Catherine Hardwicke ließ nicht lange mit einem neuen Projekt auf sich warten, nachdem sie für New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde, den zweiten Teil der Twilight-Reihe, nicht mehr als Regisseurin fungieren durfte. Für die Produzenten Dan Jinks und Bruce Cohen von Overture Films soll die 54jährige Shakespeares Hamlet inszenieren. Die Hauptrolle wird nun Emile Hirsch übernehmen, der bereits in Hardwickes Dogtown Boys die zentrale Figur mimte. Ron Nyswaner (Philadelphia) schreibt momentan noch das Drehbuch der Neuauflage dieser vielleicht berühmtesten Tragödie der Weltliteratur, welche auch als meist verfilmtestes Shakespeare-Stück gilt.
Die Neuverfilmung wird in den USA angesiedelt sein, was wohl die Funktion des dänischen Königssohns im Mittelalter unmöglich macht. Aber das zentrale Thema soll bewahrt werden: Auch in Hardwickes Version soll ein junger Mann hin- und hergerissen sein, ob er seinen Onkel umbringen soll, um seinen Vater zu rächen. Laut den Produzenten (hier auf Reuters) soll der neue Hamlet ein “spannender Thriller” werden, “aufregend und attraktiv für das heutige junge Publikum”. Ob Hardwicke ein Clou gelingen wird wie damals Baz Luhrmann mit William Shakespeares Romeo + Julia ? Frühestens im Sommer 2010 werden wir es wissen.
Etliche Schauspieler spielten bereits den Hamlet, so Mel Gibson, Kenneth Branagh oder Ethan Hawke. Die universellen Themen von Tod, Rache, Liebe und Angst machen den Hamlet nach wie vor so attraktiv – auch noch nach über 20 Verfilmungen bietet der Stoff für Produzenten den Nährboden für einen Erfolgsfilm. Von der ersten Hamlet-Verfilmung im Jahre 1900 (Le Duel d’Hamlet von Clément Maurice mit Sarah Bernhardt als Hamlet und Pierre Magnier als Laertes) bis zur letzten aus dem Jahr 2000 (Hamlet von Michael Almereyda mit Ethan Hawke als Hamlet und Bill Murray als Polonius) sind bereits über ein Jahrhundert der Hamlet-Verfilmungen vergangen. Der Stoff wurde aufs Unterschiedlichste inzeniert, wobei wohl die vierstündige Version von Kenneth Branagh noch am imposantesten sein dürfte.