Der neue Predator-Film begeistert als bestes Abenteuer des Jahres – aber eine Idee wird Hardcore-Fans ärgern

04.11.2025 - 18:00 UhrVor 8 Stunden aktualisiert
Predator: Badlands
Disney
Predator: Badlands
0
0
Predator: Badlands ist in wenigen Tagen im Kino zu sehen. Der neueste Teil der berühmten Sci-Fi-Reihe begeistert als Abenteuerfilm, dessen viele mutige Ideen aber nicht jedem Fan gefallen werden.

Das Predator-Franchise ist verloren. Das dachten jedenfalls viele Fans, nachdem 2018 Predator - Upgrade bei der Kritik durchfiel. Aber dank Dan Trachtenberg ist die beliebte Sci-Fi-Reihe wieder auf einem Höhenflug: Seine Filme Prey und Predator: Killer of Killers bekamen begeisterte Kritiken. Jetzt bringt er am 6. November 2025 mit Predator: Badlands den ambitioniertesten Teil des Trios ins Kino.

Bisher war es leicht, Trachtenbergs Filme zu mögen: Sie bestachen mit gewaltigen Bildern, spannender Action und lebendigen Figuren. Das tut auch Badlands. Aber für viele Fans wird eine Frage den Unterschied machen zwischen Begeisterung und Abneigung: Wie menschlich darf ein Predator sein?

Tödlicher Jäger gegen Mörderplanet: Darum geht's in Predator Badlands

Badlands macht erstmals in der Geschichte des Franchise einen Predator zum Protagonisten: Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) wurde brutal von seinem Clan verstoßen und will mit allen Mitteln seine Stärke unter Beweis stellen. Auf dem tödlichsten Planeten des Universums will er den sogenannten Kalisk jagen – eine gigantische, mörderische Bestie, die selbst die erfahrensten Predators fürchten.

Schaut hier den neuesten Trailer zu Predator Badlands:

Predator: Badlands - Trailer 3 (Deutsch) HD
Abspielen

Auf der Suche nach seinem Ziel trifft er auf die defekte Androidin Thia (Elle Fanning), die bei einem Gefecht ihre Beine verloren hat. Sie bietet ihm einen Handel an: Wenn er sie mitnimmt, hilft sie ihm bei der Jagd – denn wie sich herausstellt, ist sie nicht nur eine begeisterte Wissenschaftlerin der Weyland-Yutani-Corporation, sondern auch eine tödliche Kampfmaschine.

Beide begegnen auf ihrem Weg neben fleischfressenden Pflanzen, mörderischen Bestien und gefährlichen Androiden auch einem putzigen einheimischen Wesen, das Thia auf den Namen Bud (Rohinal Nayaran) tauft. Und während sich alle drei annähern, droht von Thias Zwilling Tessa die größte Gefahr.

Predator: Badlands überrascht als Abenteuerfilm

Badlands entpuppt sich schnell als Genre-Mix: Anders als etwa Prey, der mit der ständigen Bedrohung des Predators als Action-Horror funktioniert, besitzt Trachtenbergs neues Werk viele Züge eines Abenteuerfilms: die Dramaturgie einer Reise in mehreren Stationen, eine liebenswerte Truppe von Held:innen im Zentrum und ein Schauplatz von gefährlicher Exotik.

Dabei wird der Film jeden Fan mit zwei Stärken begeistern: bildgewaltige Szenerien und atemlose Action. Wenn Dek und Thia grüne Wiesen durchstreifen und steile Bergrücken vor einer gigantischen Kulisse erklimmen, wirken die Szenen wie die beeindruckendsten Herr der Ringe-Panoramen. Genauso wie Mittelerde-Spezialist Peter Jackson hat Trachtenberg den Drehort Neuseeland perfekt genutzt.

Die Action lässt nichts zu wünschen übrig: Schnell und schnörkellos inszeniert, erlaubt sie kaum Zeit zum Luftholen. Die Kämpfe sind sehr dynamisch, schickes CGI und exzellente Stuntarbeit greifen Hand in Hand.

Der menschliche Predator wird eine Kontroverse auslösen

Aber ob der Sci-Fi-Action-Abenteuerfilm Badlands für die einzelnen Zuschauenden funktioniert, hängt vor allem davon ab, wie gut sie das Franchise-Neuland des Films aufnehmen: Predator Dek hat Gefühle. Und Humor. Und eine Familie, die er fürchtet. Von seinem weichen Kern ganz zu schweigen.

Trachtenberg hat sich in der Produktion des Films ganz bewusst die Frage gestellt: Kann die Horror-Gestalt des Predators als Held funktionieren? "Wir wollten, dass sich Leute mit Dek identifizieren können", zitiert ihn Empire . "Aber ohne ihn gleich zu Luke Skywalker zu machen. Er ist immer noch ein Predator, er ist immer noch ein Arschloch. Aber ein Arschloch, dem du die Daumen drückst." Ist dieser Spagat geglückt?

Leider nicht ganz. Manche Szenen entfernen sich zu stark vom Ursprung des Franchise, von dem Predator als einer kaltblütigen und majestätischen Bedrohung. Das ist etwa der Fall, wenn Dek zu schnell und zu stark Mitleid für das Schicksal seines Begleiters Bud zeigt.

Oder wenn die Details der Predator-Kultur, die auch als Yautja bekannt sind, zu menschliche Züge annehmen. Herzlichkeit unter Yautja-Brüdern werden viele noch akzeptieren. Aber ein Spielzeug für Yautja-Kinder als sentimentales Erinnerungsstück? Das geht zu weit. Damit verliert der Predator nicht nur seinen Schrecken, was in Ordnung wäre. Er verliert eine Art von Erhabenheit, ohne die er zur Karikatur wird. Gerade alteingesessene Fans, die den Predator als Horrorgestalt lieben, werden diesen Schritt nicht mitgehen.

Auch interessant:

Predator: Badlands ist ein sehr unterhaltsames und sogar lustiges Spektakel

Über weite Strecken funktioniert Trachtenbergs Vermenschlichung des tödlichen Jägers aber gut – und zwar selbst mit Blick auf den Humor, der direkt aus einer Buddy-Comedy zu stammen scheint.

Baby Yoda-Verschnitt Bud äfft Dek am Lagerfeuer nach, Dek und Thia liefern sich süffisante Wortgefechte, explodierende Maden sorgen für heitere Überraschungen – es gibt viele Witze, die in Badlands wirklich gut zünden. Gerade, da es sich hier um den ersten lustigen Predator-Film handelt, seit Arnold Schwarzenegger 1987 in Predator mit protzigen One-Linern um sich feuerte.

Am Ende ist Predator: Badlands ein wirklich unterhaltsamer Sci-Fi-Buddy-Comedy-Abenteuer-Mix, der dank Bildgewalt, Action und Humor gut funktioniert. Sein vermenschlichter Predator geht in Einzelfällen einen Schritt zu weit, verlangt aber allein für den Mut der Umsetzung Respekt. Dieser Drang zu neuen Ufern wird das Franchise hoffentlich retten.

Predator: Badlands läuft ab dem 6. November 2025 im Kino.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News