Sundance Film Festival kührt die nächsten Indie-Hits

31.01.2011 - 09:02 Uhr
Felicity Jones im Sundance-Gewinner Like Crazy
Crispy Films
Felicity Jones im Sundance-Gewinner Like Crazy
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Während Independent-Filme beim Oscar ein Schattendasein führen, stehen sie beim Sundance Film Festival seit Jahrzehnten im Fokus. Gestern ging die 27. Ausgabe des Indie-Fests zu Ende. Wir berichten über die Gewinner.

Der kleine Film Winter’s Bone gewann letztes Jahr den Preis der Großen Jury in Sundance und ist dieses Jahr für den Oscar nominiert. Seit Jahrzehnten bietet das Sundance Film Festival Independent-Filmen die Chance, Verleiher und Kritiker auf sich aufmerksam zu machen. Winter’s Bone gelang dies damals mit Erfolg. Ob die Preisträger der 27. Ausgabe des Festivals, die gestern bekanntgegeben wurden, ähnlich viel Glück haben, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

Die Romanze Like Crazy gewann den Großen Preis der Jury im Bereich Spielfilm. Der Film erzählt, wie ein amerikanischer Student (Anton Yelchin) sich Hals über Kopf in eine britische Kommilitonin (Felicity Jones) verliebt, die dann jedoch wegen eines abgelaufenen Visas nicht mehr in die USA einreisen darf. Felicity Jones, Hauptdarstellerin des Films, der bereits mit 500 Days of Summer verglichen wird, gewann außerdem den Spezialpreis der Jury. Die Zuschauer bekundeten dagegen ihre Zuneigung für die amerikanisch-iranische Produktion Circumstance über eine verbotene Liebe im Iran, die den Audience Award absahnen konnte.

Im Bereich der Dokumentarfilme weist Sundance seit Jahren eine extrem hohe Qualität und den Hang zu Entdeckungen auf. Immerhin haben vier der 2011 für den Oscar nominierten Dokus letztes Jahr in Sundance ihre Premiere gefeiert. Gestern ging der Preis der Großen Jury für die beste Dokumentation an How to die in Oregon, der vom schwierigen Thema Sterbehilfe handelt. Weitere Doku-Preise wurden an Buck über den realen Pferdeflüsterer und Senna über Formel 1-Legende Ayrton Senna verliehen.

Über einen Regie-Preis durfte sich Paddy Considine (Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis) freuen, der für sein Debüt Tyrannosaur – Eine Liebesgeschichte den World Cinema Directing Award erhielt. Auch nach dreißig Jahren und einer von vielen Beobachtern vorgeworfenen Kommerzialisierung schreibt Sundance immer noch typische Indie-Geschichten. So finanzierte der unbekannte Regisseur Jon Foy seine Doku Resurrect Dead: The Mystery of the Toynbee Tiles, in dem er fünfeinhalb Jahre lang Apartments putzte. Belohnt wurde er für seine Mühen mit einem Regie-Preis. Wie viele der Filmemacher können wir in Deutschland nur hoffen, dass zumindest ein paar der Werke einen internationalen Verleih finden, damit auch wir sie zu sehen bekommen.

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