Wenn ihr euch für den Kalten Krieg interessiert, ist euch der Name Joseph McCarthy sicherlich ein Begriff. In den 1950er Jahren veranstaltete der US-Senator eine gnadenlose Hexenjagd auf vermeintliche Kommunisten, die stellvertretend für die Paranoia dieser Zeit steht. Ein Journalist wagte es jedoch, dem Politiker entgegenzutreten und seine Methoden zu hinterfragen. Sein Name war Edward R. Murrow und seine Geschichte wurde von George Clooney in Good Night, and Good Luck erzählt.
Der Film wurde überwältigend positiv aufgenommen und für sechs Oscars nominiert, konnte aber keinen davon gewinnen. Eine diese Nominierungen ging an den Hauptdarsteller David Strathairn, ein extrem talentierter Schauspieler, der normalerweise in kleineren Rollen glänzt. Hier steht er im Rampenlicht und gibt eine der besten Darbietungen seiner Karriere. Auch der Rest der Besetzung ist stark. George Clooney, Jeff Daniels und Frank Langella verkörpern Murrows Vorgesetzte. In einer ergreifenden Nebenhandlung spielen Patricia Clarkson und Robert Downey Jr. ein Paar, das ihre Beziehung am Arbeitsplatz verheimlichen muss.
Die Atmosphäre der 1950er Jahre ist besonders überzeugend. George Clooney dreht in Schwarz-Weiß, was zu dieser Periode perfekt passt. Eine Wolke aus Zigarettenrauch schwebt stets durch die Büroräume des Fernsehsenders, die nur in Schwarz-Weiß so richtig zur Geltung kommt. Der Regisseur integriert zudem Archivbilder des echten Senator McCarthy in den Film, sodass der Politiker zum Bösewicht der Geschichte wird. Good Night, and Good Luck ist ganz offiziell der sechstbeste Schwarz-Weiß-Film des 21. Jahrhunderts und einer der besten Filme in George Clooneys Karriere. Reinschauen lohnt sich.
Heute im TV: Good Night, and Good Luck
Wann: 22:45 Uhr
Wo: WDR