Der zehnjährige Nenad (Filip Subarić) lebt in Enklave mit seinem Vater und Großvater in einer christlich-serbischen Gemeinschaft inmitten des ansonsten muslimisch geprägten Nachkriegs-Kosovo. Sein kleines, isoliertes Dorf steht unter dem Schutz der UNO und da die Feindschaften und Gräuel des Bürgerkrieges von den Menschen noch nicht vergessen worden sind, muss er jeden Tag mit einem Panzer zur Schule gefahren werden. Dort ist er mittlerweile der einzige Schüler, die kosovo-albanischen Kinder der umliegenden Dörfer sieht Nenad nur steinewerfend durch die schlitzförmigen Fenster seines gepanzerten "Schulbusses". Als sein Großvater stirbt, entschließt sich der einsame Junge, die gesellschaftlichen Barrieren zu durchbrechen, um dem Verstorbenen eine angemessene Beerdigung zu ermöglichen. Dabei trifft er auf den nur wenig älteren Albaner Baskim (Denis Muric), dessen Eltern während des Konflikts von Serben getötet wurden. Kann es Hoffnung auf Freundschaft geben, wenn Rachegefühle von Generation zu Generation weitergegeben werden?
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Der serbische Regisseur Goran Radovanovic schildert ruhig, unaufgeregt und einfühlsam den angespannten Alltag und die Kindheit in einem Land, dessen Bevölkerung auch nach dem Ende des Krieges noch immer tief gespalten ist. Dafür hat er eindrückliche wie entlarvende Bilder gefunden. Wenn wir Nenad auf seinem Weg zur Schule im Innenraum des Panzerfahrzeugs begleiten, spüren wir die bedrückende Klaustrophobie und Isolation des Jungen, die sich mühelos auch auf die männergeprägte Dorfgemeinschaft seines sozialen Umfelds übertragen lässt. Es sind die Kinder, die das, was die Erwachsenen nicht ablegen oder vergessen können, mit sich herumschleppen müssen. Aber genauso zeigt der Film, dass es eben auch die Kinder sind, die diese in der Gesellschaft verankerten Gefühle der Feindschaft überwinden können.
Symbol dessen ist die Hauptfigur Nenad, glaubhaft verkörpert vom noch sehr jungen Filip Subaric, aus dessen Sicht wir das Geschehen erleben. Das meint auch die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung , die dem Film das Prädikat "besonders wertvoll" attestiert:
Getragen wird das Drama vor allem von der beeindruckenden Leistung von Filip Subaric, in dessen zumeist stummem Mienenspiel sich alle Facetten einer kindlichen Erlebenswelt inmitten einer grausamen und verwirrenden Umwelt widerspiegeln.
Wer das bewegende Nachkriegsdrama erleben will, kann Enklave ab dem 18.08.2017 auch auf der heimischen Leinwand genießen.
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Werdet ihr euch Enklave anschauen?