Only God Forgives polarisiert die Kritiker

23.05.2013 - 09:07 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Wild Bunch
Ryan Gosling in Only God Forgives
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Gestern feierte Only God Forgives seine Weltpremiere in Cannes. Was die Kritiker bei den Filmfestspielen über den neuen Film von Nicolas Winding Refn zu sagen haben, könnt ihr in unserer Presseschau nachlesen.

2011 lief Drive von Nicolas Winding Refn beim Filmfestival Cannes und sicherte dem Regisseur den Preis für die Beste Regie. Zwei Jahre später scheint es wie ein Dé­jà-vu: Erneut stellt Nicolas Winding Refn seinen neuen Film Only God Forgives in Cannes vor – und wieder spielt Ryan Gosling die Hauptrolle. Ob der Film ebenfalls einen Preis abräumen wird, wird sich zeigen. 1280 moviepiloten haben den Film vorgemerkt. Insofern glauben wir, dass euch ein Überblick über die Kritiken zu Only God Forgives durchaus interessieren könnte.

Andreas Borcholte nennt Only God Forgives im Spiegel einen “hochexperimentellen Film”, der das Publikum spaltet. Das liegt zum einen an den “kühnen Farben und erlesenen, lange ausgekosteten Einstellungen” und zum anderen daran, dass sich Nicolas Winding Refn weigerte “an den eleganten Mainstream-Appeal von Drive anzuknüpfen”.

Peter Bradshaw (The Guardian) zeigte sich begeistert, dass sich Ryan Gosling und Nicolas Winding Refn für diesen “atemberaubenden, ästhetisch brillanten und extrem gewalttätigen Thriller” erneut zusammen getan haben. Für Jessica Kiang von IndieWire war Only God Forgives hingegen ein gutes Beispiel für “Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünscht”. Denn der Film fühlt sich zwar wie Drive 2 an, bringt aber trotz ähnlich fantastischer Optik nicht die gleiche Befriedigung. Auch Jan Schulz-Ojala kam nicht umhin, Only God Forgives mit dem “superb vielschichtigen” Drive zu vergleichen: Er empfand den Film als “herbe Enttäuschung”, da das Leinwandgemetzel “zu statuarisch” war (Der Tagesspiegel).

Anke Westphal fragt sich in der Berliner Zeitung, welche Funktion die Gewaltdarstellung hat und kann die Buh-Rufe am Ende des Filmes gut verstehen. Denn wenn ein Gewalt- oder Stilisierungs-Überschuss “nicht allein das beste, sondern vielleicht einzige Argument für einen Film ist, dann liegt etwas im Argen”. Auch Brad Brevet (Rope of Silicon) ist zwiegespalten. Seine unmittelbare Reaktion zu Only God Forgives war “mehr Schein als Sein”. Zudem könnte der Film durchaus auf 20 Minuten gekürzt werden, ohne seinen Effekt zu verlieren. Er bietet zwar einiges zum Nachdenken, ist insgesamt aber eher ein Flop als ein Hit. Und laut Dominik Kamalzadeh (der Standard) kümmert sich der Film zwar weniger um “erzählerische Dramatik” gleicht dafür aber “einer surreal-archaischen Fantasie in kunstvoll verlangsamten Szenen”.

Die Kritiker sind von Only God Forgives gespalten? Werdet ihr euch den Film trotzdem ansehen?

Der deutsche Kinostart von Only God Forgives ist der 18. Juli 2013.

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