Planet der Affen: Survival ist ein sehr facettenreicher Film. Viele Themen, wie z.B. Familie, Hass, Verlust oder vor allem Krieg, werden im dritten Teil der Trilogie verarbeitet. Zu Anfang des Filmes wird durch einige Texttafeln die Lücke zwischen dem Vorgänger und dem aktuellen Teil geschlossen. Im direkten Anschluss findet sich der Zuschauer in einer Actionsequenz wieder, welche dem Film einleitet. Nach dem Abschluss dieser Sequenz sehen wir das erste, von vielen Gesichtern Caesars in diesem Film: Den gezeichneten Krieger. In seinem ersten Auftritt in diesem Film sieht man Affenanführer Caesar deutlich die langen Jahre des Krieges an, jedoch wird durch weitere Handlungselemente verdeutlicht, dass er trotz alldem nicht zu einer Bestie geworden ist. Das wird auch im weiteren Verlauf des Filmes weiter untermauert, da der Zuschauer als nächstes den liebenden Familienvater Caesar zu Gesicht bekommt. Die familiäre Idylle wird jedoch durch einen schweren Schicksalsschlag zerstört, welcher Caesar die Herde verlassen lässt, um den Verantwortlichen zu finden. Hier sehen wir einen sehr wütenden Caesar der zunächst von niemandem helfen lassen will. Jedoch schaffen es Maurice, Rocket und Lucca ihn zu überzeugen ihre Hilfe anzunehmen und begleiten ihn von nun an. Wie bereits in den Trailern zum Film gezeigt, trifft die Gruppe auf ein kleines Mädchen, welches sie von nun an auf ihrer Reise begleiten soll (auf ihre Rolle im Film möchte ich hier jedoch nicht weiter eingehen um größere Spoiler zu vermeiden). Ihr gegenüber ist Caesar jedoch sehr misstrauisch.
Die anschließende Reise zieht sich meiner Meinung nach etwas in die Länge. Hier hätten dem Film ein paar Minuten weniger sicher nicht geschadet. Hier ist die erste Hälfte des Filmes vorbei und ab nun nimmt der Film Fahrt auf. Wie die Handlung sich fortsetzt möchte ich hier jedoch nicht spoilern. Ich habe mich lediglich auf die Handlung beschränkt, welche bereits in den Trailern zu sehen war.
Die nächsten Szenen des Filmes transportieren eine sehr bedrückende Stimmung und stellen auch den inneren Konflikt Caesars sehr gut dar. Hier muss ich einmal die schauspielerische Leistung der Darsteller loben. Andy Serkis als Caesar macht seine Arbeit hervorragend, jedoch tut das jedes andere Mitglied des Casts auch. Seit Teil eins finde ich es sehr beeindruckend, wie ein Schauspieler sich so sehr in die Rolle eines Affen hineinversetzen kann und es schafft diesen so realitätsnah wie in den Planet der Affen Filme zu spielen. Auch die Charaktere auf der Seite der Menschen wurden gut umgesetzt. So erfährt der Zuschauer etwas über die Hintergrundgeschichte und Intension des Antagonisten, welcher sämtliche Emotionen auch sehr glaubhaft transportiert. Jedoch wirkt sein Hintergrund an sich etwas weit hergeholt. Hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht. Besonders gefallen hat mir wiederum seine Interaktion mit Caesar. Die Szenen in denen die beiden gemeinsam auftreten, lassen einen die Spannung zwischen den beiden förmlich spüren.
Der große Showdown am ende war auch sehr anschaulich, jedoch etwas anders als der Titel es verspricht. Im englischen Original trägt der Film den Titel "War for the Planet of the Apes" (=Krieg für den Planet der Affen). Jedoch fehlte mir im Film dieser Krieg etwas. Der Film kommt mit sehr wenigen Actionszenen aus und der Showdown am ende ist zwar sehr episch, ist jedoch auch sehr simpel gehalten. Das macht den Film keinesfalls schlecht, jedoch wäre ein anderer englischer Titel vielleicht eine gute Wahl gewesen. Der gesamte Film setzt sehr stark auf Atmosphäre, Spannung und Emotion. Das wird grandios umgesetzt. In vielen Szenen wird man emotional sehr berührt und oft ist er sehr ergreifend. Häufig kann man mit den Figuren mitfühlen. In anderen wiederum hält man es vor Spannung kaum aus und in wieder anderen spürt man als Zuschauer die Beziehungen zwischen den Figuren.
Die Atmosphäre wird auch sehr gut durch wie wunderschönen Sets transportiert. Hier werden tolle Bilder auf die Leinwand projiziert. Ein großer Pluspunkt ist auch, das viele Szenen an realen Sets in der Natur gedreht wurden. Die Symbiose von Natur und CGI ist super gelungen. Ich konnte während der drei Filme eine stetige Steigerung der Optik des CGI feststellen, welche im dritten Teil ihren Höhepunkt findet. Die Affen sind sehr realistisch animiert und man kann als Zuschauer förmlich fühlen wie weich das Fell der Affen ist. Besonders beeindruckend finde ich die Nahaufnahmen der Gesichter, in welchen sich sehr detailgetreu jedes Haar erkennen lässt. Die Bilder sind eine große Stärke des Filmes.
Die Musik ist in Ordnung. In einigen Szenen passt sie großartig zu dem, was der Zuschauer gerade sieht. In anderen Szenen jedoch finde ich die Musik sehr unpassend und hätte mir einen anderen Musiktitel gewünscht. Das ist jedoch nur in einigen Szenen der Fall. Auch sind einige Charaktere auf Seiten der Menschen recht eindimensional. Hier ist viel ungenutztes Potential.
Planet der Affen: Survival ist ein gelungener Abschluss der Trilogie, welcher trotz einiger Kritikpunkte zu überzeugen weiß und vor allem durch die starken Schauspieler und das sehr ansprechende CGI punkten kann. Die tollen Bilder und die Charakterdarstellung zählen auch zu den Stärken des Filmes. Vor allem für Fans der Reihe ist der Film ein absolutes Highlight.
Das Ende ist ein wunderbarer Abschluss einer Ära, aber vielleicht auch der Beginn einer neuen.