Steven Spielberg - Immer noch mehr als ein klassischer Handwerker

23.02.2018 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Die VerlegerinUniversal Pictures
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Mit Die Verlegerin startet in dieser Woche ein neuer Film von Steven Spielberg in den deutschen Kinos. Wir zeigen, wie viele Facetten des Hollywood-Kinos der Regisseur in sich vereint.

Steven Spielberg: Wenn ihr diesen Namen hört, dann denkt ihr bestimmt an Der weiße Hai, E.T., Schindlers Liste, Jurassic Park, München und, und, und. In dieser Woche kommt vom Altmeister Die Verlegerin in die deutschen Kinos, der für zwei Oscars nominiert ist, in den Kategorien Bester Film und Beste Hauptdarstellerin. Wieder einmal ist dem mittlerweile 71-jährigen Filmemacher ein Streifen gelungen, der beweist, dass er zu den ganz Großen seiner Zunft gehört. Einen Beweis muss er uns allerdings gar nicht mehr liefern. 13 Oscar-Nominierungen stehen auf seiner Liste und vielleicht darf der Regisseur und Produzent in der Nacht der Nächte sogar einen dritten mit nach Hause nehmen.

Der Erfolg von Spielberg ist aber durchaus zweischneidig: Der Regisseur läutete mit der Blockbuster-Ära auch den Niedergang des New Hollywood ein, viele nehmen ihm die Hinwendung zum “schnöden” Entertainment heute noch übel. Für die einen ist er ein Garant für gute, handwerklich perfekte Unterhaltung, für andere manifestiert sich in seinem Werk der Niedergang des künstlerischen Films. Keine der beiden Positionen würde für sich allein stehen können und könnte dem Werk von Steven Spielberg auch nur ansatzweise gerecht werden. Es gibt kaum einen anderen Filmemacher, dessen unterhaltender und künstlerischer Anspruch scheinbar ständig im Widerstreit liegen, dessen Filmografie derart widersprüchlich daherkommt.

James Ryan / Jurassic Park / Lincoln

1993 bringt Spielberg Schindlers Liste und Jurassic Park in die Kinos. Es folgen 1997 Amistad und Jurassic Park 2, um uns dann 2006 Krieg der Welten und München zu präsentieren und diese Logik auch 2011 mit Die Gefährten und Die Abenteuer von Tim und Struppi weiterzuführen. Im Kinojahr 2018 erwartet uns nun Die Verlegerin und Ready Player One. Es fällt schwer, hier nicht den ewigen Konflikt der Kunst zwischen Anspruch und Unterhaltung zu erkennen, gespiegelt in einem Werk. Spielberg hat er definitiv durch sein Schaffen begleitet und trotzdem haben wir Argumente für euch, warum der Regisseur deutlich mehr als ein unterhaltender Handwerker ist.

Die richtigen Filme zur richtigen Zeit

Timing ist alles. Mit Die Verlegerin hat Spielberg wieder zur richtigen Zeit den richtigen Film vorgelegt. Fake News ist in aller Munde, Journalisten sitzen in Gefängnissen, die Pressefreiheit ist an vielen Orten eingeschränkt, an einigen verkommt die Berichterstattung bereits zur Propaganda. In dieser Zeit präsentiert uns Spielberg ein Werk, in welchem Herausgeber und Journalisten gegen dreiste Lügen der US-Regierung kämpfen, trotz Androhungen von Repressalien. Ein brisanter Stoff also, der zwar im Historiengewand daherkommt, aber aktueller nicht sein kann.

Indiana Jones / Schindlers Liste / E.T.

Ein Regisseur, der Zeitloses schafft

Egal ob History, Fantasy oder Abenteuer: Viele Filme von Spielberg sind zeitlos. Nachwachsende Generationen entdecken sie für sich immer wieder neu, denn in ihrem Kern sind Unheimliche Begegnung der dritten Art, Indiana Jones und der Tempel des Todes oder Der Soldat James Ryan Werke, die von universellen Themen erzählen. Dass sie dies auf unterhaltsame Weise tun und mit kinematografischen Spektakeln gepickt sind, zeugt von der Könnerschaft des Regisseurs.

Schöpfer von zahlreichen Kino-Wundern

Der Glaube spielt bei Steven Spielberg eine besondere Rolle. Damit ist nicht der religiöse Glaube gemeint, sondern das tiefe Vertrauen in eine Welt voller Wunder, die Überzeugung, dass unsere Wirklichkeit nicht nur auf Fakten und Beweisen beruht, sondern unsere Handlungen und Entscheidungen von Gefühlen getragen werden. Selbst in Filmen, die auf historischen Begebenheiten beruhen, präsentiert uns der Regisseur sein optimistisches Vertrauen an eben diese Menschlichkeit, die die Welt um einiges reicher macht.

Was haltet ihr von Steven Spielberg?

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