Wollte man bei Black Hawk Down ein Trinkspiel veranstalten, jedes Mal, wenn ein neues bekanntes Gesicht auftaucht, landet man wahrscheinlich noch vor der 60-Minuten-Marke in der Notaufnahme. Der Kriegsfilm von Gladiator-Regisseur Ridley Scott strotzt vor Stars und Charakterdarstellern. Heute Abend kannst du das martialische Werk im Fernsehen schauen (aber lieber ohne Alkohol).

Ewan McGregor, Josh Hartnett und mehr spielen in dem Kriegsfilm mit

In Black Hawk Down wird die Schlacht um Mogadischu aus US-amerikanischer Sicht verfilmt. 1993 wollen UN- und US-Truppen gegen den somalischen Milizen-Führer Mohammed Farah Aidid vorgehen. Spezialeinheiten sollen in der Hauptstadt Mogadischu zwei seiner Berater festnehmen. Die Mission gelingt zunächst, allerdings gerät der Konvoi unter Beschuss. Zwei Black Hawk-Hubschrauber stürzen mitten in der Stadt ab. Die überlebenden Soldaten sind auf sich allein gestellt, umringt von bewaffneten Feinden sowie Zivilisten, die in den Konflikt hineingezogen werden.

18 amerikanische Soldaten starben bei der misslungenen Aktion, zahlreiche Zivilisten verloren ihr Leben. Die Einwohner der Stadt bleiben im Film größtenteils eine bedrohliche Masse ohne Gesicht. Der Fokus liegt auf den intervenierenden Soldaten. Jeder Einzelne wurde deshalb taktisch mit einem einprägsamen Schauspieler besetzt. Einige davon waren damals schon berühmt, andere wurden es später. Die Besetzung des Kriegsfilms liest sich beeindruckend. Zu den gefühlt tausend Stars gehören:

Josh Hartnett (Oppenheimer)
Ewan McGregor (Star Wars: Episode I)
Tom Sizemore (Der Soldat James Ryan)
Eric Bana (Troja)
Sam Shepard (Der Stoff, aus dem die Helden sind)
William Fichtner (Armageddon)
Nikolaj Coster-Waldau (Game of Thrones)
Orlando Bloom (Der Herr der Ringe: Die Gefährten)
Tom Hardy (Mad Max: Fury Road)
Jason Isaacs (Harry Potter und die Kammer des Schreckens)
Ioan Gruffudd (Fantastic Four)
Hugh Dancy (Hannibal)
Ewen Bremner (Trainspotting)

Warum Black Hawk Down so umstritten und sehenswert ist

Dieser Charakter-Fokus bot bei Erscheinen Anlass zur Kritik. Beim Guardian und in anderen Medien wurde die Darstellung des somalischen Mobs als rassistisch verurteilt, während andere bemängelten, dass der Film die Bedeutung von UN-Truppen anderer Nationen herunterspiele oder ignoriere (via BBC). (Sogar ein Mitglied des Ensembles bezeichnete den Film als Propaganda.)

Schaut man Black Hawk Down, überwiegt der Eindruck eines amerikanischen Desasters, dessen politische Motivation ebenso nebulös bleibt wie die Hintergründe der Situation in Somalia.

Diese Schwäche kann man aber auch als Stärke auslegen. Black Hawk Down bietet sicherlich keine nuancierte Auseinandersetzung mit US-amerikanischen Interventionen nach Vietnam, sondern zeichnet eine Art Selbstporträt. Ridley Scott inszeniert den Einsatz als Katastrophe der Selbstüberschätzung, taucht das Sterben in die satten Farben und Zeitlupen eines Action-Films und kreiert so seine Version des militärischen Selbstbildes einer Nation. Als solches ist Black Hawk Down extrem verstörend und faszinierend, erst recht wenn man bedenkt, dass der Film wenige Tage nach der vermeintlich siegreichen Invasion in Afghanistan 2001 Premiere feierte.

So kannst du Black Hawk Down schauen

Black Hawk Down kommt am heutigen Freitag, den 25. August ab 22:30 Uhr bei 3Sat, das bedeutet ohne Werbung. Falls du so spät nicht mehr einschalten kannst, bietet sich der Streaming-Dienst Netflix als Alternative an. Mit einem Abo kannst du den Film anschauen.

Die Kinofassung von Black Hawk Down ist 144 Minuten lang, 2006 erschien zudem eine Extended-Version mit einer Laufzeit von 152 Minuten. Gravierende Änderungen am Film vollzieht diese aber nicht, sondern integriert einige Szenen, die man zuvor unter den Extras diverser Heimkino-Editionen fand.

Heute im TV: Einer der umstrittensten Kriegsfilme der letzten Jahrzehnte, der in 144 Minuten dutzende Stars vereint

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