Es war die Sensationsmeldung des Tages: Henry Maske steigt wieder in den Ring, diesmal aber nur als Schauspieler. Er soll in einer Filmbiographie den früheren Box-Weltmeister Max Schmeling darstellen. Ist ja nichts Neues: Wenn Schauspieler Präsidenten sind, kann ein Boxer auch Schauspieler sein. Schon zwei Monate Schauspielunterricht habe er gehabt. Mag ja gehen, weil sie eh beide – Maske wie Schemling – zu den Schweigsameren gehören … und wenn nur geboxt wird. Und die Welt meldet gar uns Liebling Uwe Boll soll der Regisseur sein. Mit Boxen kennt der sich ja aus, der haut ja gerne mal Kritikern auf die Fresse, der gute Doktor.
Dann kam noch so eine komische Meldung rein. Everybody’s darling Keira Knightley und Schönling Orlando Bloom sollen im Remake des ultimativen Disco-Klassiker die Hauptrollen übernehmen. Versteh ich gar nicht: Disco ist doch out und die Hälfte der BeeGees sowieso tot. Außerdem, erinnern wir uns mal: Der coole Typ war John Travolta, die Tänzerin an seiner Seite doch eher Nebensache. Ich glaub eigentlich nicht, dass sich die taffe Keira derart degradieren und von Orlandochen so einfach führen lässt. Jedenfalls liess sie diese Woche verkünden, dass sie nach The Duchess in kein Korsett mehr steigt. Ich frag mich eh, warum sie das brauchen sollte: Ihre Knochen gehen auch als Miederstangen durch!
Überhaupt: Die dünnen Frauen der Branche. Jetzt wurde Eva Longoria angezählt, sie sei zu fett! Das sagt ihre Kollegin Felicity Huffman. Nix mit Frauen-Solidarität. Angeblich habe sie es nur gesagt, um Gerüchte um Evas Schwangerschaft zu entkräften. Nee is klar. Die ist nicht schwanger, die ist fett. Wer solche Freundinnen hat, braucht keine Feinde mehr. Außerdem ist die gute Eva mittlerweile so dünn, dass sie für einen Serienauftrittt gar einen Fatsuit tragen muss. Da hungern die Hollywood-Schönen bis zum Umfallen, um sich dann doch wieder dick machen zu lassen. Ist eben eine verkehrte Welt das Filmgeschäft.
Scheint auch bei einer alten Dame so zu sein: Nicht nur ihr Geist schwebte durch die Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg, sie war auch selbst anwesend. Die Rede ist von Shirley MacLaine, Lachwunder der 1940er und 1950er Jahre und einziges weibliche Mitglied der sagenumwobenen Rat Packs. Keine konnte so wie sie Whiskey-trinkend auf dem Tisch tanzen; sie war die Frau, der niemand das Wasser reichen konnte. Außer vielleicht Judy Garland, die dem Vernehmen nach ja an keinem Whiskeyglas vorbei gehen konnte. Ende der 1960er Jahre hat sie sich dann dauerhaft ins Land hinter dem Regenbogen befördert. Vielleicht immer noch besser als Shirleys Schicksal: Die ist nun abgefdriftet in Esoterik, Geisterwahn und Sternenkonstellationen. Wer eben kein Star mehr ist, muss in die Sterne gucken.
In Berlin putzen die Stars mal wieder Klinken. Mittwoch war dieser Comic-Zeichner da, der Frank Miller und hat uns was vorgeschwärmt von seinem neuen Streifen The Spirit. Ick hab’s ja nicht so mit die Superhelden, aber der Miller hat einen echten Faible für schicke Frauen. Scarlett Johansson und die Eva Mendes – ich glaub: Der dreht nur Filme, weil er sonst nie an solche Kaliber rankäme. Aber wenn’s der Karriere dient, Herr Miller, ich hätte noch Zeit diese Woche.
Ansonsten ist derzeit hier alles voll mit diesem rollenden Mülleimer. WALL-E, der kleine Kugelaugen-Komposter. Riesentamtam bei der Premiere am Donnerstag. Nur ich fall wieder unangenehm auf, weil ich gefragt hab, ob ich meine Colabüchse in den Blechkopp reinwerfen kann. Hat ganz schön böse gezirrpt die Kiste, ich glaub, dem ist der Ruhm auch schon in die Dioden gestiegen. Gestern hieß es noch “Der letzte räumt die Erde auf” und heut trinkt er nur noch feinstes Motorenöl. Geschüttelt, nicht gequirlt.
Alles Diven, sag ich Euch … nüscht für unjut. Dit Leben jet weiter,
Eure Cindy Ast