Sprechen wir über Robert Rodriguez, dürfen wir ihn nicht nur als Regisseur klassifizieren, denn dies wäre eine maßlose Untertreibung. Er ist bei den meisten seiner Filme in vielerlei Funktion unterwegs: Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Cutter, Spezialeffekte-Koordinator und Komponist. Somit passt die Betitelung Autorenfilmer vermutlich viel besser zu einem Tausendsassa wie Robert Rodriguez. Er übernimmt in nahezu jedem seiner Projekte die Leitung von der anfänglichen Entwicklung bis zum Abschluss seiner Filme. Das spart viel Zeit und Geld, sagt er. Keine langen Diskussionen, mit mir selbst bin ich mir ziemlich schnell einig. Doch was steckt hinter diesem Namen, der im Kino in Spätvorstellungen für beste Actionunterhaltung sorgt und andererseits Sonntagmittag ganze Familien in die Kinos lockt?
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Mit wenig Geld zum gefeierten Star
Lesen wir etwas über Robert Rodriguez, erfahren wir sehr schnell, dass er seinen Durchbruch relativ früh mit El Mariachi hatte und er diesen für lediglich 7000 US-Dollar umsetzte und mit Freunden und Familienmitgliedern besetzte. Diese Einstellung – mit wenig Geld, große Filme machen – durchzieht seine gesamte Filmographie. So sehen seine Filme immer teurer aus, als sie tatsächlich sind. Und genau darin liegt das Geheimnis des Robert Rodriguez’: schnell, effizient und kostengünstig liefern. So kostete sein sehr erfolgreicher Kinderfilm Spy Kids lediglich 35 Millionen Dollar und spielte an den Kinokassen knapp 150 Millionen Dollar ein. Danach hätte er die Möglichkeit gehabt für die insgesamt drei Sequels mehr Geld zu verpulvern, was er interessanterweise aber nicht tat und so kostete der vierte und bisher letzte Teil schlappe 27 Millionen Dollar. Das sei das Geheimnis, sagte er einst, verlangst du nach weniger Geld, bekommst du mehr Freiheit und Freiheit wiege mehr als Geld.
Robert Rodriguez – Ein Familienmensch
Ein gewöhnlicher Arbeitstag im Hause Rodriguez sieht wie folgt aus: Papa Rodriguez holt seine fünf Kinder, bestehend aus vier Söhnen mit den fantastischen Namen Rocket, Racer, Rebel und Rogue und einer Tochter, die auf den Namen Rhiannon hört, am Nachmittag von der Schule ab und verbringt Zeit mit ihnen. Nachdem er sie ins Bett gebracht hat, macht er sich an die Arbeit: Schneiden, komponieren, Ideen zu Papier bringen und ausformulieren, eben alles, was zu einem Film gehört. Er hasse es zu schlafen, gesteht Robert Rodriguez. Morgens frühstückt er gemeinsam mit seinen Kindern, bringt sie zur Schule und legt sich aufs Ohr. Am liebsten arbeitet er sowieso mit seiner Familie zusammen. So schreibt er zum Beispiel gemeinsam mit seinen Brüdern an den Drehbüchern zu seinen Filmen und verhalf seinem Cousin Danny Trejo, den er am liebsten auf seine Besetzungsliste setzt, zu Ruhm im Filmgeschäft. Letztlich ist es auch seinen Kindern geschuldet, dass er sich mit kindgerechtem Filmstoff, wie Spy Kids und Das Geheimnis des Regenbogensteins intensiv auseinandersetzt.