Wie der Präsident und der Programmchef des Senders A&E am Montag bekannt gaben, wurde vom Psycho-Prequel Bates Motel nicht nur ein Pilotfilm bestellt, sondern gleich eine ganze Staffel. Nachdem sich die Film-Sequels hauptsächlich mit Norman Bates Lebensweg nach dem Original-Psycho beschäftigt haben, sollen die 10 Folgen der ersten Staffel einen Blick darauf werfen, wie Bates zum Serienmörder wurde. Im Mittelpunkt steht, wenig überraschend, Normans Verhältnis zu seiner Mutter, welches im Original von Alfred Hitchcock lediglich als Hintergrundgeschichte vorkam.
Die Geschichten rund um Bates Motel sollen selbstverständlich fesselnd, provokativ und zeitgemäß werden. Hierfür Sorge tragen werden die Produzenten Carlton Cuse (der bereits einer der Produzenten von Lost war) sowie Kerry Ehrin, Produzent und Autor von Parenthood. Damit wären zwar sowohl der Mystery- als auch der Familienaspekt abgedeckt, wie bei allen Prequels stellt sich jedoch auch hier die alte Frage, ob eine ausführlich dargestellte Hintergrundgeschichte der Wirkung eines Charakters nicht mehr wegnimmt als hinzufügt. Und auch die Beschreibung der Serie als Mischung aus Twin Peaks und Smallville lässt nicht nur Gutes hoffen.
Bates Motel wird 2013 Premiere feiern, bis jetzt ist allerdings noch niemand gecastet. Es dürfte allerdings schwer werden, einen Schauspieler zu finden, der einerseits so originell schaurig und gleichzeitig naiv-unschuldig wirkt wie Anthony Perkins, ohne andererseits ein bloßes Klischee zu spielen. Eine Herausforderung, der auch Anthony Perkins selbst in den diversen Film-Sequels zu Psycho nicht immer gewachsen war. Zwar führte er bei Psycho III sogar selbst Regie, konnte in seinem Schauspiel aber eher selten die gleiche Intensität erreichen wie unter Alfred Hitchcocks Anleitung.
Meint ihr, ein tieferer Blick auf ikonische Filmgestalten kann sich durchaus lohnen, oder steckt meist nur akuter Ideenmangel dahinter?