Ist die 3D-Welle schon abgeflaut?

01.06.2010 - 08:50 Uhr
3D-Brille
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Nach Avatar schwappte eine große 3D-Welle ins Kino, nicht immer mit lauteren Mitteln. Filme wie Kampf der Titanen und Alice im Wunderland wurden im Nachhinein konvertiert, hatten allerdings keine bessere Qualität zu bieten. Zuschauer fühlen sich verarscht, noch ehe sich das neue 3D-Kino wirklich etablieren hat.

Die Entscheidung an der Kinokasse fällt dem Einzelnen schwer. Soll ich mir den Film in 3D angucken? Oder reicht das herkömmliche 2D aus? Nur Insider, Cineasten und Nerds informieren sich vor dem Kinobesuch über die Unterschiede: Ottonormalverbraucher trifft dagegen seine Entscheidung vor der Kinokasse … und wird – sollte er sich für 3D entscheiden und mindestens einen Euro mehr bezahlen – auch schon mal abgezockt. So geschehen bei Kampf der Titanen und Alice im Wunderland. Beide Filme wurden traditionell in 2D gedreht und im Nachhinein überaus hastig auf 3D konvertiert. Avatar – Aufbruch nach Pandora und sein Milliarden-Gewinn sollte wiederholt werden. Für die Bildqualität hat es nichts gebracht: Die Bilder sind viel zu dunkel, die Farben nicht besonders stechend und Tiefe sucht der Zuschauer häufig vergebens. Das Konvertierungsverfahren bringt nicht viel, gaukelt dem zahlenden Gast nur 3D-Qualität vor.

Filmemacher und Zuschauer sind zu Recht entrüstet. Schon nach kurzer Zeit hat sich die Meinung breitgemacht: Kein 3D-Film ist immer noch besser als ein schlechter 3D-Film. Für immer Shrek, der neue Film aus dem Hause DreamWorks, ist ein 3D-Film und hat an den US-Kinokassen bisher nicht an die Erfolge seiner Vorgänger, die noch in 2D inszeniert wurden, anschließen können. Ist die 3D-Welle schon abgeflaut? Jeffrey Katzenberg, Chef der Kreativschmiede von DreamWorks, jedenfalls sieht auch wegen der schlecht umkonvertierten 2D- in 3D-Filme einen Grund für den Zuschauer, ordentliche 3D-Filme mittlerweile zu meiden.

Aber vielleicht schwappt die 3D-Welle einfach an andere Gefilde? Die kommende Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika soll ebenfalls in 3D Millionen Zuschauer begeistern. Wie Computerbild berichtet, sollen 25 der 64 Spiele im 3D-Format produziert werden. Die FIFA hat mit Kinoketten verhandelt, ob die Spiele auch in Deutschland zu sehen sein werden. Einige Ketten haben nach Testvorführungen aber bereits müde abgewinkt: Die Qualität war einfach zu schlecht und bringt keine Verbesserung gegenüber den normal aufgenommenen Spielen.

Auch andere Formate stehen in der 3D-Schlange: Bald kommt es höchstwahrscheinlich zum ersten 3D-Konzert (heise.de), welches auf Tausende Kino-Leinwände übertragen werden soll. Der wahre 3D-Boom soll allerdings bei jedem von uns zuhause stattfinden. 3D-Fernsehen, 3D auf Blu-ray und DVD, 3D-Games für neuartige Spielekonsolen usw. usf.

Ob das wohl klappen wird?

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