Anfang September gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass Jackie Chan, Anne V. Coates, Frederick Wiseman und Lynn Stalmaster mit dem Oscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden sollen. Am Samstag war es so weit: Bei den Governors Awards, die seit 2009 in Hollywood stattfinden, wurden ihnen die Ehren-Oscars überreicht. Laut Reuters reagierte Jackie Chan bei seiner Rede erleichtert: "Nach 56 Jahren in der Filmindustrie, nach über 200 Filmen, nach so vielen Verletzungen, endlich." Er bedankte sich außerdem bei seiner Heimatstadt Hongkong, die ihn stolz mache Chinese zu sein und bei seinen Fans, denen er folgendes versprach: "Ich werde weiterhin Filme machen, durch Fenster springen, treten und schlagen und mir die Knochen brechen."
Jackie Chan ist neben Bruce Lee wohl der bekannteste Film-Kampfkünstler. Mit seinen kreativen Choreografien und seinem Gespür für Situationskomik, schuf die Martial-Arts-Ikone eine einzigartige Mischung aus Action und Comedy. Als Schauspieler, der fast alle seiner Stunts selber stemmt, wurde er mit Filmen wie Sie nannten ihn Knochenbrecher und Police Story bekannt und schaffte später mit Rush Hour den Sprung in die amerikanische Filmindustrie. Dabei betätigte sich der in Hongkong geborene Weltstar in seiner langen Karriere auch als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Sänger.
Neben Jackie Chan haben drei weitere Pioniere der Filmindustrie einen Oscar für ihr Lebenswerk erhalten. Anne V. Coates, die bereits für den Schnitt von Lawrence von Arabien mit einem Academy Award ausgezeichnet wurde, bekam ebenso einen Ehren-Award, wie der Dokumentarfilmer Frederick Wiseman, der unter anderem Paris brennt und Titicut Follies gedreht hat. Ein Novum ist die Auszeichnung für Lynn Stalmaster. Diesem wurde als erster Casting Director überhaupt ein Oscar überreicht.
Findet ihr, Jackie Chan und seine drei Kollegen haben den Oscar verdient?