Der Trash-Test von ... Twilight

12.05.2011 - 08:50 Uhr
Bella und Edward tun es... nicht
Concorde Filmverleih/moviepilot
Bella und Edward tun es... nicht
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Schlecht ist relativ. Was für den einen ein Hochglanzprodukt ist, ist für den anderen Müll. Und noch feiner unterschieden kann dieser Müll nutzlos oder brauchbar sein. Auf welchen Film was zutrifft, wollen wir von euch wissen!

Häufig haben Filme etwas an sich, das sie irgendwie trashig wirken lässt. Die Dialoge hören sich an, als ob sie in der Mittagspause auf dem Lokus aufs Papier gespuckt wurden, die Effekte sehen nach Yps-Heft aus oder die Schauspieler agieren wie lobotomiert – all das kann dazu führen, dass der Film als Trash angesehen wird. Ob trotzdem Sympathien für das entsprechende Werk gehegt werden, ist individuell unterschiedlich. Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall…

Wir wollen es aber genauer wissen! Welche Filme, die in irgendeiner Weise im Verdacht stehen, müllig zu sein, empfindet ihr denn wirklich als Trash? Und wenn, ist es für euch guter oder schlechter Trash? Eure Stimme beim Trash-Test bringt uns der Wahrheit näher!

Testkandidat: Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen (2008)
Trash-Verdacht: Können glitzernde Vampire nicht trashig sein?

Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen basiert auf dem ersten Roman aus der Twilight-Reihe von Stephenie Meyer. Millionen Mädchen, Frauen und Männer, die nichts besseres zu tun hatten, lockte die Liebesgeschichte rund um den Vampir Edward (Robert Pattinson) und die sterbliche Bella (Kristen Stewart) bereits in die Kinos. Der zu testende erste Teil der Reihe wurde von Catherine Hardwicke inszeniert, die zuvor mit Dreizehn auf sich afmerksam gemacht hatte.

Trash oder nicht?
Oberflächlich gesehen ist Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen eine sich äußerst ernst nehmende Abhandlung über das Erwachsenwerden und die Notwendigkeit der Enthaltsamkeit. Graben wir etwas tiefer – oder schauen den Film ohne rosarote Brille – entpuppt sich Twilight als romantischer Vampirtrash. Das fängt bei den Haaren des Hauptdarstellers an, die oftmals für ihn die Schauspielerei übernehmen, und endet bei den bösen Vampiren. Letztere erkenen wir schon aus der Ferne, schließlich haben sie einen beschissenen Kleidungsgeschmack, der schon in den 80ern billig aussah. Auch glänzt Twilight mit der wichtigen Zutat vieler Trashfilme: der unfreiwilligen Komik. Die entsteht insbesondere dann, wenn Vampir Edward sich als das herausstellt, was er in Wirklichkeit ist: ein perverser Stalker. Sätze wie “I like watching you sleep.” wirken in diesem Kontext irgendwie nicht mehr romantisch.

Guter Trash oder nicht?
Zuweilen überkommt einem bei Twilight sogar das Gefühl, einen guten Coming of Age-Film zu sehen. Doch dann betritt Robert Pattinson die Szenerie und es wird wieder auf Bäumen herumgehüpft etc. pp. Wenn die bösen den guten Vampiren auf einer Wiese gegenüberstehen und einander mimisch anfauchen, wirkt das nicht gefährlich, sondern eher wie ein Ausdruckstanz in der 5. Klasse. All das ist manchmal so komisch, dass die Frage aufgeworfen wird: Wollte Catherine Hardwicke eine Parodie der Bücher drehen? Leider wird der Trashfaktor durch das stellenweise einsetzende langweilige Handlung gemindert.

Richtiges Ergebnis oder nicht?
Der Test hat bewiesen, dass Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen für alle Anti-Romantiker zumindest das Potenzial trashiger Unterhaltung in sich birgt. Wenn der Vampir-Schönling im Sonnenlicht wie die falschen Klunker in einem Ramschladen glitzert, ist der Film nur noch mit Mühe ernst zu nehmen. Doch dem vollendeten Trashgenuss steht die Unentschiedenheit auf Seiten der Macher im Weg, die ihr hanebüchenes Drehbuch stur auf die Leinwand zwingen. Die plumpe Frage-Antwort-Exposition sowie die endlosen in Baumwipfeln geführten Diskussionen über die schon vorher bekannte Tatsache, das hier am Ende niemand Sex hat, hätte sie stutzig machen sollen.

Oder seht ihr das völlig anders und Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen ist absolut kein guter Trash? Oder ist Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen überhaupt nicht als Trashfilm anzusehen? Ihr könnt entscheiden!

Damit ihr euch leichter orientieren könnt, was als Trash gilt, geben wir euch noch eine Definition an die Hand: Ein Trashfilm kennzeichnet sich durch schlechte Schauspielerei, billige oder unpassende Ausstattung, schwache Spezialeffekte, niedriger künstlerischer Anspruch sowie unlogische Handlungsstränge mit platten Dialogen. Ein hohes Budget oder großer Erfolg sind dabei keine Ausschlusskriterien.

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