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Die Rache der Micky Maus

22.09.2015 - 01:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Wer erkennt die Ohren?
Twentieth Century Fox of Germany GmbH
Wer erkennt die Ohren?
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Drei Artikel liegen hinter uns (siehe LINK), damit kommen wir nun zum finalen Kapitel, dem "It all ends" der Hexalogie (, da die zwei Filme, die nicht genannt werden dürfen, von mir eiskalt ignoriert werden), angelehnt an Episode III und ausblickend auf die Zukunft des Franchises, auf das, was uns bevorsteht.

Doch lasst uns zunächst von vorne beginnen und betrachten unter welchen Voraussetzungen die bisherigen Star Wars Filme entstanden. Mitte der 70er Jahre, als George Lucas das Skript zu Krieg der Sterne fertiggestellt hatte, sah er sich – wie üblich – nach Studios um, die bereit waren seinen Film zu finanzieren. Lange irrte er umher, schlussendlich fand er in 20th Century Fox jedoch einen Geldgeber. Einen Geldgeber jedoch, der nicht damit rechnete, dass der Film erfolgreich werden würde (Science Fiction war damals eher verpönt und dem Low-Budget Bereich zuzuordnen) und deshalb den wohl großartigsten Fehler der Filmgeschichte machte: Sie überließen George Lucas die Merchandise-Einnahmen. Wie die meisten wissen dürften liegt hier jedoch der Hauptumsatz der Saga. Insgesamt erzielte das Star Wars-Merchandising laut Forbes Magazine Einnahmen in Höhe von knapp 20 Milliarden  US-Dollar, wovon „nur“ ca. 4,4 Milliarden  auf Ticketeinnahmen der sieben bislang erschienenen Filme fallen. Das machte George Lucas quasi über Nacht steinreich. So reich, dass er die Fortsetzung ohne Geldgeber drehen konnte und folglich auch alle Einnahmen in seine Tasche flossen. Ergo: George Lucas hatte nach dem zweiten Star Wars Film ausgesorgt. Anders gesagt: Er machte Filme nur, weil er es liebte und nicht, um Geld zu verdienen. 1998, als Episode I in Planung war, hätte er von seinem Vermögen die komplette Prequeltrilogie drehen können ohne darauf angewiesen zu sein sie irgendjemandem zu zeigen. (Böse Zungen würden jetzt behaupten es wäre besser so gewesen...)

Doch was heißt das für die Filme? Dass sie Herzensangelegenheit eines Menschen waren. Natürlich wurden sie so gestaltet, dass sie viele Menschen ansprachen, aber nur weil George Lucas das so wollte. Die Produktion des Films war nicht in erster Linie auf Profit ausgerichtet. Kommen wir nun zurück zu dem was uns bevorsteht. George Lucas verkaufte bekanntlich Allerheiligen 2012 sein Hauptwerk für 4 Milliarden Dollar an Disney. Dass auch hier nicht der Kaufpreis, sondern der Käufer für George Lucas entscheidend war, zeigt sich darin, dass er über die Hälfte des Geldes für wohltätige Zwecke spendete . Wo jedoch liegt bei Disney die Motivation zum Kauf? Natürlich – und das will ich dem Konzern nicht einmal vorwerfen – im Profit. Sie erhoffen sich mittelfristig mit der Marke mehr als 4 Milliarden einzunehmen.

Wo liegt hierbei das Problem? Nun. Die Filme, welche in den nächsten Jahren über die Leinwände der Welt flimmern werden sind einzig aus einem Grund existent: Um Disney Geld in die Kassen zu spülen. Das sagt noch nichts über die Qualität der Filme aus, doch bleibt im Hinterkopf, dass jede religiöse Anspielung, jeder philosophische Dialog nicht den Zweck hat den Zuschauer zu einem besseren Menschen, sondern Disney zu einem reicheren Konzern zu machen. Es ist nicht nur das relevant, was in einem Film vorkommt, sondern auch die Intention dahinter.

Anderes populäres Beispiel gefällig? The Lego Movie. Ein Film, der nur so vor Kapitalismuskritik strotzt. Und das von einem Unternehmen. „Hut ab!“, sagen die einen. „Hut aufbehalten!“, sage ich. Denn der Bösewicht des Films heißt nicht deshalb "Lord Business", weil Lego plötzlich unter die Kommunisten gegangen ist, sondern weil die Verantwortlichen (zurecht) vermuteten, dass der Film so besser ankommt und damit mehr Geld einbringt.

Das Wort „sinnentleert“ drängt sich da in meinen Verstand. Doch will ich meine Artikelreihe nicht so negativ beenden, deshalb zum Abschluss etwas Positives:

Ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.

Haha. Reingefallen! Aber der Artikel ist ja an Die Rache der Sith angelehnt. Da gibt's kein Happy End.

Seht ihr die Zukunft der Saga ähnlich düster wie ich, oder haltet ihr es wie Yoda und denkt euch "impossible to see the future, it is..."? Schreibt es in die Kommentare!

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