Nokan – Die Kunst des Ausklangs heißt der Film, der Sonntagnacht bei der Verleihung der Academy Awards den Oscar für den Besten Nicht-englischsprachigen Film erhielt. Und den wahrscheinlich noch keiner von euch gesehen hat…
Nokan – Die Kunst des Ausklangs ist ein kleiner, stiller, japanischer Film über einen Cellospieler, dessen Orchester aufgelöst wird. Daher beschließt er, mit seiner Ehefrau in seine alte Heimat zurückzuziehen und dort von vorne zu beginnen. Er meldet sich auf eine Jobanzeige, doch unter dem Titel “Departures” verbirgt sich nicht etwa eine Reiseagentur, sondern ein Bestattungsunternehmen. So säubert er fortan Leichen, um sie für die Bestattung bereitzumachen. Er wird zum nokanshi – dem Namen für diesen speziellen japanischen Brauch und seine Berufsbezeichnung.
Bevor der japanische Film “Okuribito” Sonntag Nacht überraschend den Auslands-Oscar erhielt, räumte er bereits am Samstag in seiner Heimat bei der Vergabe des japanischen Filmpreises ab: Insgesamt zehnmal wurde das Drama ausgezeichnet. Mit Produktionskosten von lediglich drei Millionen US-Dollar spielte Nokan – Die Kunst des Ausklangs bereits 32 Milionen Dollar ein, obwohl er momentan nur einen heimischen Kinostart vorweisen kann. Dies lässt sich eventuell auf die Bekanntheit des Regisseurs und der Produzenten beziehen, die allesamt zuvor eher dem Mainstream-Japankino verschrieben waren. Zehn Jahre lang sollen sie Nokan – Die Kunst des Ausklangs vorbereitet haben. In Deutschland hat sich noch kein Verleih für das Drama gefunden.
Der Film analysiert das Verhältnis einer ganzen Nation zum Tod, schreibt einer der wenigen Filmfreunde, die den Film bereits rezensiert haben (siehe Japan Times. Masahiro Motoki spiele die Hauptfigur mit einer Sinnlichkeit, die sowohl die Unerträglichkeit der Tätigkeit wie auch den Respekt gegenüber den Verstorbenen zeige. In einem weiteren Blog heißt es: “Der Film ist extrem lustig – tatsächlich ist die Balance zwischen Humor und tiefen Emotionen stets auf sicherem Fuß. Ich fühlte mich mit dem Rest der Kinogänger verbunden: wir lachten und weinten zusammen: Wann war das letzte Mal, dass ihr jemand aus dem Dunkeln des Kinos heraus habt schluchzen hören?”
Hier der Trailer, leider nur auf japanisch