Der 1937 in Duisburg geborene Manfred Krug war in Ost- wie Westdeutschland ein Star. Das Kriegsende erlebte er in Hennigsdorf in der Nähe von Berlin. Dort begann er eine Ausbildung zum Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk, absolvierte nebenbei auch sein Abitur und begann danach eine Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Dort wurde er aber gefeuert. Bertolt Brecht zeigte sich allerdings von dem jungen Mann überzeugt und engagierte ihn am Berliner Ensemble von 1955 bis 1957 als Eleven.
Schnell wurde die ostdeutsche DEFA auf Manfred Krug aufmerksam. Für Filmemacher Frank Beyer war er unter anderem in dem antifaschistischen Film Fünf Patronenhülsen über Mitgliedern einer Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg an der Seite solch gestandener Mimen wie Erwin Geschonneck und Ulrich Thein zu sehen. Später arbeiteten sie bei Spur der Steine zusammen, der verboten wurde und heute zu den wichtigsten Klassikern der DEFA gehört. Mit Streifen wie Mir nach, Canaillen! sowie Hauptmann Florian von der Mühle präsentierte sich der junge Schauspieler auch als mutiger Actionheld. In Filmen wie Revue um Mitternacht und Beschreibung eines Sommers zeigte Manfred Krug sein musisches Talent, er sang selbst und spielte Gitarre.
In den 1970er Jahren wurde neben der Filmarbeit der Jazz zu einer seiner Passionen. In Zusammenarbeit mit den Komponisten Günther Fischer veröffentlichte er mehrere Platten und füllte Konzerthallen. Nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann protestierte Manfred Krug gegen diese und wurde mit einem teilweisen Berufsverbot belegt. Er stellte einen Ausreiseantrag und verließ 1977 die DDR. In Westdeutschland konnte der Schauspieler schnell seinen Erfolg fortsetzen. Er war knapp 14 Jahre als Lkw-Fahrer Franz Meersdonk in der Serie Auf Achse zu sehen. Besonders beliebt war er beim Publikum für seine Rolle als Anwalt in Liebling Kreuzberg. Von 1984 bis 2001 verkörperte er den Tatort-Kommissar Paul Stoever und wurde über die Jahre zu einem der dienstältesten Ermittler. Mit seinem Team-Kollegen Charles Brauer entwickelte er ein Ritual: Sie gaben bei ihren Ermittlung immer eine Gesangseinlage. Jüngeren Zuschauern war Manfred Krug wohl vor allem aus der Sesamstraße bekannt, in der er von 1982 bis 1984 mitwirkte.
Manfred Krug ist im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben, wie unter anderem der Focus berichtet.