Zensur ist ein Dorn im Auge der Kunstschaffenden. Sie verfälscht das Kunstwerk und Steven Spielberg kann davon ein Lied singen. Für das 20-jährige Jubiläum seines Sci-Fi-Meisterwerks E.T. - Der Außerirdische hat der Regisseur eigenmächtig eine Zensur vorgenommen. Heute sieht er das als eklatanten Fehler.
Steven Spielberg zensierte diese Szene in E.T. nachträglich
In der Originalfassung von E.T. zielen Bundesagenten mit Schusswaffen auf fliehende Kinder. Nach 20 Jahren dachte Steven Spielberg, es war ein Fehler, diese Szene so zu drehen. Er hielt es für unglaubwürdig, dass Bundesagenten auf Kinder zielen oder schießen würden. Daher veränderte er diese Szenen für die 2002 erschienene Jubiläumsfassung.
Das ist die originale Szene:
Und das ist die zensierte Szene:
Statt Schusswaffen hielten die Agenten nun Walkie-Talkies in den Händen. Dadurch sollte der Film weniger brutal wirken. Auch der Anschlag vom 11. September 2001 hatte einen Einfluss auf die Änderungen im Film. Beim Publikum und der Kritik kamen die Änderungen nicht besonders gut an. Peter Travers schrieb damals eine Kritik für den Rolling Stone zur Jubiläumsfassung. Darin zählte er die Änderungen auf und fasste zusammen:
Ist es das, was zwei Jahrzehnte aus der Redefreiheit gemacht haben?
“Das war ein Fehler”: Warum Spielberg die Änderung bereut
Inzwischen ärgert sich die Regie-Ikone über ihren eigenen Eingriff ins Werk. Spielberg denkt mittlerweile, er hätte den Film nie ändern sollen.
Das war ein Fehler [...] Ich hätte das nicht tun sollen.
Bei der Time100 Summit sprach er davon, weshalb ein Kunstwerk generell im Nachhinein nicht verändert werden sollte:
Alle unsere Filme sind eine Art Wegweiser dafür, wo wir waren, als wir sie gemacht haben, wie die Welt aussah und was die Welt empfing, als wir diese Geschichten herausbrachten. Deshalb bereue ich es richtig, dass ich das veröffentlicht habe.
Das ganze Interview könnt ihr hier sehen:
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Inzwischen gibt es E.T. fürs Heimkino wieder in der Originalfassung, so wie der Film immer sein sollte. Steven Spielberg hat aus seinem Fehler gelernt und wir dürfen wohl davon ausgehen, dass seine restlichen Meisterwerke von ihm unberührt bleiben werden.