Eigentlich war der Tatort: Unsterblich schön ja schon für den Sommer geplant, wurde jedoch in die Vorweihnachtszeit verschoben. Vielleicht passt ein schokoladiger Knuspermord einfach besser auf den Adventsteller, als an den Strand. Denn im Großen und Ganzen ging es doch gemütlich zu gestern Abend bei der süffisanten Mörderjagd.
Foto-Show: die Bilder zum Tatort
Batic und Leitmayr versuchten herauszubekommen wer für das Ableben einer Spa-Besitzerin verantwortlich war, die ausgerechnet beim Schokoladenbad einen allergischen Anfall erlitt und dank verschlossener Tür nicht mehr rechtzeitig an ihr Notfallset gelangte. Natürlich war der Mord aber im Grunde mehr Nebensache, denn Autorin Stefanie Kremser hatte mehr Spaß daran sich mit Jugendwahn und Altersangst auseinanderzusetzen.
Trefflich besetzt als Rita Schiller, Mutter der Verstorbenen und zickigen Grand Dame dieser blasierten Botox-Bande, war Gudrun Landgrebe die das eigene Image als ehemaliges Sex-Symbol karikieren durfte. Statt einer flambierten Frau gab es hier eine glasierte Frau – und Rita nahm den Tod der Tochter mit exaltierter Gleichmut zur Kenntnis. Immerhin hatte die Verstorbene eine schöne Leiche abgegeben.
Es war ein Krimi der kleinen Karikaturen, von der Botox-Party zu Beginn über die innerfamiliären Abgründe und die Depressionen des Ehemanns (sehr schön gespielt von Ex-Tatort-Kommissar Robert Atzorn) und alternden Männermodels, der im Glitzeranzug für Anti-Aging-Bier werben muss und der vergangenen Jugend nachtrauert. Natürlich waren das gehäufte Klischees, genau wie der Kulturschock zwischen den Kommissaren und der Beauty-Industrie für vorhersehbare Lacher sorgt, wenn Leitmayr nachdem er den Preis einer Schönheitscreme erfahren hat nur die Frage einfällt, ob da denn auch Sportfelgen dabei wären.
Die Spannung stand dabei natürlich nicht im Mittelpunkt und wenn sich nach viel falschem Antäuschen dann doch der vom Verlassen bedrohte Ehemann als Täter entpuppte, geschah das mehr weil ein Krimi ja auch mal zum Schluss kommen muss, als weil wir tatsächlich noch mitgefiebert hätten, warum die augenscheinlich eher unsympathische Verschiedene nun gemeuchelt wurde.
Mal wieder solide Krimikost aus München, nichts wirklich neues, aber für die Vorweihnachtszeit doch genau die richtige Art von zickigen Kuschelmord – denn wo entstehen schon mehr Mordgelüste als im Kreise unserer Lieben, nicht wahr?
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