Unter der gemeinsamen Überschrift „Movies, revisited:“ werde ich in loser Folge über Filme schreiben, die mir einfach gut gefallen und zu denen es auch Interessantes zu schreiben gibt. Wenn euch, liebe Bloggerkollegen, dazu auch etwas einfällt: Greift zu, machen wir doch eine gemeinsame Rubrik draus!
Heute lasst uns einen Film von 2005
(also eigentlich eh nicht so lange her, aber neu halt doch auch nicht
mehr) näher betrachten: Good Night, and Good Luck von George Clooney, mit David Strathairn und Robert Downey Jr.
Kurz zusammengefasst geht es um
historische Ereignisse in den USA der 50er Jahre, genauer, wie der
Journalist Edward R. Murrow (David Strathairn) den Senator Joe
McCarthy, Vorsitzender des Senatsausschusses „Komitee für
unamerikanische Umtriebe“, zu Fall brachte – und zwar, indem er
diesen einfach in seiner Sendung „See it now“ selbst zu Wort
kommen ließ.
George Clooney verwendete im Film
Originalaufnahmen von McCarthy, und keinen Schauspieler – beim
Publikum, dessen größter Teil McCarthy nicht selbst erlebt hatte,
kam das weniger gut an, die dachten nämlich, Clooney hätte einen
grottenschlechten Schauspieler für die Rolle engagiert. Denn
eigentlich war McCarthy eine absolut lächerliche Figur, rhetorisch
eine Katastrophe, ungebildet und einfach dumm.
Was also nun war das für eine Ära,
die Ära McCarthy? Und was war das für ein seltsames Komitee, dem er
da vorsaß? Blenden wir zurück an den Anfang der 1950er Jahre. Es
ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg, und der Kalte Krieg mit der
UdSSR ist ein wichtiges Thema: Beide, USA und UdSSR, sind Atommächte,
aber auf absolut unterschiedlichen Standpunkten. Die UdSSR sind eine
kommunistische Diktatur, Stalin ist auf dem Höhepunkt seiner Macht
und auf der anderen Seite des Ozeans haben wir die USA, Schutzmacht
der Demokratie und des Liberalismus (auch des wirtschaftlichen, also
des Kapitalismus). Ideologisch weiter voneinander entfernt kann man
gar nicht sein.
Der Kalte Krieg ist ein Krieg, der nicht stattfindet, eine Art potentieller Krieg. Sicher, es gab Kriege, so genannte Stellvertreterkriege, Kubakrise und Vietnamkrieg sind die bekanntesten Beispiele, aber einen offenen, „heißen“ Krieg zwischen UdSSR und den USA gibt es nicht. Es herrscht also ein Klima der Angst vor dem jeweiligen Gegner, eine Angst, die der heutigen Angst vor dem Terror durchaus vergleichbar ist: Man weiß ja nie, wann und wo es losgehen kann.