Tote Mädchen lügen nicht - Kontroverse über Serie entbrennt erneut

21.12.2017 - 13:00 Uhr
Tote Mädchen lügen nichtNetflix
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Nach dem Suizid seiner Tochter holt ein Vater zum Schlag gegen Netflix und Selena Gomez aus, deren Drama-Serie Tote Mädchen lügen nicht seiner Meinung nach Schuld an dem Tod seien.

Schon vor Monaten sorgte die Serie Tote Mädchen lügen nicht für hitzige Kontroversen wegen ihrer Suiziddarstellung, die laut einigen Kritikern junge Menschen zum Selbstmord ermuntern würde. Die Geschichte der Jugendserie dreht sich um die Highschool-Schülerin Hannah Baker (Katherine Langford), die die Gründe für ihren Suizid auf Kassetten dokumentiert. Nun sieht sich die Serie erneut Vorwürfen ausgesetzt. Nach dem Suizid seiner 15-jährigen Tochter Bella fordert John Herndon aus Kalifornien die Einstellung der bereits für eine 2. Staffel bestätigten Serie und attackiert Netflix sowie die ausführende Produzentin Selena Gomez scharf. Gegenüber Radar Online  warf er der Serie vor, als Trigger Schuld am Tod seines Kindes zu sein:

Erinnert euch daran, dass es da draußen Jugendliche gibt, die sich an einem etwas dunkleren Ort befinden und die eure Freunde, eure Schwestern sein könnten. Selena Gomez und Netflix müssen verstehen, dass dies nicht jeder sehr gut verstehen wird. Einige Leute kämpfen mit Depressionen, [Tote Mädchen lügen nicht] könnte sie zur falschen Zeit erwischen [und] das erschaffen, was man Trigger-Ereignis nennt.

In der Psychologie versteht man unter einem Trigger den Auslöser psychischer Reaktionen. Herndon wirft Selena Gomez vor, zu glauben, Tote Mädchen lügen nicht trage "irgendeine Art von sozialem Wert" in sich. Netflix warf er unterdessen mit Blick auf die Belästigungsvorwürfe gegenüber Kevin Spacey (House of Cards) und Danny Masterson (The Ranch) Heuchelei vor. Die beiden Schauspieler seien vom Streaming-Dienst gefeuert worden, um als ein "sozial verantwortungsvolles Unternehmen" zu erscheinen. Tote Mädchen lügen nicht, "ein Produkt über Leute, die verletzt sind und darüber, wie sie sich selbst verletzen können", werde dagegen (weiter-)produziert. Netflix und Selena Gomez haben bisher keine Stellung zu diesen erneuten Vorwürfen bezogen.

Bereits im April dieses Jahres warnte die australische Organisation Headspace, die sich der Geistesgesundheit junger Menschen annimmt, vor Tote Mädchen lügen nicht, ebenso wie die aus Stranger Things bekannte Shannon Purser (via NME ). Zeitgleich veröffentlichte der Autor der Serie, Nic Sheff, einen öffentlichen Brief bei Vanity Fair , in dem er seine Geschichte verteidigt. Sie gründe auf eigenen Erfahrungen und diene dazu, den Mythos von Suizid zu zerstören und seine Schrecklichkeit zu zeigen.

Wenn ihr euch von der Thematik betroffen fühlt, kontaktiert umgehend die Telefonseelsorge . Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110-111 oder 0800-1110-222 erhaltet ihr Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten.

Was sagt ihr zur neu aufgeflammten Kontroverse um Tote Mädchen lügen nicht?

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