In Forrest Gump stellte Robin Wright (House of Cards, Damsel) mit Jenny Curran die große Liebe von Forrest (Tom Hanks) dar. Inzwischen empfinden Zuschauer:innen die Figur als anti-feministisch. Ein moderner Film würde sie wohl anders inszenieren.
Wrights Perspektive richtet sich auf etwas anderes
2024 kam es zu einem Gespräch zwischen Tom Hanks (Cast Away - Verschollen) und Robin Wright mit The New York Times . Dabei wurde Wright mit der kritischen Sichtweise auf ihre Rolle konfrontiert.
Jenny genießt ihr Leben in vollen Zügen und unterhält zahlreiche Beziehungen. Dabei entscheidet sie sich lange gegen Forrest, der in sie verliebt ist. Schließlich bleibt ihnen nicht viel Zeit, denn Jenny erkrankt an AIDS und stirbt.
Insgesamt macht Jenny einen wenig selbstbestimmten Eindruck, wird mehr durch äußere Umstände definiert als durch bewusste Entscheidungen. Außerdem wirkt es, als würde sie für ihren freiheitlichen Lebensstil bestraft.
Auch Wright reflektiert ihre Rolle:
Die Leute sagen, sie sei ein Voldemort für Forrest [Gump]. Ich würde das nicht als Referenz wählen, aber sie war irgendwie egoistisch. Ich glaube nicht, dass es eine Strafe ist, dass sie AIDS bekommt. Sie war so promiskuitiv – das war der Egoismus, den sie Forrest angetan hat.
Für die Schauspielerin scheint weniger Jennys passive Grundhaltung das Problem zu sein:
Er war vom ersten Tag an in sie verliebt. Und sie war einfach nur flatterhaft und hat gekokst und sich mit einem Black Panther eingelassen. Und dann wird sie krank und sagt: 'Das ist dein Kind. Aber ich sterbe.' Und er nimmt sie trotzdem zu sich.
Für Wright steht hierbei eher die Liebesgeschichte zwischen Forrest und Jenny im Vordergrund. Filme lassen sich selbstverständlich auf unterschiedliche Weise lesen. Trotzdem ist es beruhigend, das Jennys mangelnde Selbstbestimmung von einem heutigen Publikum mit mehr Skepsis aufgenommen wird als noch vor zwanzig Jahren.