Das Musical Into the Woods von Stephen Sondheim und James Lapine feierte bereits Mitte der 1980er Jahre Premiere am Broadway. Ein paar Jährchen später bringt Disney das Ganze nun als Film auf die große Leinwand. Doch Theaterbesucher, die das Stück schon auf der Bühne gesehen haben, werden sich über die eine oder andere Stelle wundern, denn das Time Magazine berichtet, Disney habe seine Version von Into the Woods teilweise drastisch verändert.
In einem Interview mit The New Yorker enthüllte Stephen Sondheim, dass für die Disney-Version “zahlreiche Plot-Änderungen” vorgenommen wurden und nennt auch Beispiele. Achtung, Spoiler! Stephen Sondheims Bühnenstück ist ein schwarzhumoriges Werk, in dem enthüllt wird, wie es den Märchenfiguren nach dem “Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende” ergeht. Da sieht das Märchen-Leben nämlich nicht mehr so rosig aus. Rapunzel kommt ums Leben und Cinderellas Prince Charming beginnt eine Affäre mit der Frau eines Bäckers. Inakzeptabel für Disney, sie lassen die Affäre weg und Rapunzel am Leben. Auch Songs wurden gestrichen. Besonders das Lied Hello, Little Girl, in dem der Wolf Rotkäppchens Fleischlichkeit zum Anbeißen findet, ließ den Disney-Verantwortlichen die Haare zu Berge stehen. In der Filmversion werden wir nun also keine Affäre sehen und noch weniger einen sexuell aufgeladenen Wolf. Spoiler Ende.
Stephen Sondheim kann Disneys Änderungen jedoch verstehen. “Zensur ist Teil unserer puritanischen Ethik”, so Sondheim. “Es muss einen Punkt geben, an dem man keine Kompromisse mehr macht, aber das kann auch bedeuten, dass niemand mehr dein Bild verkaufen oder dein Musical aufführen wird.”
Disneys überarbeitete Version des Musicals Into the Woods startet voraussichtlich am 19. Februar 2015 in den deutschen Kinos. In den USA läuft das kinderfreundliche Werk bereits zum diesjährigen Weihnachtsfest. Und ein lüsterner Wolf unterm Tannenbaum wäre ja wahrlich nicht schön…
Was haltet ihr von den Änderungen an dem Broadway-Musical?