A Christmas Carol von Charles Dickens hat seit seinem Erscheinen zur Weihnachtszeit 1843 unzählige Filmadaptionen erhalten, von denen einige aus der Stummfilmzeit als verloren gelten. Cineast:innen haben ganz unterschiedliche Favoriten: Die Muppets Weihnachtsgeschichte mit Michael Caine, das Musical Scrooge mit Albert Finney oder die 80er-Satire Die Geister, die ich rief mit Bill Murray zum Beispiel.

Die vielleicht ultimative Filmfassung, die allein wegen Hauptdarsteller Alastair Sim als beste Version bezeichnet werden kann, kam schon 1951 mit Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte heraus. Unterm Streaming-Baum liegt der berührenden Film von Brian Desmond Hurst dieses Jahr sogar gratis.

Eine Weihnachtsgeschichte von 1951 adaptiert den unsterblichen Klassiker von Charles Dickens perfekt

Die Story aus der Feder von Dickens dürfte allen bekannt sein: Das kalte Herz von Geschäftsmann Ebenezer Scrooge (Sim) ist selbst am Heiligabend kaum zu erwärmen. So wird der griesgrämige Geizhals nachts von seinem vor Jahren verstorbenen Geschäftspartner Jacob Marley (Michael Hordern) heimgesucht. Der kündigt ihm den Besuch von drei Geistern an, die Scrooge auf eine Reise durch Zeit und Raum mitnehmen, um vielleicht doch noch seine Seele zu retten.

Der Geist der vergangenen Weihnacht (Michael Dolan) zeigt dem Weihnachtsmuffel, dass er die Festlichkeiten nicht immer hasste und einst mehr vom Leben hatte. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht (Francis De Wolff) offenbart ihm, wie bescheiden das Fest für seinen sanftmütigen Sekretär Bob Cratchit (Mervyn Johns) samt Familie ausfällt und was die Menschen wirklich von ihm halten. Und der schreckliche Geist der zukünftigen Weihnacht (Czesław Konarski) prophezeit Scrooge schließlich ein absolut armseliges Ende, sollte sich nichts ändern.

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Dickens schrieb seine Novelle während der industriellen Revolution im viktorianischen England, als noch kaum Arbeitnehmerrechte erkämpft waren. Aber auch im heutigen Spätkapitalismus wünscht man jedem Milliardär, der meint, noch mehr aus seinen Angestellten herauspressen zu müssen und jedem Scrooge, der gegen die schwächsten der Gesellschaft argumentiert, mindestens drei Geister an den Hals. In Abwesenheit echter Heimsuchungen dient diese Filmversion als echter Seelenbalsam.

Alastair Sim spielte Ebenezer Scrooge mit echter Tiefe bis hin zur glaubwürdigen Transformation in einer Version der Story, die nah an Dickens bleibt, manchen Charakteren aber mehr Raum zum Atmen gibt. Mit Glyn Dearman fand man außerdem den liebenswürdigsten Tiny Tim, an dem sich ebenfalls jede Adaption messen muss ... und an den höchstens der herzzerreißende Filzfrosch aus der Muppet-Version herankommt.

Hier ein alter Trailer zum Film:

Wo kann man Die Weihnachtsgeschichte von 1951 streamen?

Komplett kostenlos und mit Werbeunterbrechung könnt ihr den Weihnachtsklassiker aktuell beim Streaming-Dienst Plex abrufen, allerdings nur in der englischen Originalfassung. Alternativ gibt es den Film mit deutschen Untertiteln im Abo von Amazon Prime Video zu sehen und einige Dienste wie Apple TV haben ihn auch als Leih- oder Kauftitel inklusive deutscher Synchro.

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