Es ist durchaus üblich, dass es zu Filmen, bei denen das Studio negative Kritiken erwartet, vorab keine Screenings für die Presse gibt. Bei Serien wie Game of Thrones ist solch eine Entscheidung überaus ungewöhnlich, aber sie wurde getroffen: Die Presse muss sich wie alle anderen auch bis zur offiziellen Premiere gedulden . Der Grund für diese Entscheidung dürfte auf der Hand liegen. HBO hat panische Angst davor, dass sich vorab Spoiler im Internet verbreiten.
Das hat zum einen damit zu tun, dass letztes Jahr vor der Premiere der 5. Game of Thrones-Staffel die ersten vier Episoden auf DVD an den üblichen Presseverteiler geschickt wurden und sie alle sehr zügig und vor der Ausstrahlung ihren Weg ins Internet gefunden haben. Die enthaltenen Plotwendungen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und dienten auch als Spoiler für diejenigen, die sich dagegen entschieden haben, die Leaks zu sehen. Das möchte HBO natürlich um jeden Preis verhindern, zumal diese Staffel noch mehr auf dem Spiel steht. Die Serie ist mittlerweile nämlich weiter als die Romanvorlage von George R.R. Martin, sodass nicht einmal die eingefleischten Fans wissen, wie es weitergeht.
Natürlich ist es keineswegs so, dass Game of Thrones vor der Premiere positive Kritiken braucht, um sich eine Zuschauerschaft zu sichern. Alle Sichtungswege eingeschlossen, hatte die letzte Staffel allein in den USA im Schnitt 20,2 Millionen Zuschauer pro Episode. Die Zeichen stehen gut, dass Staffel 6 diese Zahlen schlagen wird. Premiere feiert sie am 24. April 2016 auf HBO und hierzulande bei Sky Go.