R.E.D. - Älter, härter, besser. Oder doch reif fürs Altersheim?

18.10.2010 - 14:40 Uhr
R.E.D. - Älter, härter, besser
Concorde
R.E.D. - Älter, härter, besser
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Die Expendables haben vor kurzem die US-Charts aufgemischt, letzte Woche machte sich in R.E.D. die nächste Rentnercombo daran, dasselbe zu tun. Wir zeigen euch, wie sich die CIA-Ruheständler gegen die US-Kritiker behaupten konnten.

Die Akte des pensionierten Top-CIA Agenten Frank Moses (Bruce Willis) trägt den Stempel „Red“, die englische Abkürzung für “Retired, extremly dangerous“. Doch die Zeiten, in denen Frank als Agent aktiv war, sind längst vorbei. Eines Tages jedoch taucht ein Killerkommando bei ihm auf, da er im Besitz geheimer Informationen ist – eine willkommene Abwechslung für den gelangweilten Rentner, der die ungebetenen Gäste sogleich in den Vorruhestand schickt. Im Folgenden macht sich Frank zusammen mit seinen ebenfalls pensionierten Ex-Kollegen Joe (Morgan Freeman), Marvin (John Malkovich) und Victoria (Helen Mirren) auf, eine Verschwörung in den eigenen Reihen aufzudecken. Ob diese schlagkräftige Rentnertruppe, immerhin bestehend aus einigen der coolsten Schauspieler Hollywoods, unter der Regie des Deutschen Robert Schwentke die US-Kritiker überzeugen konnte, wollen wir im Folgenden herausfinden.

Roger Ebert , selbst bereits ein alter Hase im Filmgeschäft, findet den Film weder gut noch schlecht: „"R.E.D. – Älter, härter, besser (R.E.D. – Älter, härter, besser)":/movies/red-aelter-haerter-besser präsentiert uns Schauspieler, die wir mögen, die Dinge tun, von denen wir wünschten, sie wären interessanter.“ Ein wenig süffisant fügt er hinzu: „R.E.D. ist ein Film, der wie für meine Tante Mary gemacht scheint, die sich immer beschwerte: „Schatz, ich mag die Filme nicht mehr, weil ich nicht weiß, wer all diese Schauspieler sind.“ Wenn es bei dem Namen Ernest Borgnine klingelt, dann ist das der richtige Film für dich.“

Tasha Robinson vom AV-Club hatte durchaus ihren Spaß, würde Ebert aber hinsichtlich der Tante Mary Empfehlung Folgendes entgegenhalten: „R.E.D. ist oft amüsant, allein schon wenn er seine Schauspieler dabei beobachtet, wie sie die Actionfilm-Routinen vollführen, aber Schwentke entscheidet sich nie, ob er diesen Film nun für entspannte Senioren gemacht hat, oder für aufgedrehte, misanthropische und amoralische Teenager.“

Michael Phillips vom Chicago Tribune weist u.a. auf eine Tendenz hin, die heutzutage leider allzu verbreitet ist: der Film ist zu lang: „Für eine gute Stunde schlägt diese PG-13 Adaption einer weitaus grausigeren Graphic Novel von Warren Ellis und Cully Hamner einen gewinnenden sadistischen Ton an. […] So gegen der Mitte des Film beginnt R.E.D. sich zu wiederholen, tritt auf der Stelle und sucht nach einem Ende, lange bevor das Ende schließlich eintritt.“ Immerhin, so der Kritiker vom Chicago Tribune, „haben die Schauspieler viel Spaß dabei […]“

Kenneth Turan von der L.A. Times bemerkt, dass R.E.D. – Älter, härter, besser „ein wenig zu angestrengt versucht, hip zu sein. Nicht, dass er nicht seine effektiven Momente hätte, aber er besitzt nicht so viele davon, wie er glaubt.“

Abschließend wollen wir James Berardinelli zitieren, der das Ganze auf einen Punkt zu bringen scheint: „R.E.D. macht jede Menge Spaß und durch die hochkarätige Besetzung muss man auch kein schlechtes Gewissen haben, einen solchen doch sehr albernen Film zu preisen.“

Alles in allem sieht es also so aus, als sei R.E.D. – Älter, härter, besser ein eher mittelmäßiger Film, der dennoch – dank der großartigen Besetzung – viel Spaß zu machen scheint. Wer also Helen Mirren, John Malkovich, Morgan Freeman, Bruce Willis und – last but not least – den 93-jährigen Ernest Borgnine dabei zusehen will, wie sie sich in einer sinnfreien Actionkomödie einmal so richtig austoben, der hat in Deutschland ab dem 28. Oktober Gelegenheit dazu.

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