Stanislas Graff (Yvan Attal) hat viel Geld und Einfluss. In seiner Firma arbeiten über 180.000 Menschen. Eines Tages, kurz vor einer Reise nach China, wird er von Unbekannten entführt, die ihm einen Finger abschneiden, um seiner Familie den Ernst der Lage zu demonstrieren. Sie fordern 50.000 Euro Lösegeld, die schnellstmöglich übergeben werden sollen. Als die Übergabe scheitert, wird Graff erneut gefoltert und verstümmelt. Derweil finden seine Frau Françoise (Anne Consigny) und der Rest der Familie heraus, dass Graff nicht nur liebender Ehemann und Vater, sondern auch verschuldeter Unmensch ist, was die Zahlung des Lösegeldes sowohl auf monetärer als auch auf moralischer Ebene erschwert. Was Graff hier noch nicht ahnt: Die Entführung ist nicht das Schlimmste, was in seinem Leben passiert ...

Der Psychothriller von Regisseur und Drehbuchautor Lucas Belvaux (Ein tolles Paar) hinterlässt den Zuschauer zusammen mit Graff in seinem zweimonatigen Gefängnis der Folter und des Psychoterrors. Gewalt wird nicht wirklich explizit dargestellt, jedoch sehr gut vom Publikum nachempfunden. Wer hier locker auf seinem Sofa sitzen bleiben kann, der hat wahrscheinlich vergessen, das Licht in der Stube zu dimmen, denn in der richtigen Atmosphäre fesselt der Film ungemein. Nicht umsonst wurden sowohl die Darsteller Yvan Attal und Anne Consigny als auch der Film an sich für den französischen Filmpreis César nominiert.

Cinema sagt zu dem Film:

Schonungslos und nüchtern stellt der Film die Leiden und Ängste des Entführungsopfers dar, rückt aber etwas anderes in den Mittelpunkt der Betrachtung: Wie reagieren engste Familienmitglieder, Freunde und Geschäftskollegen auf die Tat? [...] Interessante Variante eines Kidnapperdramas mit einigen Längen, aber Psycho-Tiefgang.

Was? Lösegeld
Wann? 22:35
Wo? 3sat

Nur das Lösegeld kann noch retten

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