Timm winkt noch mal zum Abschied

25.12.2017 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Blicke, die in die Ferne schweifen
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Blicke, die in die Ferne schweifen
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Alle schönen Dinge müssen mal zu Ende gehen. Nach drei Monaten ist auch für mich die Zeit des Abschieds von moviepilot gekommen.

Was? Welcher Tag ist es? Okay, aber welcher Monat? Dezember? Das kann nicht sein. War nicht erst Oktober, die Blätter färbten sich in den prächtigsten gelben Farbtönen und waren darauf erpicht, sich bald im sanften Wind des Herbstes von ihrem heimatlichem Baum zu lösen?

Ich verstehe, das ist wohl an mir vorbei gegangen. Der Winter ist bereits hier, die Bäume sind kahl und meine Zeit bei moviepilot neigt sich dem Ende zu. Jeder sagte mir immer "Die Zeit vergeht wie im Flug, du wirst sehen." Bis auf ein müdes "mal sehen" gab es meistens von meiner Seite aus keine größere Reaktionen auf derartige Sätze, die wie leere Phrasen vom selben Schlag wie "Nachts ist es kälter als draußen" wirkten. Aber, bei Jehova, es stimmt.

Was bleibt mir also übrig, als den Kopf über den Monitor hinauszurecken und noch einmal den Blick durchs Büro schweifen zu lassen, welches in den letzten 90 Tagen der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens war. Ja, ab morgen bin ich dann nicht mehr hier. Nicht bei den Menschen, die mich umgeben haben, nicht bei den Filmen und Serien, die hier zu meiner Aufgabe geworden sind.

Neue Wege

Ich bin ziemlich schlecht bei Verabschiedungen. Das ist auch keine Fähigkeit, die man sich aneignen kann. Außerdem weiß ich nicht, ob ich das möchte. Ich mag es viel mehr "bis bald" zu sagen, als "Tschüss". So tun, als würde alles weitergehen und die Realität bei den kahlen Bäumen draußen in der Kälte lassen.

Aber alles geht weiter, und alles findet einmal ein Ende. Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, das sagte mal ein großer Poet und Philosoph unserer Zeit. Ich weiß zwar nicht genau, was er sagen möchte, aber in meiner Einbildung hat es zu bedeuten, dass es immer ein Wiedersehen gibt, oder zumindest geben könnte.

In diesem Sinne zücke ich meinen imaginären Hut vor meinen Kollegen, die selbst von den banalsten Fragen nicht genervt waren und immer zur Seite standen (und saßen). Es war eine schöne Erfahrung, und gelernt habe ich auch was dabei. Ist das nicht das Höchste, was man erwarten kann?

Auch der Community sag ich Adios. Oder vielleicht eher: Hallo. Jetzt bin auch euch ein Teil von euch. Wir sehen uns in den Kommentaren.

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