Als Schauspieler und Regisseur hat Clint Eastwood in seiner langen Hollywood-Laufbahn viele legendäre Filme und absolute Klassiker hervorgebracht. Das Kriegsfilm-Meisterwerk Apocalypse Now sollte auch dazu gehören, wenn es nach Regisseur Francis Ford Coppola gegangen wäre. Eastwood hatte aber keine Lust darauf.
Clint Eastwood lehnte Apocalypse Now-Hauptrolle wegen langer Drehzeit ab
Im Interview mit dem Hollywood Reporter von 2015 sprach Eastwood unter anderem über Projekte seiner Karriere, die er nicht gemacht hat. Dabei kam Apocalypse Now zur Sprache. Eastwood soll damals von Coppola für die Hauptrolle als Captain Willard angefragt worden sein, die am Ende an Martin Sheen ging. Eastwood wäre der angesetzte Dreh von 16 Monaten auf den Philippinen jedoch zu lange gewesen, weshalb er das Angebot ablehnte.
Hier könnt ihr einen deutschen Trailer zu Apocalypse Now schauen:
Danach rief ihn sogar noch Schauspielstar Steve McQueen an, der ihn nochmal fragte, ob er die Rolle spielen wolle. Eastwood war zuerst verwirrt, weil er dachte, dass McQueen den Part übernehmen wollte. Dieser wollte jedoch die Figur des Colonel Kurtz spielen, der in Apocalypse Now selbst nur kurz zu sehen ist. Marlon Brando verkörperte diesen schließlich:
Ich fragte: Warum willst du das spielen?' Er meinte: 'Na ja, ich kriege das gleiche Geld, muss aber nur zwei Wochen arbeiten.' [LACHEN] Ich sagte: 'Na ja, du hast es ja raus.' Ich sagte: 'Ich weiß nicht, ob ich auf die Philippinen gehen soll, und da gibt es vielleicht noch viele unbekannte Faktoren. Ich hatte gerade erst ein Haus gebaut und so und ich dachte: 'Nein, ich will nicht so lange weg.'
Die Apocalypse Now-Produktion ist legendär eskaliert
Die Dreharbeiten für das Kriegsfilm-Epos von Coppola sind schließlich komplett aus dem Ruder gelaufen. Aus den anfangs geplanten 16 Monaten sind am Ende 238 Drehtage (!) geworden. Die Produktion, bei der sich das Team oft im tiefsten Dschungel unter extremen Bedingungen befand, führte zu diversen Zwischenfällen.
Wer sich für die gesamte Produktionsgeschichte von Apocalypse Now erinnert, von dem mittlerweile diverse Schnittfassungen existieren, sollte sich die Dokumentation Reise ins Herz der Finsternis ansehen, die überwiegend aus Behind-the-Scenes-Aufnahmen von Coppolas damaliger Ehefrau Eleanor besteht. Das Resultat ist so mitreißend und unglaublich wie ein eigener Spielfilm.
Heutzutage ist Apocalypse Now längst ein anerkannter Klassiker und taucht in zahlreichen Bestenlisten der bedeutendsten Kriegsfilme aller Zeiten auf – auch ohne Clint Eastwood in der Hauptrolle.