Community

Petite Mariepilot in TITANIC

17.02.2015 - 00:01 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Petite Mariepilot
mariega
Petite Mariepilot
6
10
Eine Postkarte für deevaudee und ein Merci für den Platz im Rucksack von Stallforce (ganz schön eng und dunkel dadrin. Petite leidet unter Klaustrophobie!)

Petite Mariepilot in Hafen im Nebel von Marcel Carné, mit Jean Gabin und Michèle Morgan

Le quai des brumes (1938), FR

♫My Heart Will Go On♫ Non, non! Keine Panik, Petite Mariepilot fängt nicht das Singen an. Es reicht schon, dass Ihre Cousine (Alle Kanadier sind mit den Franzosen verwandt ;), die Céline, uns die Ohren betäubt! Also Der wilde Schlag meines Herzens, dachte Petite, wird aufhören zu schlagen, wenn sie auf dieses Schiff gehen muss! Sie wusste natürlich wie das Ganze enden würde (Spoiler: Sie wollte nicht mit den anderen untergehen ;). Also sie entschloss sich kurzerhand, die Überfahrt am Bord der Titanic nicht zu akzeptieren aber dafür, geschmuggelt als blinder Passagier im Rucksack von Stallforce, eine kleine Fahrt auf dem Golf von Thailand zu unternehmen. Das war aber auch nichts! Denn Petite Mariepilot, die am Steuer ihres Auto Alain Prost ähnelt, ist auf einem Schiff unvermeidbar seekrank, schlimmer noch als mit Popcorn und den rosaroten "Erdbören" von deevaudee! Also Petite mag diese Schiffsgeschichten nicht! Sie wird nicht vom offenen Meer angezogen. Sie bleibt lieber im Hafen im Nebel wie Michèle Morgan und hört zu wie Jean Gabin ihr sagt: "T'as de beaux yeux, tu sais" - Du hast schöne Augen, weißt du - und sie schmelzend antwortet: "Embrasse-moi" - Küsse mich -

Petite Mariepilot bevorzugt die französische Filmkunst, nicht weil sie die Filme besser findet sondern, weil sie ihr vertraut sind, weil sie so sind wie sie fühlt und atmet. Sie sind wie eine Madeleine de Proust, dieses süße Gebäck, das, jedes Mal wenn sie es isst, sie an ihre Kindheit erinnert, sie in die Welt von damals taucht. Sie versteht diese Filmkunst, die ganz im Gegensatz zu der amerikanischen, die die Aktion auf weiträumigen, offenen, zukunftorientierten Plätzen (Der wilde Westen) bevorzugt, das Wort (in allen seinen Facetten, Spott und Poesie) in geschlossenen, stimmungshaften gegenwärtigen Orten privilegiert ( "Atmosphäre, Atmosphäre, Du meine Fresse, sehe ich aus wie eine Atmosphäre!" entgegnet Arletty die Prostituierte auf der Brücke des Kanals Saint Martin in Paris ihrem Zuhälter, Louis Jouvet, der ihr vorwarf ihm die Luft zu stehlen, ihn zu ersticken :"Je m'asphyxie" Ich ersticke! in dem Film Hôtel du Nord von Marcel Carné.)
Die französische Filmkunst schließt oft ihre Figuren in einer blockierten Gegenwart, einer Gefängniswelt, Zimmer, Hotel, Hafen ein, wo es kein Entkommen gibt, wo man erstickt.

Deshalb hat Petite Mariepilot Titanic nicht gesehen und dafür lieber noch einmal ihren vertrauten Film Hafen im Nebel.


Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News