Eure schlimmsten Erfahrungen beim Ausleihen von Videospielen?

25.09.2015 - 18:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
How you share games on PS4
Sony Computer Entertainment
How you share games on PS4
5
0
Das gegenseitige Ausleihen von Videospielen ist ein freundschaftlicher Akt, der entgegen den Erwartungen oftmals nicht schadlos vonstattengeht. Was sind eure schrecklichsten Erfahrungen beim Spiele-Verleih?

Bevor wir uns ins nächste Thema stürzen, blicken wir noch einmal auf die letzte Woche zurück. Wir wollten von euch wissen, wie der Name des ersten Spiels lautete, das ihr euch von eurem eigenen Geld gekauft habt. Dabei freuten wir uns über viele Antworten, die recht unterschiedlich ausfielen: Während Lydia Huxley  mit Die Sims ihre monetäre Selbstständigkeit zelebrierte, machte Dual  mit Final Fantasy VII den Anfang.

Auch in dieser Woche sind wir nostalgisch

Nicht nur in meiner Kinder- und Jugendzeit erwies sich das gegenseitige Ausleihen von Videospielen als recht praktikable Methode, um einfach und schnell jedweden Titel in Erfahrung zu bringen, der damals en vogue war. Bei knappem Taschengeld und unter dem strengen Blick widerspenstiger Erziehungsberechtigter stellte sich die kurze Anfrage bei einem Freund oder einer Freundin als wahrhaftiger Segen fürs ludische Gemüt heraus.

Auch wenn dieser Akt in den Neunzigern und frühen Zweitausendern noch von weitaus größerer Bedeutung war als in der zunehmend digitalisierten Gegenwart, bleibt jedoch eines immer gleich: Das Ausleihen von Videospielen ist eine soziale Praxis, ein Akt der Freundschaft, ein Geben und Nehmen. Borgen wir uns fremde Habseligkeiten, halten wir uns zumindest in der Theorie an eine — wohlgemerkt — nicht allzu lange Liste selbstverständlicher Umgangsformen:

a) Ich gebe das Spiel zum abgesprochenen Termin zurück

b) Ich behandle CD und Hülle so sanft wie meine eigenen Augäpfel

c) Wenn es sich um ein Modul handelt, überschreibe ich keinesfalls den Spielstand des Besitzers

Das sind drei Punkte, von denen man meinen könnte, dass sie sich einfach einhalten lassen. Dass derlei Idealvorstellungen in der rauen Realität oftmals überhaupt keine Rolle spielen, beweist die Selbsterfahrung: Niemals zurückbekommene Lieblingsspiele, mit glitzernden Stickern zugeklebte Steelbooks oder durch Cheats verwurstelte Spielstände sind dabei nur einige von vielen Unzulänglichkeiten, die der Spiele-Verleih als eigentlicher Vertrauensbeweis nach sich zieht. Was sind eure unangenehmsten Ausleih-Erfahrungen? Bevor ihr uns darüber in Kenntnis setzt, sind zunächst wie immer wir selbst an der Reihe.

Linda weinte, als sie ihren zugekleisterten Game Boy Color wiederbekam

Wer Ende der Neunziger im Besitz eines Game Boy Colors war, hatte es eigentlich schon weit gebracht: Hochangesehen bei Freunden und Familie stolzierte ich mit meiner lila-transparenten Hosentaschen-Konsole über Schulhof, Straße und Familienfeiern. Leider bin ich ein viel zu gutmütiger Mensch, der zu allem Überfluss niemals ,,nein" sagen kann. Als mich meine Cousine bat, ihr meinen geliebten GBC samt Harvest Moon auszuleihen, tat ich das ohne Bedenken.

Als ich mein Gerät nach einiger Zeit wiederbekam — es ist nicht selbstverständlich, dass so etwas überhaupt geschieht — ploppten mir beinahe die Augen aus dem Kopf: Die Vorderseite des Geräts war unversehrt, die Rückseite indes entpuppte sich als klebriger Albtraum. Wie man überhaupt auf eine solche Idee kommt, begreife ich bis heute nicht. Doch meine Cousine hatte es bewerkstelligt, die Batterie-Klappe des Game Boy Colors mit Sekundenkleber scheinbar für die Ewigkeit zu versiegeln. Vielleicht dachte sie, sie habe die Klappe herausgebrochen? Ich kann es mir nicht erklären. Zum Glück hat meine Geschichte ein Happy End: Mit der Hilfe eines spitzen Messers konnte ich den Kleister wegkratzen. Der regelmäßige Austausch von Game Boy-Batterien sollte mich noch sehr lange begleiten.

Hannes hat ein unentschuldbares Verbrechen an Final Fantasy VIII begangen

Als ich noch in meinem Heimatdorf gewohnt habe, das irgendwo in der menschenleeren Ödnis von Mecklenburg-Vorpommern liegt, war es nicht leicht an neue Spiele zu kommen. Selbst das Fahren in die Stadt erforderte schon Überzeugungskraft bei meinen Eltern, von dem Wunsch nach einem neuen Videospiel fange ich lieber gar nicht erst an.

Zum Glück hab es da diesen Bekannten im Dorf, der immer die spannendsten Titel bei sich hortete. Also stolzierte ich vorbei, lieh mir Final Fantasy VIII aus, ging nach Hause, prügelte mich aus dem Spaß mit meinem kleinen Bruder und warf meinen schweren Röhrenfernseher auf die offene CD-Hülle des Rollenspiels. Der Fernseher war heile, das Spiel war kaputt, ich musste ein neues Exemplar kaufen und konnte nie wieder etwas ausleihen. Irgh.

Rae hat nach 12 Jahren noch immer ein schlechtes Gewissen wegen Pokémon Rot

Ich habe ein schreckliches Geheimnis. Hinter mir in einer Schublade liegen zwei Pokémon-Spiele für den Game Boy, die nicht mir gehören. Sie wurden mir von einer gutmütigen Klassenkammeradin geliehen, die glaubte, sie würden mir sicher gut gefallen (sie hatte Recht). Stunde um Stunde, Woche um Woche verbrachte ich mit den großartigen Taschenmonstern, immer in dem Wissen, dass ich mich bald von ihnen trennen würde.

Bevor es jedoch dazu kam, zog meine Klassenkammeradin um und ich hatte die Spiele noch immer. Glücksgriff sagt ihr? Schlechtes Gewissen, sage ich. Ich wusste lediglich, dass sie nach München gezogen ist, hatte aber keine Möglichkeit herauszufinden, wohin genau. Damals gab es noch keine Seiten wie Facebook und MySpace hatte nicht jeder. Heute ist das natürlich anders und daher gucke ich immer mal wieder, ob ich sie vielleicht doch noch auf irgendeinem sozialen Netzwerk finde, damit ich ihr endlich ihre Pokémon-Spiele zurückgeben kann. Bisher erfolglos. Britta, wenn du das liest, bitte melde dich!

Jetzt seid ihr an der Reihe!

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News