Woche für Woche: Heute Abend im ARD

11.03.2009 - 14:00 Uhr
Felix Weingarten (Jannis Michel)
WDR
Felix Weingarten (Jannis Michel)
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Film über ein Scheidungskind und sein chaotisches Leben zwischen Mama und Papa.

Mehr als die Hälfte aller deutschen Ehen werden heutzutage wieder geschieden. Und kinderlose Ehen sind darunter sicher nicht der Löwenanteil. Was passiert mit den Kindern, wenn Eltern sich trennen?

Der Film Woche für Woche, der heute Abend um 20.15 im ARD läuft, beschäftigt sich mit genau diesem Thema. Die Eltern des achtjährigen Felix Weingarten (Jannis Michel) trennen sich, in gegenseitigem Einvernehmen, wie sie stets betonen. Gegenseitiges Einvernehmen, das heißt auch Fairness – also wird der Sohn der Beiden aufgeteilt. Woche für Woche ist er abwechselnd bei seiner Mutter (Tanja Wedhorn) und bei seinem Vater (Hans-Jochen Wagner). Was für die Eltern zunächst eine faire Lösung ist, bedeutet für den Jungen das absolute Chaos. Zwei materielle Identitäten prallen aufeinander, im Wochenwechsel ist der Junge gezwungen, nicht nur umzuschalten zwischen Mama und Papa, sondern zwischen zwei Kinderzimmern, zwei Betten, zwei Zahnbürsten. Felix erlebt das Chaos und will die Hoffnung nicht aufgeben, dass seine Familie wieder zusammenfindet.

Silke Zertz schrieb das Drehbuch für Woche für Woche, das laut BZ “nur so vor schonungslosen Wahrheiten” strotzt. In erster Linie ist der Film von Regisseur Martin Gies ein amüsanter, leichtfüßiger Film, der auf Situationskomik und eine originelle Perspektive setzt. “Ich zeige zwei Menschen, von denen jeder auf seine Weise recht hat. Und zusammen haben beide unrecht”, sagt der Regisseur zu magnus.de. Und “auf alle Fälle stimmt die Regel: Die eigentlich Leidtragenden bei einer Trennung sind immer die Kinder.” Das zeigt der Film abgesehen von seiner amüsanten Seite. Die Konflikte, das Chaos in einem jungen Herzen.

Und er zeigt eine soziale, eine gesellschaftliche Perspektive auf in einer Zeit, in der Scheidungskinder an der Tagesordnung sind. Scheidungen und deren junge Leidtragende sind so normal, dass das manchmal vergessen wird, dass das ganze Thema problematisch ist. Darüber geredet wird, aber auf pragmatische Art und Weise. Sich damit auseinandersetzen, das macht jeder allein. Allen voran die Kinder. Schön also, dass sich jemand mit der Sache mal auf andere Weise beschäftigt und einen (amüsanten) Film darüber macht.

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