Helena Bonham Carter - Eine sich treu bleibende Ikone

26.08.2013 - 19:01 Uhr
Helena Bonham Carter
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Helena Bonham Carter
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Dieser moviepilot-User hat sich die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter als seinen Lieblingsstar ausgesucht. Helena Bonham Carter ist vor allem in letzter Zeit durch ihre Zusammenarbeiten mit ihrem Ehemann Tim Burton bekannt.

„Imperfection is completely underrated“
Helena Bonham Carter

Sie ist meine Ikone, ein großes Vorbild und absolute Lieblingsschauspielerin: Helena Bonham Carter. Aber das war ja nicht immer so.

Ich weiß noch, dass es mal wieder einer dieser ewig langen Sommertage war. Ferien fand und finde ich natürlich, wie jeder, prima. Aber auch nur solange, bis die Langeweile dich mit ihrer erbarmungslosen Keule niederschlägt. Alle Freunde sind im Urlaub, nur du musst zu Hause bleiben. Mit der Zeit frustrierend. Da ist der beste Freund dein Fernseher. So auch damals.
Abends lief dann im Abendprogramm der Kinofilm Merlin. Da nahm ich sie das erste Mal war. Meine Mutter und ich überlegten eine Weile: „Die kennt man doch auch aus irgendeinem Film.“
Die Stunden vergingen, der Film neigte sich dem Ende zu, als mir plötzlich ein Geistesblitz kam. „Harry Potter! Der fünfte Teil, da spielt die mit.“
Meine Mutter nahm es zur Kenntnis. Ich jedoch wollte mehr über die Frau mit dem ungewöhnlich schönen Gesicht erfahren.
Am nächsten Tag fand ich im Internet ihren Namen heraus: Helena Bonham Carter.

Von da an fing ich an, mich für diese Frau zu begeistern. Das Web bot eine Vielzahl an Fotos, Bildern, Fanvideos, Kinotrailer und natürlich persönlichen Informationen. Ihr Leben interessierte mich immer mehr. Ich nahm buchstäblich jede Auskunft über sie in mich auf, sodass ich, wenn mich jemand fragte, wer denn die Frau auf den Postern in meinem Zimmer, dem Desktophintergrund meines PCs oder den pixeligen Ausdruckbildern auf meinem Hausaufgabenheft sei, sofort antworten und parieren konnte. Für mich persönlich war und ist das sehr wichtig, weil mir immer Vieles, zu meist unbegründet, peinlich ist, obwohl keiner auch nur ein Wort darüber verliert. Da muss man kontern können.

Meine beste Freundin war dann die Person, die neugierig nachfragte. Und dann hatte ich meinen Auftritt. Ich betete Lebenslauf, Eigenschaften und Filmografie herunter, ohne Luft zu holen. Zunächst belächelte sie mich dafür. Aber es dauerte nicht lange, bis ich sie anzustecken schien. Sie entwickelte eine Bewunderung, die meiner fast gleich kam. Wir schufen eine Art Geheimsprache, die wir auch im Unterricht benutzten. Sie bestand aus den Kürzeln unserer Helena und all ihren Charakteren, die wir mit den Fingern gestikulierten. Albern, natürlich.
Aber wir fanden es toll. Helena Bonham Carter bot uns eine Welt, in die wir uns flüchten konnten, in der wir schwärmen konnten und spekulieren, über Tatsachen, die keine waren, Dinge, die sein konnten und es doch nie würden.

Ich hatte schon immer leidenschaftlich gezeichnet und bald fing ich an, Helena zu zeichnen. Ihr Gesicht faszinierte mich ungemein. Sie war so schön, und zwar nicht so, wie es der jeweilige Trend mit sich brachte. Sie hob sich so von der Masse ab, wollte sich nicht anpassen. Das beeindruckte mich so sehr. Ich wollte unbedingt auch so sein. Und mit meiner besten Freundin war das auch nicht schwer. Man konnte jegliche Kritik an sich abprallen lassen und hatte trotzdem jemanden, der einem immer zur Seite stand und dem es genau so erging. 2010 folgte dann der Höhepunkt unseres Fanatismus’, als wir nach London reisten. Leider nur kurz. Aber wir machten das Beste draus. Die Krönung des Trips schloss sich an den Spaziergang am Leicester Square, den Londoner Walk of Fame. Ihre, Helenas Handabdrücke für die Ewigkeit. Dieser Ort glich einer Pilgerstätte. Für uns war er das.

Während der nächsten Jahre entfernte sich meine Freundin immer mehr von dem Thema Lieblingsschauspielerin. Ich jedoch blieb meiner Helena treu, wuchs zum ultimativen Fangirl.
Ich begann Geschichten über ihre Filmrollen zu schreiben, funktionierte ganze Romane um, und interpretierte psychische Probleme, Depressionen und womöglich versteckte Gefühle in grausame Charaktere, sadistische Hexen und skrupellose Frauen. Und ich tue das noch immer.
Die Anzahl meiner Skizzen und Zeichnungen mit ihrem Abbild wuchs. Mittlerweile habe ich eine komplette Zeichenmappe zusammen, auf deren Inhalt ich mehr als stolz bin.

In meinem Leben, ist mir noch nie ein Schauspieler untergekommen, der so menschlich ist. Diese Frau ist während ihrer ganzen Karriere völlig sie selbst geblieben. Sie pfeift auf die Mode, fügt sich nicht denjenigen, die Perfektion als Lebensziel sehen. Sie selbst meint, Perfektion sei komplett überbewertet, und so setzt sie auf Imperfektion, Unvollkommenheit.
Es gibt eine Menge Leute, die sie deshalb kritisieren, mich jedoch fasziniert diese Einstellung.
Wie viel Stärke doch dahinter stecken muss, beinahe täglich Beleidigungen zurückstecken, Beurteilungen entgegenzunehmen, wo sie nicht angebracht sind, und trotz alldem seinem Prinzip treu zu bleiben.
Sie ist so verrückt liebenswert, nicht so abgehoben, wie manch anderer Star, der Tatsache wegen, ein Star zu sein.
Ich, für meinen Teil, werde sie immer verehren, ihre Filme wie gebannt anschauen und hoffen, sie einmal in meinem Leben persönlich zu treffen, ein Photo zu schießen und dabei unbeholfen zu lächeln, denn Gott weiß, ich würde vor Ehrerbietung, nicht einmal den kleinsten Laut hervorbringen. Bis dahin werden wohl noch einige Skizzen und Geschichten anfallen.


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