1. Beschreibe dein persönliches Kinojahr 2017 in einem einzigen Wort!
Tiefsinnig
2. Bei welchem Film hast du dich 2017 im Kino am meisten geschämt/amüsiert?
Geschämt: Ghost in the Shell / Amüsiert: La La Land
3. Welcher Filmschaffende ist deine Neuentdeckung des Jahres?
Patty Jenkins
4. Auf einer Skala von 1 (Buh!) bis 10 (Wuhu!) - wie gut war das Kinojahr 2017?
9/10
5. Bei Herzstein hab ich Lust auf mehr Filme von
Guðmundur Arnar Guðmundsson
bekommen.
6. Was war dein erfreulichster/erschütternster Serienmoment des Jahres?
Als Frank Underwood erkannte, das er an Macht hinzugewinnen kann, wenn er das Präsidentenamt aufgibt und in eine noch viel einflussreichere Ebene wechselt. (Traurig das dieser Handlungsstrang nicht mehr weiter verfolgt werden wird)
7. Welcher ist dein Lieblingsfilm 2017 und warum empfiehlst du ihn?
Mein Lieblingsfilm 2017 ist der isländische Herzstein von Guðmundur Arnar Guðmundsson. Ich sah in am Crossing Europe Festival in Linz. Bereits der Trailer ließ meine Augen glitzern. Guðmundur Arnar Guðmundsson erzählt die Geschichte von den beiden Teenagern Thor und Christian, die einen turbulenten Sommer erleben. Erwachsen zu werden war noch nie eine einfache Sache. Plötzlich interessiert man sich für das weibliche Geschlecht und will das Mädchen seiner Träume im Sturm erobern. Doch das das nicht so einfach ist, wissen wir alle. Das Thema Männlichkeit und was das eigentlich genau bedeutet spielt eine wichtige Rolle. Freundschaft, der erste Kuss und da wären ja auch noch die Eltern, bei denen auch nicht alles eitel Sonnenschein ist. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen wurden eingefangen, bei denen deutlich der gekonnte Blick für das Schöne in den trivialen Dingen zu erkennen ist. Das besondere an der Kameraarbeit ist die dynamische Art zu filmen. Schlägt zum Beispiel jemand mit einem Holzbeil die Glasscheiben eines Autowracks ein, so bewegt sich die Linse einmal von der Figur weg, folgt dem kräftigen Schlag in die Scheibe und kehrt dann sofort wieder zum Protagonisten zurück. Diese handwerkliche Note zieht sich über den gesamten Film. Es wird für mich gefühlt nicht klassisch und strikt zwischen dramatischer und komischer Atmospähre gesprungen, sondern ich würde das ganze mit einer bemerkenswert natürlichen und ungekünstelten Aura beschreiben. Die Leben die wir alle führen, das genau ist die Stimmung und der Filter dieses Streifens. Ein sensibles und mit feiner Klinge in Szene gesetztes Porträt vom Teenagersein durfte ich erleben. Um seine Hauptplots voran zu treiben, werden viele kleine mosaikaritge Problemfelder aufgemacht, die sich aber nie zu stark im Detail verlieren und das Ende rund abschließen. Keine Frage bleibt offen. Von den beiden Jungdarstellern BaldurEinarsson und BlærHinriksson ziehe ich meinen Hut, ich kaufe ihnen die volle Bandbreite an Emotion zu jederzeit problemlos ab. Minimal zu lang geraten, deshalb der 0,5 Punkt Abzug.