Moonlight - Das sagen die Kritiker zum Oscargewinner

09.03.2017 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
MoonlightDCM Film Distribution
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Heute startet Barry Jenkins' oscarprämiertes Drama Moonlight im Kino. Wir zeigen euch, wie die Kritiker den Film aufgenommen haben.

Es war erst Barry Jenkins zweiter Film nach Medicine for Melancholy und dafür umso erstaunlicher, dass Moonlight gleich für acht Oscars nominiert wurde. Das Drama wurde bei der diesjährigen Oscarverleihung sowohl zum Besten Film gekürt, als auch für das Beste adaptierte Drehbuch und den Besten Nebendarsteller ausgezeichnet. Moonlight erzählt in drei Kapiteln die Geschichte des heranwachsenden Chiron (Ashton Sanders, Alex R. Hibbert, Tre' Rhodes), der sich als homosexueller Afroamerikaner in einer von Gewalt und Drogensucht bestimmten Gegend durchsetzen muss. Als er den kubanischen Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) kennenlernt, bekommt er zum ersten Mal das Gefühl, von Bedeutung zu sein. Zum heutigen Kinostart von Moonlight haben wir für euch einen Blick auf die deutsch- und englischsprachigen Kritiken zum Film geworfen.

Zunächst die harten Fakten zu Moonlight:

  • 26 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,1
  • 380 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,5
  • 11 Kritiken und 26 Kommentare
  • 7 x Lieblingsfilm und 2 x Hassfilm
  • 971 Vormerkungen, 10 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Moonlight:

Amy Nicholson von MTV  war vom technischen Geschick des Films beeindruckt:

Zwischenzeitlich wurde ich von Moonlights Handwerk umgehauen. Er ist ein technisches Wunder, das jedes Werkzeug benutzt, um in Chirons Kopf zu kommen. Als er klein ist, schrumpft auch die Kamera und schaut in die Welt wie ein verlorener kleiner Junge.

A.O. Scott von der New York Times  betont die zeitgeschichtliche Wichtigkeit des Sozialdramas:

Moonlight ist sowohl ein entwaffnender, manchmal fast unerträglich persönlicher Film als auch ein dringendes soziales Dokument, ein harter Blick auf die amerikanische Realität und ein Gedicht, geschrieben in Licht, Musik und lebendigen menschlichen Gesichtern.

Auch Ty Burr vom Boston Globe  war von Moonlight begeistert und lobt ausdrücklich Regisseur Barry Jenkins:

Moonlight nimmt eine gemeinsame Menschlichkeit zwischen seinen Charakteren und seinem Publikum an. Aber die Stärke des Films ist viel tiefer in dem Spezifischen verwurzelt. Jenkins versteht, dass er eine Geschichte erzählt, die viele von uns noch nie gesehen haben, über Leute, von denen unsere Kultur sagt, dass wir sie bereits kennen.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Moonlight:

In der Süddeutschen Zeitung  würdigt Philipp Stadelmaier die Botschaft des Films:

Das macht Moonlight vor allem zu einem tollen Film über das Erlernen und Zulassen von Gefühlen. Jenkins zeigt die intime Erfahrung, den eigenen Körper in seiner Schwere zu erfahren, um diese Schwere irgendwann aufgeben zu können, sich anderen hinzugeben.

Alexandra Seitz von der epd film  hebt die Leistung der Schauspieler vor:

Und die Besetzung von Moonlight ist perfekt. Herausragend agiert ­Mahershala Ali in der Rolle des Dealers Juan, der zu Beginn auf den verängstigten Jungen aufmerksam wird. Das Hauptdarsteller-Trio jedoch – Alex Hibbert als Little, Ashton Sanders als Chiron und Trevante Rhodes als Black – erweicht Steine.

Andreas Borcholte vom Spiegel  schließt sich der Academy an und bezeichnet Moonlight als besten Film des Jahres:

Denn die zweite Regie-Arbeit des schwarzen Filmemachers Barry Jenkins ist nicht nur der auch formal und ästhetisch mit Abstand beste Film des Jahres; ganz im Sinne Baldwins zwingt er den Zuschauer, sich mit Einzelschicksalen und persönlichen Dramen zu beschäftigen, nicht mit Projektionen und Klischees.

Fazit zu Moonlight:

Sowohl von deutschen als auch von amerikanischen Kritikern wurde Moonlight fast ausschließlich positiv aufgenommen. Insbesondere die Kameraarbeit von James Laxton und die Inszenierung Barry Jenkins werden immer wieder herausgegriffen. Einige Kritiker sehen den durchgehend mit schwarzen Schauspieler besetzten Film des ebenfalls schwarzen Regisseurs Barry Jenkins als ein durch das aktuelle politische Zeitgeschehen enorm wichtiges Sozialdrama an. Andere hoffen darüber hinaus auch noch, dass der Film die lang erwartete Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen in der Filmbranche fördert.

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