Eine zauberhafte Begegnung mit Audrey Hepburn

26.08.2013 - 19:01 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Audrey Hepburn
Paramount Pictures
Audrey Hepburn
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Diese Userin hat Audrey Hepburn zu ihrem Lieblingsstar gekürt: Sie beschreibt in der Ich-Perspektive einen Tag aus ihrem Leben, an dem sie mehrmals auf ihren Lieblingsstar Audrey Hepburn trifft. Doch lest selbst!

Es ist Morgen und die Sonne macht sich zum Aufgehen bereit. Wie viel Uhr es ist, weiß hier keiner, denn sie schlafen alle noch. Nur ich bin wach. Ich bin einfach aufgewacht und war hier. Jetzt trotte ich langsam durch die Straßen, in der Hoffnung, dass bald Sonnenstrahlen die tiefen Schluchten der Stadt durchdringen werden. Ein Taxi fährt vorbei und der Windzug sorgt dafür, dass mir noch etwas kälter wird. Das Taxi hält ein Stück weiter vor dem Schmuckladen an. Eine Frau steigt aus. Sie trägt ein bodenlanges, schwarzes Kleid. Ihre grazilen Arme stecken in langen, schwarzen Handschuhen und sie trägt eine mehrreihige Perlenkette. Ihre braunen Haare, unterbrochen von ein paar helleren Strähnen, sind hochgesteckt und ein Diadem ist in der Frisur befestigt. Auf ihrer aristokratischen Nase thront eine schwarze Sonnenbrille. Es ist nichts Neues, dass die Menschen nach langen Feiern mit einer Sonnenbrille ihre Augenringe verbergen wollen, aber eine Sonnenbrille zum edlen Abendkleid wirkt erfrischend neu.

Ich kann es nicht ganz genau erkennen, aber sie scheint einen Kaffee und ein Croissant aus einer Papiertüte zu holen. Ich bewundere wie die Aura dieser Frau die der Stadt, des Schmuckladens, der gesamten Welt übersteigt. Sie scheint vollkommen in ihrer eigenen Welt zu sein, nippt an dem Pappbecher, kaut auf ihrem Croissant und betrachtet nachdenklich die Juwelen im Schaufenster. Es herrscht eine seltene Atmosphäre. Alles ist still, wie eingefroren. Doch auf einmal wird die Stille unterbrochen durch das Motorgeräusch einer Vespa, die neben der geheimnisvollen Frau anhält. Eilig schmeißt sie den Becher und die Papiertüte in den Mülleimer, steigt lachend hinter dem Mann auf und fährt mit ihm davon. Ich nehme mir vor, diesen Moment als einen unvergesslichen Lebensmoment abzuspeichern und irre weiter auf meinem morgendlichen Weg, nicht wissend, dass ich ihr heute noch mal begegnen würde. Etwas später finde ich nämlich einen Geldschein und aus einer spontanen Intuition heraus, beschließe ich zum Friseur zu gehen. Und da sitzt sie glücklich und entspannt auf einem Friseurstuhl. Vor ihr steht eine besorgt dreinblickende Friseurin, die sie fragt, ob sie wirklich ihre wunderschönen, langen Haare abschneiden soll. Die Frau nickt fröhlich und ein paar Minuten später sind ihre langen Haare zu einer adretten Kurzhaarfrisur geworden, die ihr so vorzüglich steht, wie keiner anderen Frau. Ein Mann betritt den Laden. Fröhlich springt sie auf, schnappt sich ihre Ohrklipse und schaut den Mann an, während sie die Ohrklipse an ihren Ohren befestigt. “Wie sehe ich aus?”, fragt sie ihn und klimpert mit den Wimpern.

“Sehr gut. Ich muss sagen, ich bin beindruckt”, antwortet er und steckt seine Hände in die Taschen seines beigen Trenchcoats. Strahlend dreht sie sich zur Friseurin um und drückt ihr einen Fünfzig-Dollar-Schein in die Hand. “Ach, wissen Sie, was ein Mann wirklich von einer Frau hält, erkennt man an den Ohrringen, die er ihr schenkt”, sagt sie und nestelt an ihren Ohren rum. “Ich muss schon sagen, für was dämlich hält”, murmelt sie dann leise und geht mit dem Mann aus dem Laden. Ich blicke ihnen nach und merke gar nicht, dass die Friseurin mich auffordernd anschaut. Ich gehe einfach aus dem Laden, weil ich den beiden folgen will – aus reiner Neugier, versteht sich – doch sie sind schon längst weg. Von einer erneuten Traurigkeit gepackt, trotte ich wieder durch die Straßen, die plötzlich so anders wirken. Die Häuserschluchten versperren nicht mehr die Sonne, sie sind kleiner geworden und wirken so glücklich, so freundlich. Auch die Menschen, die jetzt über die Straßen hasten, sind braungebrannt und sommerlich angezogen. Ich habe absolut keine Ahnung, wo ich hin soll, was ich mit meinem Leben anfangen kann und so irre ich den ganzen Tag durch die Stadt.

Ich habe mich schon längst damit abgefunden, sie nie wieder zu sehen, als ich an einem Fluss ankomme und sie dort in einem schwimmenden Restaurant sitzen sehe, das bald ablegen wird. Ich betrete das Boot ohne den übereifrigen Kellner zu beachten und schlängle mich an den Tischen vorbei, während das Boot losfährt. Bei ihr sitzt diesmal ein anderer Mann – oder? “Verspreche mir nur eins. Bring mich nicht nach Hause, bevor ich betrunken bin”, sagt sie zu ihm und klopft mit ihrem Zeigefinger an ihr bis zum Rand gefülltes Weinglas. Er nickt, steht auf und geht weg. Sie steht ebenfalls auf und ich bemerke wieder die verträumte Traurigkeit an ihr. Wer ist sie nur? Jetzt steht sie an der Reling, blickt sehnsüchtig auf das Wasser und auf die andere Seite. Kinder, die am Ufer stehen, winken ihr zu und sie winkt zurück. Ich stehe nur noch etwa einen halben Meter von ihr entfernt. Sie hat mich bemerkt und dreht sich um. “Hallo. Kennen wir uns?”, fragt sie freundlich.

“Ich weiß nicht…wie ist Ihr Name?” frage ich etwas eingeschüchtert.

“Oh…ich habe viele Namen…aber eigentlich heiße ich Audrey Hepburn.” Ihre braunen Rehaugen funkeln wie Diamanten und das schönste Lächeln der Welt breitet sich auf ihrem Gesicht aus.


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