, dass diese Serie eventuell auch in Europa ausgestrahlt werden wird. Oder dass Christian Slater die Serie als Sprungbrett für kommende anspruchsvolle Kinorollen nutzen kann. Es wäre schade, wenn der Darsteller hierzulande nur als Hollow Man in Erinnerung bleiben würde…
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